KunstRasen BonnOpen-Air-Team wirbt mit frecher Köln-Botschaft – Kult-Band geht schon mal „fremd“

Martin Nötzel, Ernst-Ludwig Hartz und Katrin Wurm bei der Pressekonferenz.

Martin Nötzel, Ernst-Ludwig Hartz und Katrin Wurm (v.l.) vom Bonner KunstRasen-Team erläuterten am Freitag (22. November 2024) im Wasserturm-Hotel, was hinter der neuen Kampagne steckt.

Auf dem Open-Air-Gelände vom Bonner KunstRasen steht 2025 eine Rekord-Saison an. Noch nie gab es so viele Veranstaltungen. Um auch in Köln auf das Event aufmerksam zu machen, gibt es eine Kampagne.

von Marcel Schwamborn  (msw)

„Kölns schönste Open-Air-Spielstätte – KunstRasen Bonn“. Mit diesem frechen Statement werben die Macher des Konzertgeländes am Bonner Rheinufer seit einigen Tagen in der Domstadt.

Hat Köln, wo es immerhin das Gelände am Tanzbrunnen gibt, wirklich nichts zu bieten? „Wir sagen das mit einem gewissen Augenzwinkern, aber auch mit Selbstbewusstsein“, erklärte Organisator Martin Nötzel am Freitag (22. November 2024) in der Bar Botanik im Hotel Wasserturm.

KunstRasen Bonn plant für 2025 mit bis zu 25 Veranstaltungen

„Die Kölnerinnen und Kölner sind natürlich der Auffassung, dass ihre Stadt der Mittelpunkt der Welt ist. Daran wollen wir auch nicht rütteln. Aber wenn es um Kunst und Kultur geht, können wir mit unserer Spielstätte in puncto Sicht, Klang und Versorgung jeden Vergleich aufnehmen.“

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Am 1. Juli 2025 startet die bereits 13. KunstRasen-Saison auf dem idyllischen 16.000-Quadratmeter-Gelände in Bonn-Gronau, direkt am Rhein, umgeben von 130 Jahre alten Bäumen. „Wir verkaufen für unsere Konzerte Tickets von Münster bis Frankfurt und auch ins benachbarte Ausland“, sagt Nötzel. „Wir haben uns einen Namen gemacht“.

Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz weiß um die Beliebtheit des Geländes, was für bis zu 10.800 Menschen Platz bietet. „Wer einmal da gespielt hat, kommt gerne wieder“, sagt er. „Nicht nur das Geld ist für einige Bands entscheidend, sondern auch das Flair und der Sound“. Wolfgang Niedecken ist im kommenden Jahr ebenso wie Jan Delay bereits zum fünften Mal zu Gast.

In der abgelaufenen Saison wurde bereits eine Bestmarke aufgestellt, die 2025 nochmals überboten werden soll. „20.000 Tickets sind schon verkauft, wir rechnen mit über 100.000 Gästen bei etwa 25 Veranstaltungen. Das ist Rekord“, sagt Hartz, der stündlich auf die nächsten Zusagen von Top-Bands wartet. 14 KunstRasen-Termine von Fury in the Slaughterhouse über Deichkind bis zu Johannes Oerding sind bereits jetzt fix, bald folgen weitere.

Ernst-Ludwig Hartz, Martin Nötzel, Mario Kordyaka, Katrin Wurm und Bastian Campmann bei der Pressekonferenz.

Über den Dächern Kölns sprachen Ernst-Ludwig Hartz, Martin Nötzel, Mario Kordyaka, Katrin Wurm und Bastian Campmann (v.l.) über die anstehende Saison.

Premiere feiert beispielsweise die Kölner Band Kasalla, die sonst alle zwei Jahre im Tanzbrunnen gespielt hat und nun „fremd geht“. „Ein wunderschönes Gelände. Wir waren besonders von der Klangqualität begeistert“, sagt Sänger Bastian Campmann. Er war zuletzt beim Konzert von Keane in Bonn, um sich ein eigenes Bild zu machen. „Wir sind mal gespannt, ob die Fans aus Köln das auch so sehen und mit uns da feiern“.

Um den Ansprüchen der Bands gerecht zu werden, haben die Macher zuletzt viel in Schallschutz-Programme investiert. So wurde die Lärmschutzwand am Rheinufer um zweieinhalb Meter erhöht. Auch vor der neuen Saison wird es weitere Maßnahmen geben. „Bei vielen Open Airs ist die Akustik das Problem“, sagt Hartz. „In der Halle gehen 105 Dezibel, draußen maximal 98. Die sollten es aber auch sein, sonst sagen auch schon mal Acts ab“.

Bonner KunstRasen: Veranstalter investiert weiter in Lärmschutz

Bei der Fülle an Freiluft-Veranstaltungen – in Deutschland gibt es über 380 Festivals im Jahr – wollen die Bonner auch mit einer zügigen Versorgung punkten. Bis zu elf Getränkestände gibt es auf der Fläche. Laut Katrin Wurm würden 90 Prozent des Teams die Crew als „Familie“ betrachten. „Auch Kasalla hat nach dem Besuch gesagt, dass sie ein heimeliges Gefühl verspürt hätten“.

„Wir sind etwas Besonderes und gehen mit unserer Kampagne mutig nach vorne“, sagt Nötzel. „Wir brauchen nämlich noch mehr Menschen, die den Weg aus Köln zu uns finden. Die Qualität auf dem Gelände wird sie überzeugen“.