Toter Stadt-AngestellterTat in Dünnwald erinnert an anderen spektakulären Köln-Fall
Köln – Ein städtischer Angestellter wird, als er ausstehende Zahlungen eintreiben will, vom – offenbar psychisch kranken – Schuldner getötet. Noch sind die genauen Hintergründe und das Motiv des Messerstechers (60) nicht bekannt.
Explosion am Neumarkt: Mieter sollte Wohnung in der Thieboldsgasse räumen
Und doch: Der Fall von Dünnwald, hier die Verwaltungs-/Staatsgewalt, dort die „bedrängte” Person, die zum Äußersten greift, weckt Erinnerungen an einen Fall aus dem Jahr 2002. Damals im Oktober sollte der Mieter Gustav T. nach 20 Jahren seine Wohnung in der Thieboldsgasse am Neumarkt räumen.
In persönliche Schieflage geraten, konnte der 50-jährige Mann, der sich mit Kellnern über Wasser hielt, seine Miete nicht mehr bezahlen. Eine erste Kündigung wegen der Mietrückstände wurde noch „geheilt”, nachdem T. die Rückstände beglich.
Doch es kam erneut zu Zahlungsproblemen, die zweite Kündigung folgte. Mit schweren Folgen: Der Gerichtsvollzieher setzte für den 18. Oktober 2002 die Zwangsräumung des kleinen Appartements an.
Jetzt fasste Gustav T. einen dramatischen, wohl rachsüchtigen Entschluss. Er manipulierte die Gasleitung seiner Wohnung. Er drehte den Gashahn auf und dichtete die Tür ab, folgerte die Staatsanwaltschaft später.
Lesen Sie hier: Der Fall von Köln-Dünnwald – das sagt der NRW-Innenminister Heribert Reul
Appartement am Kölner Neumarkt explodierte: Die Tat des Mieters
Als der Gerichtsvollzieher zusammen mit dem Hausverwalter und einem Schlüsseldienstmitarbeiter die Tür öffnete, kam es zur schrecklichen Tragödie. Die Wohnung flog in die Luft.
Durch die Explosion kam der Mieter Gustav T. ums Leben. Auch der Gerichtsvollzieher starb. Am 9. Dezember erlag der Beamte im Alter von 49 Jahren seinen Verletzungen, die er in Ausübung seines Dienstes erlitten hatte. An Heiligabend verstarb auch der 48-jährige Mitarbeiter des Schlüsseldienstes. Der Möbelpacker und der Hausverwalter erlitten schwere Verletzungen, überlebten aber den Anschlag.