Stadt mit klarem StatementKomplett-Abriss perfekt: Kölner XXL-Gebäude muss weichen

Blick aus der Luft auf das Justizzentrum Köln mit dem Amtsgericht und dem Landgericht.

Das Justizzentrum an der Luxemburger Straße, hier ein Foto aus dem März 2021, soll abgerissen werden und einem Neubau weichen.

Die Entscheidung ist gefallen: Das Justizgebäude an der Luxemburger Straße in Köln wird abgerissen. Ein Neubau soll entstehen.

von Thomas Werner  (tw)

Vor 41 Jahren, im April 1981, wurde das Justizzentrum an der Luxemburger Straße in Köln fertiggestellt. 127 Mio. D-Mark Baukosten, vier Jahre Bauzeit. Amtsgericht, Landgericht und die Staatsanwaltschaft sind hier zu Hause.

Seit Dienstag (10. Mai) ist aber endgültig klar: Die Ära des jetzigen Gebäudes, in vielen Punkten für Mitarbeitende, Besucherinnen und Besucher nur noch schwer zu ertragen, ist schon bald zu Ende!

Justizgebäude in Köln wird abgerissen: Neubau nimmt langsam Gestalt an

Wie die Stadt Köln bekanntgab, haben Oberbürgermeisterin Henriette Reker, NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) und andere Verantwortliche ein Eckpunktepapier für das neue Justizzentrum unterzeichnet, das das Land in Köln errichten will.

Alles zum Thema Henriette Reker

NRW-Justizminister Peter Biesenbach und Kölns OB Henriette Reker unterzeichnen ein Papier.

NRW-Justizminister Peter Biesenbach und Kölns OB Henriette Reker bei der Unterzeichnung am Dienstag (10. Mai).

Jahrelang war auch über eine Kernsanierung des bestehenden Gebäudes diskutiert worden. Der Neubau sollte daneben platziert werden. Doch das ist nun vom Tisch!

Entscheidung gefallen: Neues Justizgebäude in Köln kommt, Land NRW ist Bauherr

Der neue Gebäudekomplex für das Landgericht, das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Köln soll am bisherigen Standort in Köln-Sülz errichtet werden. Dafür sollen das H-förmige Gebäude der Staatsanwaltschaft, das zugehörige Parkhaus und das 24-geschossige Hochhaus des Land- und Amtsgerichtes einschließlich des Saaltraktes abgerissen werden.

Bereits im Sommer 2022 soll nun die Wettbewerbsphase beginnen – „zunächst mit einem städtebaulichen Wettbewerb, anschließend mit einem Architektur-Wettbewerb“, wie es von der Stadt heißt. Der Prozess soll im Jahr 2023 abgeschlossen sein.

Köln: Platz der Justiz geplant, Anbindung an Grüngürtel wichtig

OB Henriette Reker: „Für die Stadt Köln ist der Neubau des größten Justizzentrums im Land von besonderer Bedeutung – in mehrerlei Hinsicht. Zum einen stärkt das Land NRW mit diesem Entschluss den Justizstandort Köln. Zum anderen ist das Land als Bauherr des neuen Justizzentrums ein wichtiger Impulsgeber für die Stadtentwicklung in Köln.“

Zentral in den Planungen des neuen Gebäudes ist die Anbindung an den Grüngürtel. Dafür soll eine großzügige Platzfläche geschaffen werden, die Minister Biesenbach am Dienstag als „Platz der Justiz“ betitelte.

Ein Baubeginn wird für etwa 2026 angepeilt, im Optimalfall könnte der Bau noch in diesem Jahrzehnt abgeschlossen werden. Wie haltbar dieser Zeitplan ist, steht aber wie immer bei solchen Projekten in den Sternen.