Schull- un VeedelszöchSieger stehen fest – diese drei Gruppen dürfen am Montag mitgehen

Die Schull- un Veedelszöch zogen am Karnevalssonntag bei schönstem Wetter durch die Kölner Innenstadt. Drei Gruppen wurden am Ende ausgezeichnet. Sie dürfen auch am Rosenmontagszug teilnehmen.

Bunter, fröhlicher und sonniger hätte dieser Karnevalssonntag (2. März 2025) nicht sein können. Die Kölner Schull- un Veedelszöch waren ein Fest für die Augen und ließen die Jecken mit der Sonne um die Wette strahlen.

Schulen und Vereine zeigten ihre kreativen Ideen und Kostüme: selbstgemacht, ehrenamtlich und mit ganz viel Liebe. Da braucht es keine großen Persiflage-, Prunk- und Festwagen. Erst zogen 46 Schulen mit rund 4000 Teilnehmenden durch die Stadt.

Schull- un Veedelszöch: 8500 Teilnehmende dabei

550 Musikerinnen und Musiker aus den Schulbands sorgten zudem für Stimmung am Straßenrand. Geschätzte 300.000 Menschen schauten sich den bunten Zug an. 180 ehrenamtliche Helfer waren unter anderem als Zugordner im Einsatz.

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Anschließend liefen 51 Veedelsvereine mit 3000 Teilnehmenden vom Chlodwigplatz quer durch die Kölner Einkaufsmeilen, an bekannten Plätzen, durch die Altstadt und natürlich auch am Kölner Dom vorbei.

In diesem Jahr griffen viele Gruppen natürlich das Kölner Karnevalsmotto „FasteLOVEnd – wenn Dräum widder blöhe“ auf, indem sie sich zum Beispiel ausmalten, wie die ideale Schule ihrer Träume sein könnte – voll digitalisiert, mit viel Grün auf dem Schulhof und sauberen Toiletten.

„Wir nehmen das Leben, wie es kommt. Wenn wir als Hauptschule Zitronen serviert bekommen, machen wir Limonade draus. In der Bildungslandschaft läuft es für Hauptschulen oder auch im Leben unserer Schüler nicht immer nach Plan – häufig gibt es nur Suure Drops für uns“, sagte beispielsweise die Hauptschule Bilderstöckchen zum Start und ging deshalb als „Suure Drops“.

Die Schull- un Veedelszöch sind ein traditioneller Karnevalsumzug im Kölner Karneval. Teilnehmende Gruppe beim Veedelszoch: De raderdollen Merheimer.

„De raderdollen Merheimer“ belegten den ersten Platz im Kostümpreis und dürfen am Rosenmontagszug teilnehmen.

Anlässlich des 2025 stattfindenden 60-jährigen Schuljubiläums lief das Gymnasium Rodenkirchen nach 13-jähriger Pause mal wieder mit. Die Montessori-Grundschule Gilbachstrasse feierte hingegen schon die 30. Teilnahme. Die Europaschule Zollstock war zum 25. Mal dabei.

Der 1. FC Köln und die Kölner Haie stapelten erst gar nicht tief. „Mir sin die Weltmeister vum Rhing“ hieß die Gruppe. „Wir blicken gemeinsam optimistisch in die Zukunft und träumen groß – für die Pänz, für den Sport und für Köln“, hieß es. Einen tollen musikalischen Akzent setzte die Jecke Öhrcher KG. Der Verein setzt ein Zeichen für Inklusion und Gemeinschaft – besonders für Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Zum 11-jährigen Jubiläum sang Oly Blum den Ohrwurm „Mir sin bunt mir sin jeck“.

Schull- un Veedelszöch, Katholische Jugend rund um den Chlodwigplatz.

Den Originalitätspreis sicherte sich die Katholische Jugend rund um den Chlodwigplatz. Auch sie darf am Montag mitlaufen.

Neu dabei war das Ensemble des Kumede-Theaters mit dem Heimatverein und die Arbeitsgemeinschaft Psychiatrie Rheinland. Wieder dabei war auch die Kinderoper Köln. Zu den Jubilaren zählten unter anderen die 11.000 Jungfrauen und die Original Dellbrücker Piraten, die beide seit 25 Jahren am Start sind.

Vor gut drei Monaten herrschte bei den Verantwortlichen der Schull- un Veedelszöch noch größte Sorge um den Fortbestand. Doch dann setzte eine große Spendenbereitschaft ein, die Stadt erhöhte den Zuschuss, die Bläck Fööss komponierten sogar eine eigene Hymne. Nun konnte Zugleiter Jörg Scheider am Sonntag (2. März 2025) zufrieden sagen, dass die Zöch für die nächsten Jahre definitiv gesichert sind.

Die Schull- un Veedelszöch ziehen durch die Severinstraße.

Die Polizei war auch bei den Schull- un Veedelszöch präsent. Lkw wurden als Sperren in Straßen gestellt.

Um die Sicherheit aller Teilnehmenden und Zuschauenden zu gewährleisten, wurden entlang der Zugstrecke Absperrgitter aufgebaut und Zufahrten blockiert. Zudem sorgten mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten für Sicherheit.

Nachdem alle sich präsentiert hatten, steckte eine rund 40-köpfige Jury die Köpfe zusammen, um die besten Gruppen zu prämieren. Beim Kostümpreis gewann „De raderdollen Merheimer“ (Gruppe 4) vor „Stammdesch de Knollendorfer“ (Gruppe 28) und „Stammdesch Südstadtjecke“ (Gruppe 42).

Schull- un Veedelszöch, Gruppe Heinrich-Mann-Gymnasium.

Das Heinrich-Mann-Gymnasium gewann den neuen Preis „Goldene Nähmaschine“.

Beim Originalitätspreis hatte die Katholische Jugend rund um den Chlodwigplatz (Gruppe 37) die Nase vorn vor „Stammdesch Kölsche Klüngel e.V. von 1999“ (Gruppe 22) und „Kumede-Theater des Heimatvereins Köln e.V.“ (Gruppe 20). Die beiden Siegergruppen dürfen am Rosenmontagszug teilnehmen. Das Wurfmaterial dafür wird ihnen gestiftet vom Verein der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums.

Schull- un Veedelszöch, Kumede-Theater des Heimatvereins Köln.

Das Kumede-Theater des Heimatvereins Köln wurde mit dem Goldenen Lappenclown ausgezeichnet. Auch diese Gruppe darf am Rosenmontag mitgehen.

Bei den Schullzöch gab es mit der „Goldenen Nähmaschine“ erstmals einen vom Vorstand der Freunde und Förderer vergebenen Preis für die originellsten, handgemachten Kostüme. Hier landete das Heinrich Mann Gymnasium auf Platz eins vor der Montessori Schule Gilbachstraße und der Neslon-Mandela-Schule. Für alle drei Schulen gibt es Preisgelder in Höhe von 500, 300 und 200 Euro.

Vom Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval wurde noch der Goldene Lappenclown vergeben. Direkt bei der Premiere holte das Kumede-Theater die Auszeichnung, die ebenfalls mit einer Teilnahme am Rosenmontagszug verbunden ist.