Die Strafe nach dem schlimmen A57-Unfall in Köln steht fest. Sie ist aber, wie erwartet, recht moderat ausgefallen.
Mann (21) räumte Vater und Sohn abHorror-Crash in Köln – die Bilder spektakulär, aber das Urteil ganz anders
Der Fall sorgte in Köln für Schlagzeilen – jetzt ist das Urteil gefallen. Und auch wenn die Bilder aus dem Mai 2023 spektakulär sind, die Strafe für den Täter ist (wie erwartet) recht moderat.
Der Fahrer, ein heute 21-Jähriger, hatte auf der A57 in Köln den Peugeot von Familienvater Michael Hahnke (heute 56) und Sohn Felix (23) abgeräumt und war von der Unfallstelle geflüchtet.
Unfall auf A57 in Köln hatte 2023 für viele Schlagzeilen gesorgt
Das Urteil: Der Täter wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung und Fahrerflucht in zwei Fällen (ihm wurde noch ein weiterer Fall nachgewiesen) schuldig gesprochen. Er erhielt eine Verwarnung, muss 100 Sozialstunden leisten und einen Verkehrserziehungskurs besuchen.
Auch Auto fahren darf er erst einmal nicht mehr: Sein Führerschein wurde ihm entzogen und eine Fahrerlaubnissperre von einem Jahr verhängt.
Für Michael Hahnke, damals Beifahrer bei dem schlimmen Crash, endete mit dem Urteil am Freitag (11. Oktober 2024) endlich ein schmerzhaftes Kapitel. „Ich denke noch jeden Tag an den Unfall, denn ich habe immer noch Schmerzen“, hatte er gegenüber EXPRESS.de vor dem Prozess gesagt. „Sogar beim Schuhe binden, beim Arbeiten. Es ist noch ein langer Weg, das hätte ich nicht gedacht.“
Negativ hat er das Urteil aber nach eigener Aussage nicht aufgefasst. Er wolle einfach mit dem Thema abschließen.
Am frühen Morgen des 27. Mai 2023 gegen 7.29 Uhr war es auf der A57 bei Köln-Bickendorf zum Horror-Crash gekommen.
Hahnke und Sohn Felix sind gemeinsam auf dem Weg nach Frankfurt, wo Felix in eine neue Wohnung zieht. Der Kia Sorento eines Unbekannten nähert sich mit hoher Geschwindigkeit dem Peugeot der beiden und räumt sie mit voller Wucht von der Straße.
Hier das Video des schlimmen Unfalls bei Facebook ansehen:
Ein Video, das Hahnke später in den sozialen Netzwerken teilte (EXPRESS.de berichtete), zeigt, wie der Kia quasi ungebremst in das Heck des Peugeot kracht. Felix Hahnke verliert die Kontrolle, der Peugeot steuert nach rechts und prallt heftig in eine Mauer.
Nach dem Unfall liegt der 55-jährige Familienvater mit diversen Knochenbrüchen und mehr im Krankenhaus, auch Sohn Felix trägt einen schmerzhaften Bruch im Brustwirbel davon. Dass beide überleben, grenzt an ein Wunder.
Der Fall nimmt mehrere Wendungen. Der Unfallfahrer verschwindet vom Tatort, bleibt über Monate unentdeckt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden eingestellt.
Erst, als Michael Hahnke auf Facebook ein Video des Unfalls teilt und um Hinweise bittet, kommt wieder Bewegung in die Sache. Der Unfallfahrer meldet sich über Facebook bei Hahnke, entschuldigt sich, weist die Anschuldigungen aber von sich. Dennoch stellt er sich der Polizei.
Vor Gericht gab der Täter an, müde und unaufmerksam gewesen zu sein. Einige Zeit nach dem Crash meldete er sich bei der Polizei und dem ADAC. Weil er sich zunächst als Opfer dargestellt hatte, konnte die Polizei ihn aber nicht mit dem bis dato ungeklärten Unfall auf der A57 in Verbindung bringen.
Nach dem Aufruf Hahnkes auf Facebook ging der Polizistin, die die Angaben des Unfallfahrers gehört hatte, aber offenbar ein Licht auf – auch das trug zur Aufklärung bei.