Hänneschen-Urgestein Jacky von Guretzky-Cornitz geht im Sommer in den Ruhestand. Bei seiner Sitzungsleitung der Löstije Knollendorfer kam es zu emotionalen Momenten.
Ganz besondere GesteRote und Blaue Funken ziehen gemeinsam auf – „historischer Moment“
Seit fast 100 Jahren gibt es die Sitzung der Löstije Knollendorfer. Ähnlich wie bei der Proklamation des Dreigestirns kann man für die Sitzung der Gemeinschaft der Puppenspieler und Puppenspielerinnen des Hänneschen-Theaters keine Karte kaufen – sie werden nur weitervererbt.
Die Sitzung, die in den 1930er-Jahren entstanden ist, wird seit 25 Jahren von Jacky von Guretzky-Cornitz als Sitzungspräsident geleitet und organisiert. Im Juni wird sich das kölsche Urgestein nach 44 Jahren im Hänneschen-Theater in den Ruhestand verabschieden.
Urgestein aus dem Hänneschen-Theater geht in Ruhestand
Mit seiner Rolle als „Hänneschen“ hat er 40 Jahre lang Generationen von jungen und jung gebliebenen Menschen das kölsche Lebensgefühl nahegebracht.
Zum Abschied des Präsidenten und anlässlich des 222-jährigen Jubiläums des Hänneschen-Theaters hatten sich die Roten und Blauen Funken etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Hunderte von Funken zogen am Montagabend (29. Januar 2024) in den Sartory ein und präsentierten sich wie vor der Trennung 1823.
„Das, was ihr heute Abend erlebt, ist ein historischer Moment“, betonte Heinz-Günther Hunold, der zum letzten Mal als Präsident der Roten Funken das Wachkommando hatte. An seiner Seite stand Björn Griesemann, der Präsident der Blauen Funken. Wie immer fand Jacky von Guretzky-Cornitz, der selbst Roter Funk ist, die richtigen Worte: „Ich begrüße die älteste und zweitälteste Boygroup vun Kölle.“
Heinz-Günther Hunold: „Wir sind heute mit alle Mann gekommen, um uns vor einem großen Künstler, der uns in all den Jahrzehnten so viel Freude bereitet hat, zu verneigen. Es ist gut, dass Köln dich als Hänneschen erleben durfte.“ Minutenlanger Applaus und stehende Ovation für et Hänneschen, der gegen seine Tränen nicht mehr ankam.
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Was für ein bewegender und wohl einzigartiger Auftritt in dieser Session. Ebenso einzigartig die Pause bei den Knollendorfern, wo es nur heißt: „Herr Präsident, die Woosch“ und alle Gäste auf die Bühne stürmen, um sich för ömesöns eine Blootwoosch mit Röggelchen abzuholen.
Doch bevor es so weit war, begeisterten unter anderem Ludwig Sebus, Bernd Stelter, Dä Tuppes vum Land, Thomas Cüpper, JP Weber und die Kölner Ratsbläser das Publikum. Zudem sprang Boris Müller mit seiner Hommage an „Doof Noss“ Hans Hachenberg für den derzeit krankgemeldeten Marc Metzger ein.