Die Frage nach dem OB-Kandidaten oder der OB-Kandidatin soll am Samstag entschieden werden. Jetzt hat sich Ex-OB Fritz Schramma zu dem Thema geäußert.
Kölner OB-Frage bei der CDUJetzt schaltet sich Fritz Schramma ein: „Sorry, kotzt mich an“
Wer wird Oberbürgermeister-Kandidat oder -Kandidatin der Kölner CDU? Bisher war Parteichef Karl Mandl der heiße Kandidat. Doch nun gibt es Gegenwind aus den eigenen Reihen.
Unter anderem äußerte sich die Kölner CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Gülerhat kritisch: „Die aktuelle öffentliche Wahrnehmung der CDU Köln besorgt mich massiv. Die Äußerungen der letzten Tage, die Frage des Umgangs mit dem Bündnis und mit unserer Fraktion haben starke Verwirrung und Verstimmung ausgelöst.“
Wird die OB-Kandidatur der CDU verschoben?
Die Kölner CDU will vor der Kommunalwahl im September 2025 das Mehrheitsbündnis im Stadtrat mit Grünen und Volt verlassen. „Ich möchte das Ratsbündnis gerne zeitnah beenden, die Gemeinsamkeiten sind mittlerweile abgearbeitet“, sagte Mandl. „Aufbruch und Erneuerung für Köln gehen nicht mit dieser grünen Partei.“ 2023 hatte Mandl noch gesagt, das Bündnis sei für Christdemokraten eine Verpflichtung. Nun also die Kehrtwende.
Am Samstag (30. November 2024) soll eigentlich die parteiinterne OB-Entscheidung in der Kölner Messe fallen. Neben Parteichef Mandl steht bislang Hendrik Biergans bei der Aufstellungsversammlung zur Wahl, es werden rund 1200 Mitglieder erwartet.
Droht aufgrund der parteiinternen Diskussion nun eine Verschiebung des Termins?
In einem offenen Brief hat sich nun Ex-OB Fritz Schramma in den Streit eingeschaltet und wendet sich direkt an den Parteivorstand der CDU Köln. Dabei findet er deutliche Worte.
„Die Debatte der letzten Tage innerhalb der Partei, sorry, kotzt mich an. Hier melden sich einzelne zu Wort, die vorgeben, im Sinne der Partei zu handeln. Wie zu vernehmen ist, befassen sich einige im Parteivorstand mit dem Gedanken einer Verschiebung der Nominierung des OB-Kandidaten um vier Monate“, so Schramma.
„Damit würden die Mitglieder des Parteivorstands genau das Gegenteil bewirken und der CDU Köln großen Schaden zufügen. Das Ergebnis wäre eine auf Dauer verunsicherte Partei, in der ohne Grund und Anlass eine Entscheidung in die Länge gezogen wird.“
Der Ex-OB weiter: „Befürworter eines Hinausschiebens sagen, dass es derzeit keine Geschlossenheit gebe. Sie behaupten, dass es durch eine Verschiebung besser wird. Auch hier würden wir das Gegenteil erleben: eine über Monate sich immer weiter spaltende CDU.“
„Karl Alexander Mandl hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er das Bündnis lieber früher als später beendet haben möchte. Als Vorsitzender und OB-Kandidat hat er das Recht und ich glaube auch die Pflicht, offen zu sagen, wofür er eintritt. Das hat er gemacht. Nun verknüpfen einige diese Sachfrage mit der Entscheidung für einen OB-Kandidaten. Beides hat nichts miteinander nichts zu tun“, erklärt Schramma.
„Ich möchte mit diesem Brief ein Chaos vermeiden. Denn das wird kommen, wenn wir Samstag nicht entscheiden. Und das nutzt nur den politischen Mitbewerbern, die sich bereits jetzt ins Fäustchen lachen.“
Schramma outet sich dabei als klarer Mandl-Fan. „Karl Mandl hat mit seiner ausgleichenden Art in den letzten anderthalb Jahren wieder Ruhe in die CDU gebracht. Von Lagerdenken hat man bis zuletzt nichts mehr gemerkt. Jetzt wollen einige die alten Gräben wieder ausheben. Das ist Gift für die Partei, die unter Mandl auf einem guten Weg ist.“