Kölsches MilieuKarnevals-Legende schießt gegen „Langen Tünn“ – der keilt zurück
Köln – Riesen-Zoff zwischen dem „Kölschen Schutzmann“ Jupp Menth und der einstigen Milieu-Größe Anton Claaßen alias „Der lange Tünn“.
Denn der ehemalige Polizist Jupp Menth ist stinksauer über die Verherrlichung des Kölner Milieus. „Ich war selber dabei, habe kräftig auf die Fresse bekommen“, sagt Jupp in einem Interview in der WDR-Lokalzeit. Besonders im Fokus: der lange Tünn!
„Heute macht der Stadtführungen und erzählt, wie glorreich sie unterwegs waren“, legt Menth gegenüber EXPRESS nach. „Das waren Verbrecher, sonst nichts. Und die werden heute verherrlicht.“
Und über Claaßen nimmt Menth kein Blatt vor den Mund. „Das war ein Zinker. Der hat andere bei der Polizei verpfiffen und gesagt, wie viel Geld beim Glücksspiel in dieser oder jener Kneipe über den Tisch gegangen ist.“
Menth, dessen Bezirk früher der Ebertplatz und die Ringe waren: „Die haben Mädchen in der Prostitution ausgebeutet. So etwas kann man doch nicht verherrlichen.“
Diese Worte bleiben beim „Langen Tünn“ nicht ungehört. „Ich kenne Jupp Menth gar nicht“, äußert sich der lange Tünn auf Facebook. „Außerdem war ich früher nicht am Ebertplatz. Das war mir zu primitiv.“
Der Vorwurf, Claßen habe andere Größen der Unterwelt verpfiffen, weist er zurück. „Wir haben doch selbst mitgespielt und beispielsweise Zuhälter abgezockt. Warum sollten wir das noch verpfeifen?“.
Dass er heute Stadtführungen macht, findet Claaßen unbedenklich. „Der Jupp Menth wirft mir vor, Vorträge zu halten. Er hält doch selbst Vorträge.“
Immerhin: Für den „Kölschen Schutzmann“ hat er auch besänftigende Worte parat. „Er hat bestimmt seine Arbeit immer ordentlich gemacht. Zumindest ist er ja bei seinen Vorträgen so gradlinig.“
Verbrecher oder Milieu-Helden? Darüber hat wohl jeder Kölner seine eigene Meinung. Für Jupp Menth steht fest: „Für mich ist die Sache erledigt.“