Todes-Drama in Kölner GartenlaubeEhemann (61) schuldig gesprochen – aber Gericht mit seltener Entscheidung

Ein Feuerwehrmann steht vor einer Gartenlaube, hinter der irgendetwas brennt.

In einer Kölner Gartenlaube ist im April 2024 eine Frau bei einem Brand gestorben. Jetzt stand ihr Ehemann vor Gericht. Das Symbolfoto zeigt einen Feuerwehreinsatz in Neuss. 

Das Kölner Amtsgericht musste sich mit dem tragischen Tod einer Frau befassen. Auf der Anklagebank saß der Ehemann der Verstorbenen. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Ist ein Kölner (61) schuld am Tod seiner Ehefrau? Musste sie sterben, weil er unachtsam war? Diese Fragen galt es am Dienstag (11. März 2025) vor dem Amtsgericht zu klären. 

Der 61-Jährige musste sich dort wegen fahrlässiger Brandstiftung in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung verantworten – und wurde schuldig gesprochen. „Von einer Strafe hat das Gericht aber abgesehen“, so Gerichtssprecherin Denise Fuchs-Kaninski. Dies sei möglich, wenn die Folgen der Tat für den Angeklagten so schwer sind, dass die Verhängung einer Strafe offensichtlich verfehlt wäre. 

Mann (61): Prozess vor Kölner Amtsgericht nach Tod von Ehefrau

Laut Anklage soll sich das Ehepaar am 23. April letzten Jahres in ihrer gepachteten Gartenlaube an der Escher Straße/Fröscherweg in Köln-Bilderstöckchen aufgehalten haben. Die Laube heizte das Paar mit Gas. 

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Als der Angeklagte an der mobilen Gasheizung hantierte, soll es passiert sein. Als er die Heizung von einer Gasflasche lösen wollte, soll er, so der Vorwurf der Kölner Staatsanwaltschaft, aus Unachtsamkeit vergessen haben, die Gasflasche zuzudrehen. Mit schrecklichen Folgen.

Die Gasflasche explodierte und verursachte einen Brand in der Gartenlaube. Einen Augenblick später spielte sich ein Todes-Drama in dem Häuschen ab. 

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Die Ehefrau des Angeklagten soll laut Anklage aufgrund der Flammen keine Möglichkeit gehabt haben, aus der Gartenlaube zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen. Sie kam ums Leben. Wie die Obduktion später ergab, starb die Frau infolge einer Rauchgasintoxikation.

Folgenschwere Explosion in Köln: Witwer vor Gericht

Fast ein Jahr nach ihrem Tod stand der Witwer vor Gericht. Er befand sich, wie Amtsgerichtssprecherin Fuchs-Kaninski gegenüber EXPRESS.de sagte, auf freiem Fuß. 

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Für den Prozess vor dem Kölner Amtsgericht war lediglich eine halbe Stunde vorgesehen, an dessen Ende schließlich ein Schuldspruch ohne Strafe stand. Den verschuldeten Tod seiner Frau – für den 61-Jährigen ist dies Strafe genug, befand das Gericht. 

Grundsätzlich drohen bei fahrlässiger Tötung eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Gleiches gilt bei fahrlässiger Brandstiftung.