Marie-Luise NikutaTochter zeigt erstmals das Grab der Kölner Kult-Sängerin
Köln – Wenn der Wind sich in der Krone des großen Ahorn auf Melaten wiegt, ist es fast so, als würde er vor Freude summen. „E paar Grosche för Ies, e paar Grosche fört Schökelpääd.“
Und dann blinzelt die Sonne durch das Blätterdach und macht den Blick frei auf ein neues, buntes Grab und eine neue Bewohnerin auf Melaten: Hier hat die große Marie-Luise Nikuta ihren letzten Ruheplatz gefunden.
Köln: Marie-Luise Nikuta findet auf Melaten die letzte Ruhe
Erstmals nach ihrem Tod am 25. Februar 2020 im Alter von 81 Jahren nimmt ihre Tochter Andrea Nikuta-Meerloo EXPRESS mit zur Ruhestätte der Motto-Queen. Denn am 25. Juli hätte die Sängerin ihren 82. Geburtstag gehabt.
„Wir wohnen gleich um die Ecke, ich komme sehr oft vorbei“, erzählt Andrea, während sie frische Blumen aufstellt. Es sind Sonnenblumen. „Die hatte meine Mutter besonders gern.“ Dem Besucher fällt sofort das Bunte, die Vielfalt auf. Das ist auch so gewollt.
„Meine Mutter wird immer auf die Motto-Queen reduziert. Das ärgert mich manchmal“, erinnert sich Andrea Nikuta-Meerloo. „Mama war eine Mundartsängerin, Texterin, Komponistin. Sie war sehr tolerant, weltoffen und integrativ. Für diese Werte hat sie sich eingesetzt.“
Köln: Orden am Grab von Marie-Luise Nikuta auf Melaten
Nicht umsonst ist das Grab zu einem Blütenmeer geworden, das von kleinen Besonderheiten umrahmt wird: Ein Karnevalsorden, ein Herz und sogar ein kleiner Stein aus Afrika haben hier ihren Platz gefunden. „Den haben wir mal bei einer unserer Reisen nach Namibia mitgebracht.“
Ganz bewusst hat sich Andrea Nikuta-Meerloo für diesen Ort entschieden. „Die Prachtstraße auf Melaten wäre nicht Mamas Ding gewesen. Hier im Seitenweg ist es schön ruhig, aber auch zentral.“
Köln: Führung auf Melaten erinnert an Nikuta
Dass Melaten eine neue prominente Bewohnerin hat, durfte Andrea Nikuta-Meerloo schon selbst miterleben. „Ich war mit meiner Tochter hier und haben uns auf eine Bank gesetzt“, erzählt sie. „Dann kam eine Führung vorbei und blieb an Mamas Grab stehen.“
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Ein wenig skurril für die Tochter, aber auch schön. „Es ist ja auch toll, wenn die Menschen an Mama denken und ihre Leistung würdigen.“
Bald, so sagt sie, bekommt das Grab ihrer Mutter noch einen Grabstein, der derzeit noch von einem Künstler angefertigt wird.
„Und vielleicht können wir irgendwann mal eine Trauerfeier machen. Mal sehen, wann das so weit ist.“ Denn die Beerdigung fand im engsten Kreis statt (hier lesen Sie mehr). „Bis auf die Feier und den Grabstein wäre das dann ein schöner Abschluss“, findet sie.
Denn dann ist es endlich komplett: Das neue, bunte und idyllische Reich der Marie-Luise Nikuta auf Melaten.