Die Entscheidung zur Absage des Sitzungskarnevals polarisiert. EXPRESS.de hat Reaktionen in der Künstlerszene gesammelt.
„Arschkarte 2.0“Das sagen Kölner Künstler und Promis zum Aus des Sitzungskarnevals
Es ist die Nachricht des Tages, die in Köln niemand kalt lässt. In der Stadt diskutiert man über die Absage des Sitzungskarnevals.
Auch und gerade in der Künstlerszene ist es das Thema Nummer eins. EXPRESS.de hat Reaktionen von Bühnenprotagonisten und prominenten Fans des Fasteleer gesammelt.
Das sagen Bosbach, Schönenborn und Co. zur Absage des Sitzungskarnevals
Ex-Spitzenpolitiker Wolfgang Bosbach (CDU): „Für alle, die den Fastelovend lieben und sich von Herzen auf die Session gefreut haben, eine ganz bittere, aber auch eine sehr verständliche- Entscheidung. Selbst, wenn die Veranstalter und deren Gäste alle Auflagen eingehalten hätten, wäre immer noch ein Restrisiko geblieben. Der Karneval will aber Freude verbreiten, keine Ansteckungsgefahren. “
„WoBo“ weiter: „Ganz bitter ist die Entscheidung aber vor allem für die Künstler, die Gastronomie und alle, die im Hintergrund mithelfen. Das betrifft tausende. Und niemand wird jetzt aus Überzeugung sagen können: Das war aber jetzt die letzte Absage ...“
Fastelovends-Urgestein Micky Brühl: „Ich habe das so kommen sehen. Ich bin gespannt, ob die Künstler, Techniker, Saal und Zeltbetreiber, Gastronomie und alles was dranhängt, jetzt die Arschkarte 2.0 bekommen. Wer hätte das alles geahnt? Sollte es eine Entschädigung geben, freut uns das sicher, aber grundsätzlich wollen wir auf die Bühnen und auch arbeiten für unser Geld. Das ist unser Job, den wir gerne und mit dem Herz machen!“
Bütt-Star Martin Schopps: „Es ist natürlich wahnsinnig traurig für uns und alle, die das Fest lieben, und schon im letzten Jahr darauf verzichten mussten, aber in der aktuellen Situation ist es im Sinne des Verantwortungsbewusstseins mit Sicherheit die beste Entscheidung.“
Altmeister Jupp Menth: „Ich bin wie vom Blitz getroffen, aber guter Hoffnung, dass die kreativen Karnevalisten kleinere Formate „erfinden“, die uns nicht ganz in die Tiefe ziehen. Ich wär dobei!“
Musiker JP Weber: „Eine harte, aber richtige Entscheidung. Sie erzeugt positiven Druck sich beim Solidaritätfonds einzutragen.“
Oldie King Size Dick: „Vernunft ist wie Tod nur früher. Wenn et denn hilf-Mer kann allerdings och met Rievkooch en Trepp öle. Ävver Zeddel am Zieh es och kein Lösung!“
Bütt-Lady versteht die Welt nicht mehr
Moderatorin Andrea Schönenborn betont jetzt, dass die Kölschen zusammenstehen müssen in der Krise: „Wir sind unfassbar traurig, aber wir verstehen natürlich das Vorgehen. Jetzt geht es um Solidarität. Vereine, Künstler und Veranstalter müssen zusammenhalten. Nur zusammen sind wir Fastelovend. Lasst Eure Veranstaltungen registrieren bis zum 23.12, nur dann haben wir die Chance die Pandemie wirtschaftlich zu überstehen.“
Ex-Prinz Christian Krath beschönigt nichts: „Damit habe ich nicht mehr gerechnet. Die Zahlen sind ja etwas positiver jetzt und Omikron noch nicht so präsent. Ich bin wie vor den Kopf geschlagen. Das ist für das Dreigestirn und die Altstädter in der Jubiläumssession ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte gedacht und gehofft, dass es den Karneval in kleiner Form geben würde. Ich bin unendlich traurig und kann nur sagen: Was wir Drei vorher für ein Glück hatten, dass wir noch eine normale Session erleben durften!“
Und Gabi Elabor? Die Bütt-Lady dagegen legt den Finger in die jecken Wunden: „Wir haben jetzt 2022 vor der Tür. Die Session unterscheidet sich in nichts von 2021. Aber: Da hatten wir keine Test-und Impfmöglichketen. All das ist jetzt gegeben. Es gibt hygienische Konzepte und 2GRegeln, die vorbildlich umgesetzt werden. Gleichwohl findet wieder nichts statt. Viele sind doppelt geimpft, gar geboostert. Ich fürchte, es wird immer schwerer, den Menschen zu vermitteln, warum sie sich impfen lassen sollen, wenn sie am Ende wieder auf der Couch sitzen.“