25 Prozent mehrCat Ballou ziehen Gage saftig an

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Cat Ballou: Michael Kraus, Oliver Niesen, Dominik Schönenborn und Kevin Wittwer (v.l.)

Köln – Weit im voraus werden im Kölner Musikgeschäft die Gagen für die zukünftigen Auftritte verhandelt. So wie jetzt für 2019. In diesem Jahr ist Zündstoff geboten: Insbesondere Kasalla und Cat Ballou ziehen nach EXPRESS-Informationen ihre Auftrittsgelder für 2019 enorm an – im Fall von Cat Ballou sogar um 25 Prozent.

So steigert die Band das Gehalt von 2250 auf 2800 Euro, Kasalla erhöhen um 300 Euro auf ebenfalls 2800 Euro für einen 25-minütigen Auftritt auf den Karnevals-Bühnen.

Im Falle von Cat Ballou bedeutet das: In den letzten vier Jahren wurde die Gage um satte 130 Prozent in die Höhe geschraubt.

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Vereine klagen über zu hohe Gagen

„Für die Vereine ist dieses Verhalten nicht gut“, sagt Hubert Koch, Ehrenbaas des Literatenstammtisches und Dino unter den Programmgestaltern. Der Stammtisch habe jetzt einen Brief an die Bands verfasst.

„Darin fordern die Literaten die Bands auf, sich die Erhöhung bitte noch einmal zu überlegen“, erklärt Koch. Denn: „Die kleinen Vereine können sich die großen Bands schon jetzt nicht mehr leisten und zahlen bis zu 40.000 Euro für eine Sitzung. Das geht zu weit“, so Koch.

Brings & Co. haben zuletzt nicht erhöht

Die Preiserhöhung – sie kommt für die Vereine demnach zur absoluten Unzeit. Saalmieten, Gema und Gagen belasten die Veranstalter enorm. Dessen sind sich auch Bands wie Brings, Bläck Fööss und Klüngelköpp bewusst.

Brings erhöhten drei Jahre nicht, die Bläck Fööss sind im vierten Jahr ohne Erhöhung, und auch die Klüngelköpp legen eine sogenannte „Null-Runde“ ein.

Sie liegen mit ihren Gagen mit um die 3000 Euro noch vor den jungen erfolgreichen Bands, sind aber viel länger im Geschäft.

„Die Vereine mit einer Vielzahl von Ehrenamtlern haben momentan genug zu tun“, sagt Klüngelköpp-Keyboarder Jochen Damm. Zur drastischen Erhöhung der jungen Bands äußert er sich vielsagend: „Der Karneval ist keine Einbahnstraße, sondern ein Geben und Nehmen.“

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Klüngelköpp-Keyboarder Jochen Damm (r.) mit Sänger Frank Reudenbach

Kleine Vereine müssen auf den Nachwuchs bauen

Festkomitee-Programmgestalter Joachim Wüst: „In der Vergangenheit waren die kleinen Vereine froh, dass die jungen Bands wie Kasalla und Cat Ballou für kleinere Gagen gekommen sind. Dieser Zug ist jetzt abgefahren.“

Er erklärt: „Die Bands berufen sich darauf, dass der Markt die Preise hergibt. Ob das wirklich so ist, wird sich herausstellen.“

Für ihn steht fest: „Kleinere Vereine werden jetzt auch sehen müssen, ob sie nicht auf andere junge Bands wie Miljö, Lupo, Pläsier oder Fiasko zurückgreifen werden.“

Der Vizepräsident des Festkomitees mahnt: „Eine behutsame Erhöhung hätte niemandem wehgetan und wäre besser gewesen.“

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Festkomitee-Programmchef Joachim Wüst

Und die Bands? Cat Ballou-Keyboarder Dominik Schönenborn wollte sich auf EXPRESS-Nachfrage nicht zum Gagen-Thema äußern. Kasalla-Frontmann Basti Campmann verwies auf das Bandbüro. Der versprochene Rückruf von dort blieb allerdings aus.

(exfo)