Lange SperrungEis drohte herunterzustürzen: So spektakulär war der Einsatz auf der Leverkusener Brücke

Feuerwehrleute aus Köln und Leverkusen waren am Freitag (10. Januar 2025) auf der Leverkusener Brücke im Einsatz, um die Pylone vom Eis zu befreien.

Feuerwehrleute aus Köln und Leverkusen waren am Freitag (10. Januar 2025) auf der Leverkusener Brücke im Einsatz, um die Pylone vom Eis zu befreien.

In schwindelerregender Höhe mussten Feuerwehrleute am Freitag die Leverkusener Brücke vom Eis befreien. Die Rheinquerung war über mehrere Stunden voll gesperrt.

von Niklas Brühl  (nb)

Es ist ein Einsatz gewesen, wie er für die Feuerwehr in Köln und Leverkusen sicherlich nicht alltäglich ist: Am Freitag (10. Januar 2025) musste die Leverkusener Brücke für mehrere Stunden gesperrt werden, da herabstürzende Eisplatten bereits für mehrere Unfälle sorgten und befürchtet wurde, das im Laufe des Tages noch weitere Eis-Stücke herunterfallen hätten können.

Gegen 18 Uhr waren die Oberflächen der Brückenpylone letztendlich vom Eis befreit und die Brücke konnte für den Verkehr – täglich fahren mehr als 100.000 Fahrzeuge über die Leverkusener Brücke – wieder freigegeben werden. Die Kölner Feuerwehr hat ein Fazit zu dem spektakulären Einsatz gezogen.

Leverkusener Brücke lange gesperrt – spektakulärer Einsatz

Aber wie lief der Einsatz genau ab? Nachdem mehrere herunterfallende Eisplatten bereits für Unfälle gesorgt hatten, wurde die Brücke gegen 12 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Es blieb glücklicherweise bei Sachschäden, verletzt wurde niemand.

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Als die Einsatzkräfte dann auf der Brücke eintrafen, wurden zunächst mithilfe einer Drohne die Oberflächen der Brückenpylone in einer Höhe von 57 Metern kontrolliert. Das Ergebnis: Es hatte sich eine circa zehn Zentimeter dicke Eisschicht gebildet. Durch die steigenden Temperaturen am Freitagmittag begann sich die Eisfläche immer weiter zu lösen. „Im Einsatzverlauf stürzten bis zu eineinhalb Zentimeter starke Eisplatten auf die Fahrbahn“, gibt die Kölner Feuerwehr an.

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Es musste also gehandelt werden! Allerdings ist das Betreten des Daches der Pylone unmöglich und auch die Drehleitern der Kölner Feuerwehr sind nicht hoch genug – es musste also eine alternative Lösung gefunden werden.

Ein Rettungshubschrauber wurde alarmiert, dieser hatte folgende Aufgabe: „Er sollte durch Kreisen über den Pylonen das Eis von der schrägen Dachfläche lösen. Die Durchfahrt für Schiffe wurde während des Hubschraubereinsatzes zeitweise gesperrt.“ Doch auch mit dieser Maßnahme konnte das Eis nicht vollständig von der Brücke gelöst werden.

In 57 Metern Höhe mussten Einsatzkräfte das Eis manuell von den Brückenpylonen lösen.

In 57 Metern Höhe mussten Einsatzkräfte das Eis manuell von den Brückenpylonen lösen.

Die Einsatzkräfte forderten schließlich zu Unterstützung eine Teleskopmastbühne der RWE Werkfeuerwehr Neurath an, die eine Höhe von bis zu 90 Meter erreichen kann. Aus dem Korb heraus konnten Feuerwehrleute dann an die Dachfläche der Brückenpylone gelangen und diese letztendlich manuell vom Eis befreien – ein eisiger Einsatz in schwindelerregender Höhe.

Nach einer sechsstündigen Vollsperrung konnte die Leverkusener Brücke gegen 18 Uhr schließlich wieder für den rollenden Verkehr freigegeben werden.