Beim ersten Vorstellabend der Kajuja erlebten die Jecken einen ersten Einblick in die neue Session. Bands, Redner und Tanzgruppen präsentierten ihr neues Programm.
Erster Ausblick auf die neue SessionKölner Kajuja-Abend: Doppel-Premiere mit Gänsehaut und Tränen
In sechs Wochen startet die neue Karnevals-Session. Die Jecken können sich auf neue Bands, Redner und Tanzgruppen freuen. Im Theater am Tanzbrunnen gab die Kajuja am Samstagabend (30. September 2023) beim ersten Kölner Vorstellabend einen Einblick.
Die Auftritte machten nicht nur Laune auf die kommende Session, sie sorgten fast schon für Sitzungsfeeling. Dagegen fast schon unterhopft: Sitzungspräsident Volker Weininger (52), der erstmals in seiner Funktion als Präsident der Kajuja den Abend moderierte.
Volker Weininger moderierte den Vorstellabend der Kajuja
„Genau vor elf Jahren stand ich selber auf dieser Bühne und hatte meinen ersten Auftritt bei der Kajuja. Und genau dieser Auftritt war die Eintrittskarte für mich in den Karneval“, erinnerte sich Weininger im EXPRESS.de-Gespräch.
Aluis, die derzeitig wohl jüngsten Newcomer Band im Kölschen Fasteleer und der Kajuja-Familie, feierte quasi eine Doppel-Premiere. Frontmann Mathieu Weiden hat nicht nur eine Stimme mit Wiedererkennungswert, sondern sorgt mit Songs wie „Wenn Kölle danz“ oder „Danzmarieche“ für erfrischenden Kölschrock.
Da die vier Musiker seit ihrer Kindheit Ludwig Sebus verehren, wollten sie ihn unbedingt bei der Aufnahme ihres neuen Songs „Tradition“ dabeihaben. Die Premiere des Songs wurde nicht nur für Ludwig Sebus und Aluis zu einem Gänsehautmoment, sondern auch für die rund 1000 Gäste. Sie alle zusammen würdigten den 98-Jährigen mit stehenden Ovationen und sorgten damit für Freudentränen.
Wie schon in den Jahren zuvor dominierten die Musikgruppen das Programm und sorgten für einen Vorstellabend mit Sitzungsfeeling. Gleich zu Beginn holten die fünf Jungs von Bel Air mit „Konfetti in der Luft“ und „Dat nächste Kölsch“ das Publikum von den Stühlen und wurden mit verdienten Zugabe-Rufen belohnt.
Über eine gelungene Kajuja-Premiere durfte sich die Band Zesamm freuen. Songs wie „Fastelovend Love“ oder „C´est la vie Marie“ haben Potenzial. King Loui und deren Frontmann Max Rohde sind stimmlich wie musikalisch erwachsen geworden und sorgen mit Titeln wie „Bliev he“ für frischen Wind bei der jungen Generation. Vielversprechend auch die Gruppe Chanterella, die mit ihrem Sessionstitel „Jaqueline“ beim Publikum punkten konnte.
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Dass Lederjacken in den Karneval passen, dafür steht seit 2018 Eldorado. Mit ihren beiden Sessionstiteln „All in“ und „Meisterstück Colonia“ werden sie bei den Jecken punkten. Riesig auch die Freude bei Stadtrand. Die Band um Frontmann Roman Lob startet nicht nur mit ihrem neuen Song „En Kölsches Leed“ in die Session, sondern veröffentlicht am 27. Oktober ihr erstes Studioalbum unter dem Titel „Kapitel 1“. Zwar lieben Stadtrand den Karneval, machen aber deutlich: „Karneval bedeutet Kölsch, aber Kölsch bedeutet nicht Karneval.“
Frank Friederichs begeistert in der Type „Ne Spätzünder“
Bereits seit Freitag haben Scharmöör ihr erstes Album „Su scharmant, stadtbekannt, rude Ruse en d’r Hand“ am Start. Ihr Sessionstitel „Señora Colonia“ ist nicht nur vielversprechend, sondern geht mit seinem Samba-Beat in die Beine. Für ordentlich Bewegung beim Publikum sorgte auch die Rhythmussportgruppe. Bei Songs wie „Bisschen Euphorisch“ oder „Glanz und Gloria“ hielt es auch den letzten nicht mehr auf dem Sitz. Ebenso mitreißend war die Show der Drummerholics.
Mit stehenden Ovationen wurde Frank Friederichs in der Type „Ne Spätzünder“ gefeiert. Pointen über seine pubertierenden Kinder („Papa, mein Freund hat einen total ausgefallenen Beruf, der ist Auftragskiller. Wisst ihr, was der war? Schädlingsbekämpfer“), die kölsche Stadtpolitik und Zustände in unseren Schulen sorgten für jede Menge Lacher.
Vorstellabend der Kajuja: Präsident mit Hoffnung für Tanzgruppen
Erstmals solo stand Marco Ages nach der Trennung des Duos „Woosch un Wööschje“ auf der Bühne. In knapp vier Monaten hat Ages die neue Type „Ne Jung us em Veedel“ aus dem Boden gestampft. Auf die Entwicklung der Type darf man gespannt sein.
Gleich fünf Tanzgruppen (Rheinmatrosen und Minis, Kölsche Greesberger, Strunde Pänz und Kölsche Dillendöppcher) sorgten für stehende Ovationen und nicht enden wollenden Applaus. „Schön wäre, wenn die Tanzgruppen nicht nur auf diversen Vorstellabenden für Furore sorgen, sondern sich in der Session auf vielen Bühnen präsentieren können“, betonte Kajuja-Präsident Weininger.