Köln wieder gegen Rechts – am Sonntag (21. Januar) fand an der Deutzer Werft die nächste große Kundgebung statt. Es wurde ein gewaltiges Zeichen.
Köln gegen Rechts70.000 Menschen bei XXL-Demo an der Deutzer Werft – hier alle Infos
Die Kölner Groß-Demo gegen die AfD und den Rechtsruck in der Gesellschaft am Sonntag (21. Januar 2024) ist beendet. Die Bilanz ist aus Sicht der Veranstalter fast unglaublich: Etwa 70.000 Menschen setzten an der Deutzer Werft ein deutliches Zeichen, selbst die Polizei bestätigt mehr als 50.000 Menschen.
Schon am Sonntagmittag war klar: Die Veranstaltung hat mindestens ähnliche Ausmaße wie die Kundgebung am Dienstag (16. Januar) mit etwa 30.000 Menschen in der Innenstadt! Immer mehr Menschen strömten heran, bis die Fläche in Deutz komplett dicht war.
Auf der Bühne sprach neben den Auftritten vieler Bands und Aktivistinnen und Aktivisten auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie zeigte sich stolz über so viele Teilnehmende. Aber sie sei davon überzeugt, dass es noch viel mehr Menschen gebe, „die dem Rassismus und dem Hass entgegentreten“, so Reker. „Und viel mehr Menschen, die nicht weiter hinnehmen, dass die Rechtsextremen die Oberhand gewinnen.“
Bis gegen 14.45 Uhr lief der Protest, die Zahl der Teilnehmenden überstieg sogar die Erwartungen der Veranstalter – das Bündnis „Köln stellt sich quer“. Zwischendurch wurden in einer Ad-hoc-Aktion Freiwillige gesucht, die sich als Ordner zur Verfügung stellen!
Was ist bei der Groß-Demo in Köln passiert? Hier den Liveticker von EXPRESS.de im Detail nachlesen.
- 15.30 Uhr: Die KVB kann inzwischen wieder die Haltestellen im Umfeld der Deutzer Freiheit anfahren. Die Bahnen fahren aber noch nicht nach Plan und sind ziemlich voll.
- 14.45 Uhr: Die Veranstaltung ist mittlerweile beendet, die Menschen strömen über die Deutzer Brücke oder in Richtung Deutzer Bahnhof nach Hause. Bis sich die Lage rund um das Veedel komplett beruhigt hat, könnte es allerdings noch etwas dauern.
- 13.54 Uhr: Brings und Querbeat sind jetzt auch angekommen. Sie werden zum Abschluss „Kein Kölsch für Nazis“ singen. Peter Brings sagt: „Wenn in einer Millionenstadt zehn Prozent aufstehen, ist das ein gutes Zeichen. Ich bin froh, dass das Land wach wird. Ich bin super happy, wenn ich diese Menschen sehe.“
- 13.43 Uhr: Die Veranstalter sprechen mittlerweile von etwa 70.000 Menschen, die in Köln vor Ort sein sollen. Die Polizei bestätigt zumindest, dass die Zahl von 50.000 Menschen überschritten ist. Was für ein Zeichen!
- 13.30 Uhr: Auch die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) ist vor Ort. Sie wolle zeigen, „dass unsere Demokratie wehrhaft ist, dass wir aufstehen gegen Rechtsextremismus, gegen Faschismus, dass wir die Mehrheit sind.“ Viele ihrer Freunde seien Kinder von Gastarbeitern. „Die fühlen sich nicht mehr sicher. Ich will nicht, dass Nordrhein-Westfalen ein Land ist, in dem sich Menschen, die unser Land wieder aufgebaut haben, nicht sicher fühlen.“
- 13.23 Uhr: Bei dem wichtigen Anlass haben Kasalla auf der Bühne prominente Unterstützung bekommen: Rapper Eko Fresh performte mit der Band „Jröne Papajeie“.
- 13.14 Uhr: Demonstrantin Lisa (18) sagt: „Nichts sagen wird schon als Zustimmung gewertet, deshalb sind wir hier und sagen ‚Nein‘ zu Rassismus.“ Unzählige Plakate tragen bunte Aufschriften wie „Hass macht krank“ oder „Kein Kölsch für Nazis“.
- 13.04 Uhr: Die Zahl der Menschen vor Ort ist unglaublich. Mittlerweile ist sich auch die Polizei sicher, dass mehr Menschen teilnehmen als an der Demo am Dienstag in der Innenstadt. Die Veranstalter selbst sprechen von mehr als 50.000 Menschen. Darum bitten sie darum, dass sich Freiwillige als Ordner zur Verfügung stellen mögen.
- 13.02 Uhr: Die Bläck Fööss haben bei ihrem Auftritt auch einige ehemalige Mitglieder auf die Bühne geholt. Gänsehaut, als die Band „Unsere Stammbaum“ und „En unserem Veedel“ anstimmt. Wann passen die Songs besser als heute?
- 12.53 Uhr: Ein Sprecher der Polizei sagt auf EXPRESS.de-Nachfrage: „Es sind wieder mehrere Zehntausend Menschen. Genau können wir es nicht schätzen, es kommen immer noch mehr.“ Und weiter: „Gut, dass die Kundgebung hier stattfindet. In der Stadt hätte es nicht funktioniert. Da wäre kein Platz gewesen.“ Ursprünglich war die Kundgebung am Alter Markt geplant gewesen.
- 12.49 Uhr: Auch die Paveier sind vor Ort und stehen mit ihrem Song „Heimat es“ auf der Bühne. Sänger Sven Welter zu EXPRESS.de: „Die Teilnahme lag uns sehr am Herzen.“
- 12.45 Uhr: Das Gelände an der Deutzer Werft ist mittlerweile brechend voll. Auf der Deutzer Brücke und auf der Severinsbrücke müssen die Menschen stehen bleiben und das Treiben von dort beobachten.
- 12.42 Uhr: Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat auf der Bühne zu den Demonstrierenden gesprochen und zeigte sich stolz über so viele Teilnehmende. Aber sie sei davon überzeugt, dass es noch viel mehr Menschen gebe, „die dem Rassismus und dem Hass entgegentreten“, so Reker. „Und viel mehr Menschen, die nicht weiter hinnehmen, dass die Rechtsextremen die Oberhand gewinnen.“ Dass Rechte den Umsturz planen und die Vertreibung von Millionen von Menschen – „das werden wir nicht hinnehmen“, sagte Reker weiter.
- 12.40 Uhr: Die besten Bilder von der Demonstration an der Deutzer Werft gibt es in unserer Bildergalerie!
- 12.32 Uhr: Aktivistin Joanna Peprah: „Die AfD zu wählen, weil einem die Politik nicht gefällt, ist wie in einem Club aus der Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt.“
- 12.15 Uhr: Die Höhner spielen erst „Hey Kölle“ und dann zusammen mit Cat Ballou „Wann jeiht dr Himmel widder op?“ Cat Ballou haben eine halbe Stunde später einen Auftritt in der Philharmonie. Da die Straßen verstopft sind, laufen die Musiker mit ihren Instrumenten in der Hand zu Fuß über die Hohenzollernbrücke.
- 12.06 Uhr: Auch zahlreiche Kölner Bands sind wie angekündigt vor Ort. Höhner-Sänger Patrick Lück zu EXPRESS.de: „Wir wissen seit den Correctiv-Enthüllungen, dass es nicht mehr nur Polemik oder Propaganda ist, sondern dass von Rechts ernsthafte Pläne geschmiedet werden. Das will das Volk und das wollen wir unter allen Umständen verhindern. Es gibt keine Alternative in diese Richtung.“
- 11.47 Uhr: Die Kölner Polizei hat bereits die Pipinstraße und die Deutzer Brücke gesperrt. Die Bereiche sind voller Menschen, die zu Fuß zum Demo-Gelände gehen.
- 11.42 Uhr: Auch der Kölner Karneval positioniert sich heute erneut gegen Rechts. Das Festkomitee zeigt einen Anti-Nazi-Wagen, der für de Rosenmontagszug 2024 gebaut wurde. Nähere Infos gibt es hier bei EXPRESS.de.
- 11.32 Uhr: Die Deutzer Werft füllt sich langsam. Auch die KVB-Bahnen in der Stadt sind merklich voller als sonst am Sonntag. An einigen Haltestellen kann niemand mehr zusteigen, weil die Bahnen komplett voll sind.
- 11.25 Uhr: Das Bündnis Köln stellt sich quer, das die Demo heute organisiert, denkt bereits weiter. So ist am Tag der Kundgebung eine weitere Aktion im März 2024 bekannt geworden. Es geht um einen Streik, für 15 Minuten in ganz Deutschland. Mehr dazu später auf EXPRESS.de.
- 10.39 Uhr: Ursprünglich sollte die Kundgebung von 12 Uhr bis 14 Uhr am Alter Markt stattfinden, dort kann die Polizei aber nicht für die Sicherheit von zehntausenden Menschen garantieren. Seit Freitagabend (19. Januar) steht daher die Deutzer Werft als Ausweichort fest.
- 10.31 Uhr: Die neuerliche Demo hat sich in den Sozialen Netzwerken rasend schnell im Laufe der Woche verbreitet. Denn: Das Bündnis „Köln stellt sich quer“, bestehend aus Gewerkschaften, Parteien und Initiativen, das zu der Demo aufruft, hat unter anderem die AG Arsch Huh sowie diverse Kölner Top-Bands und -Künstler im Rücken, die über Social Media regelmäßig zur Teilnahme aufrufen. Unter anderem hatten Brings, die Höhner, Cat Ballou, Kasalla, die Bläck Fööss und die Paveier öffentlich zur Teilnahme aufgerufen.
- 10.05 Uhr: Guten Morgen aus Köln! Gleich mehrere Demos stellen sich heute gegen die AfD und den Rechtsruck in der Gesellschaft (siehe unten). Wir halten euch hier über die Geschehnisse vor Ort auf dem Laufenden!
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Ausschlaggebend für die aktuellen Groß-Demos (in zahlreichen Städten in Deutschland) sind die Rechercheergebnisse des Medienhauses „Correctiv“, die für viel Wirbel gesorgt haben.
Unter anderem deckten sie ein Geheimtreffen von AfD-Politikern und Mitgliedern der Werteunion mit der identitären Bewegung auf. Dort wurden unter anderem Pläne geschmiedet, Millionen von Menschen aus Deutschland zu vertreiben.
Am Sonntag gingen u.a. in München etwa 200.000 Menschen auf die Straße, die dortige Veranstaltung musste wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen werden. Auch in Bremen waren etwa 50.000 Menschen unterwegs.