Vier Monate nach seinem Brandbrief an OB Henriette Reker hat sich Köln-Gast Günther W. erneut zu Wort gemeldet. Sein Fazit: verheerend.
Nach Ekel-Brief an RekerKöln-Gast legt vier Monate später nach – und zieht verheerendes Fazit
„Ungeachtet dessen, was ich im Brief an Frau Reker berichte, liebe ich Köln wie eine zweite Heimat“, sagte Günther W. im Mai 2023 gegenüber EXPRESS.de im Gespräch über seinen damaligen Brandbrief an die Oberbürgermeisterin. Doch wenn es so weitergeht, könnte sich das womöglich bald ändern.
Denn jetzt hat sich der Mann aus Amberg (Bayern), der aus familiären Gründen regelmäßig in Köln zu Gast ist, erneut an die OB gewandt.
Köln-Gast aus Bayern legt mit zweitem Brief an Henriette Reker nach
Seine enttäuschte Feststellung: Eine Veränderung zum Positiven ist auch gut vier Monate später nicht erkennbar. Auch auf eine Reaktion von Reker wartet er bis heute.
Teile des Briefs von damals waren schlichtweg eklig. „In der U-Bahn-Station am Hauptbahnhof angekommen, ging ich zum nächsten Fahrstuhl, wurde dort gleich von einem in die Ecke urinierenden Mann belästigt“, schrieb W. im Mai.
„Ich betrat den Fahrstuhl und hatte dann das Vergnügen, mit einem frischen, großen Haufen menschlicher Exkremente nach oben zu fahren.“ Mit Kinderwagen unterwegs, machte er noch die eine oder andere böse Erfahrung. Drogenkonsum auf offener Straße, kaputte Fahrstühle.
In seinem neuen Brief wird W. nun ironisch: Es gebe „gute Nachrichten“, schreibt er, „denn wir Menschen mögen ja keine Veränderungen: Nach weiteren Besuchen in Köln kann ich Ihnen berichten, es ist alles unverändert!“
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Kaum zu glauben: W. hat sogar eine Art Déjà-vu hinter sich: „Sie werden es nicht glauben, aber es ist tatsächlich wahr: im selben Fahrstuhl wieder Exkremente, jedes einzelne Mal. Und am Neumarkt kaputte Rolltreppen und kaputte Fahrstühle, man könnte sich daran gewöhnen.“
Sauberkeit in Köln: Auch Stadtführer und -führerinnen äußern sich öffentlich
Immerhin: Einen ersten Schritt zur Lösung der Probleme hat W. schon mal. Ironisch schreibt er, dass die OB ja selbst erstmal auf die Probleme aufmerksam werden müsse.
„Warum machen wir nicht gemeinsam einen Spaziergang, um Ihnen dies alles persönlich zu zeigen?“, bietet er an. „Ihre Verwaltung hat Sie sicherlich nicht darauf aufmerksam gemacht, denn sonst wäre das ja alles nicht so, oder?“
Die Kritik an Kölns Erscheinungsbild, gerade an den Touri-Hotspots rund um den Dom und am Neumarkt, ist nicht neu.
Im Juli 2023 hatten sich öffentlich mehrere Stadtführerinnen und Stadtführer ähnlich geäußert und sogar angegeben, sich regelmäßig für Köln zu schämen.