Die Sicherheit an den Karnevals-Tagen wird in den kommenden vier Jahren von externen Dienstleistern gewährleistet. Das hat die Stadt Köln am Donnerstag in ihrer Ratssitzung beschlossen.
Kölner KarnevalEntscheidung fix: Stadt investiert 6,3 Mio. Euro in Sicherheit für jecke Tage
Der Rat der Stadt Köln hat bei der Sitzung am Donnerstag (5. Mai 2022) eine wichtige Entscheidung bezüglich des Sicherheitskonzeptes an Karneval getroffen.
Die verabschiedete Beschlussvorlage, die am 14. April vorgelegt wurde, sieht vor, ein privates Sicherheitsunternehmen mit der Planung, Umsetzung und Koordination der Sicherheitsmaßnahmen zur Eröffnung der Karnevalssession am 11.11. sowie zum Auftakt des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht zu beauftragen.
Die Sicherheitsleistungen werden für vier weitere Jahre europaweit für externe Dienstleister ausgeschrieben. Somit soll das Kölner Ordnungsamt an den Karnevals-Tagen entlastet werden.
Köln: Stadtdirektorin erklärt Entscheidung für externen Dienstleister
Stadtdirektorin Andrea Blome unterstreicht in dem Punkt: „Selbstverständlich ist und bleibt die Gefahrenabwehr Aufgabe der Stadt Köln als Ordnungsbehörde und wird daher niemals in die Hände privater Dienstleister abgegeben. Indem wir einzelne Leistungen an Externe vergeben, stellen wir aber sicher, dass das Ordnungsamt in die Lage versetzt wird, auch an Ausnahmetagen wie dem 11.11. oder Weiberfastnacht seine Aufgaben effektiv zu erfüllen und somit die Sicherheit für alle zu gewährleisten.“
Bereits im Jahr 2018 hatte der Rat den Bedarf eines erhöhten Risikomanagements an den betroffenen Tagen anerkannt und die Verwaltung beauftragt, die Erstellung eines Sicherheitskonzeptes und dessen Umsetzung inklusive der Kontrolle des Glasverbotes für die Hotspots am 11.11. und zum Straßenkarneval extern zu vergeben.
Kölner Sicherheits-Ausschreibung: Diese Kosten kommen auf die Stadt zu
Die Ausschreibung nun umfasst zum großen Teil die gleichen Anforderungen und Leistungen wie im Jahr 2018. Hinzu kommt jedoch, dass zukünftig nicht mehr die Uniwiese, sondern eine Entlastungsfläche außerhalb des Zülpicher Viertels genutzt werden soll, um das „Kwartier Latäng“ an den Großkampftagen zu entlasten.
Des Weiteren stehen folgende Punkte im Anforderungsprofil für den externen Sicherheitsdienstleister:
- Erstellung eines Sicherheitskonzeptes für den Straßenkarneval beziehungsweise den 11.11. für die Hotspots Altstadt, Kwartier Latäng und Südstadt
- Konzeption, Planung und Durchführung aller Verkehrsmaßnahmen – Bereitstellung sowie Auf- und Abbau des notwendigen Materials
- Umsetzung des 2018 erstmalig in der Altstadt praktizierten Pfandsystems
Ein Auftrag, der hohe Kosten verursacht. Auch dazu macht die Stadt bereits eine Rechnung auf. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Posten:
- Erstellung und Umsetzung eines Sicherheitskonzeptes inkl. Plänen nach Abstimmung mit allen Behörden und Beteiligten: 265.000 Euro
- Personal für den städtischen Koordinierungsstab während der Veranstaltung, Logistikkräfte, Auf- und Abbau der Maßnahmen: 240.000 Euro
- Bereitstellung von Ordnungskräften durch private Sicherheitsdienste: 700.000 Euro
- Bereitstellung von Absperr- und Schleusenmaterial, Fahrzeugen, Ausschilderungen, Verpflegung, Funkgeräten, Beleuchtung, Infrastruktur: 300.000 Euro
Für einen Zeitraum von vier Jahren werden demnach Kosten in Höhe von 6,3 Millionen Euro (brutto 7,5 Millionen Euro) anfallen. Parallel zu den Sicherheitsleistungen soll auch die Bereitstellung mobiler Sanitäreinrichtungen für verschiedene Anlässe für weitere vier Jahren extern vergeben werden – mit einer zusätzlichen Auftragshöhe von 2,09 Millionen Euro.
Karneval in Köln: Anwohnende und die Gastronomie sollen miteinbezogen werden
„Die Konzeption eines Sicherheitskonzeptes einer solchen Größenordnung ist eine höchst anspruchsvolle, zeitaufwändige und komplexe Aufgabe, die nicht einfach neben dem fordernden Tagesgeschäft einer Ordnungsbehörde zu leisten ist“, sagt Stadtdirektorin Andrea Blome.
Daher solle der externe Dienstleister ein Konzept nach den Planungsvorgaben der Verwaltung entwickeln und dabei sämtliche Akteure, auch die Anwohner und Anwohnerinnen sowie die Gastronomen und Gastronominnen, einbeziehen. Blome sagt weiter: „Dabei fließen selbstverständlich die Erfahrungen mit ein, die wir in den letzten Jahren im Rahmen der bislang durchgeführten Sicherheitskonzepte gemacht haben.“ (nb)