„Habe nur noch Angst“Anschlag auf Kölner Karneval? IS-Drohung sorgt für heftige Emotionen

Polizisten laufen über eine Straße voller Karnevalisten.

Die Kölner Polizei ist an den Karnevalstagen mit zahlreichen Einsatzkräften in der Stadt unterwegs. Das Symbolfoto wurde am 11. Februar 2024 aufgenommen.

Der Kölner Karneval wurde als mögliches Angriffsziel von der Terrororganisation IS ausgemacht. Wir haben euch gefragt: Geht ihr trotzdem feiern oder verzichtet ihr lieber?

von Niklas Brühl  (nb)

Eine Veröffentlichung auf der deutschsprachigen IS-Propagandaseite hat am Dienstagabend (25. Februar 2025) für Wirbel gesorgt. Auf einer Fotomontage wurden konkrete Ziele für islamistische Anschläge genannt – darunter unter anderem die Weiberfastnachts-Party auf dem Alter Markt und die Veranstaltung GreenKomm im Club Nachtflug am Karnevalssonntag.

Wie reagieren die EXPRESS.de-Leserinnen und –Leser auf die Drohungen – geht ihr unbeschwert feiern oder ist euch die Lust auf die jecken Tage vergangen?

IS-Drohung auf Kölner Karneval – so reagieren die EXPRESS.de-Leserinnen und -Leser

Wir hatten euch gefragt: Fühlt ihr euch persönlich bedroht und verzichtet lieber auf Karneval? Per Mail haben sich bereits zahlreiche Leserinnen und Leser gemeldet und ihre Meinungen zu den Drohungen des IS geteilt. Die Reaktionen sind kontrovers:

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  1. „Ob es nun bei einer Drohung bleibt oder nicht, ich werde meine Karten verkaufen – sollte sie noch jemand wollen nach diesen tollen Nachrichten. Ich habe als Frau (28) nur noch Angst in diesem Land, nicht nur am Wochenende, nein, montags bis sonntags. Sobald es draußen dunkel ist, fühle ich mich alleine nicht mehr wohl. Wie soll man hier noch ruhigen Gewissens Kinder in die Welt setzen? Es muss sich einfach endlich etwas ändern, Täter gehörten erörtert und entsprechend bestraft!“ (Kim Blome)
  2. „Das ist genau das Problem, welches vor den Wahlen die Menschen am meisten beschäftigt hat. Sollte Herr Merz in der näheren Zukunft weiterhin alle ins Land lassen, wird es bei den nächsten Wahlen, so wie es Günther Jauch schon gesagt hat, richtig knallen. Ich werde dennoch feiern und lasse mir von solchen Idioten die Laune nicht nehmen! Stehen wir zusammen gegen den IS!“ (Marcus Meuser)
  3. „Der IS versucht schon seit unzähligen Jahren, unser westliches freies Leben zu untergraben. Man sollte trotzdem sein eigenes Leben so leben, wie man es gerne möchte, auch Karneval oder andere Veranstaltungen gehören dazu.“ (René Kremer)
  4. „Ich habe sehr große Angst, dass etwas passieren kann. Aber auf der anderen Seite denke ich, dass wir dann nirgends mehr hingehen können – beispielsweise noch nicht mal zum Einkaufen.“ (Petra Lechtenboerger)
  5. „Klar macht es Angst zu feiern. Man hat Angst um die Familie und Freunde. Aber ich lasse mir von solchen Leuten nicht das Feiern nehmen. Ich werde trotzdem gehen. Ändern können wir nichts daran, wenn was passiert. Die Regierung müsste was ändern.“ (Teresa Schmitz)
  6. „Ich habe große Sorgen und Angst. Mich beunruhigen diese Drohungen extrem und es nimmt mir jegliche Freude, Karneval unbeschwert zu feiern.“ (Sabrina Schlütter)
  7. „Ich verzichte nicht, ich lasse mich nicht verunsichern.“ (Anna-Lotte Christ)
  8. „Wir dürfen uns von diesen Leuten nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Alte Tradition soll und muss erhalten bleiben. Feiert wie immer. Tanzt, bis die Füße wehtun. Aber seid trotzdem wachsam. Die Irren sind leider überall.“ (Dieter Wieland)
  9. „Wir werden dieses Jahr vom Karneval-Feiern Abstand nehmen, dies schon allein um den Grippe- und sonstigen Krankheitserregern zu entgehen. Ich finde es allerdings sehr, sehr traurig, dass den jungen Menschen die Möglichkeit genommen wird, unbeschwert zu feiern. Wir drücken die Daumen, dass es keinen Anschlag geben wird.“ (Rebekka Reuland)

Die Kölner Polizei sieht sich unterdessen gut gewappnet für die Karnevalstage. Solche Veröffentlichungen zielten auch darauf ab, die Bevölkerung zu verunsichern, sagte der Einsatzleiter der Kölner Polizei für die Karnevalstage, Martin Lotz. Man werde das Einsatzkonzept aber noch einmal anpassen.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Aufrufe seien bekannt und würden auch ernst genommen. Das deckt sich mit der aktuellen Gefährdungsbewertung, wonach eine abstrakt hohe Gefahr besteht, hieß es. Neu seien solche Aufrufe zu Gewalttaten über IS-Propagandakanäle nicht.

Der Kölner Einsatzleiter Lotz sagte: „Wir werden die Einsatzkräfte aufgrund des Posts noch einmal sensibilisieren und fortlaufend informieren.“ Aufgrund der angespannten Sicherheitslage sei die Polizei auf derartige Entwicklungen vorbereitet.