Morgens Lehrer, abends Bütten-StarMartin Schopps paukt sich in die 1. Liga
Unsere kölschen Redner – sie haben es in Zeiten immer musiklastigerer Programme nicht einfach. Da muss man schon einen langen Atem haben – so wie Martin Schopps (40).
Wo er in diesen Tagen hinkommt – er rockt den Saal. Wie das funktioniert? Der Berufsschullehrer erzählt aus dem wahren Leben. Er nimmt sich, seine Kollegen, Schüler und Eltern gehörig aufs Korn. „Letztens kam eine Mutter zu mir und fragte, warum ihre Tochter eine 6 bekommen hat“, so Schopps. Die Antwort: „Weil es keine 7 gibt.“
Oder: „Wenn ich im Unterricht frage, was Bauern für eine Aufgabe haben, bekomme ich die Antwort: «Die arbeiten beim Fernsehen und suchen eine Frau».“
Martin hat sich in die erste Redner-Liga gepaukt! Er selbst sagt: „Ich habe immer versucht, ordentlich meine Arbeit zu machen. Anscheinend honoriert das Publikum das auch.“ Seit 2001 ist er im Karneval unterwegs, musste zunächst gegen den Vergleich mit seinem Vater Fritz Schopps (68, „Rumpelstilzchen“) ankämpfen.
Für den Erfolg gäbe es „kein Patentrezept. Aber ich glaube, die Alltagsgeschichten, die jeder kennt, machen es aus.“ Denn: Wenn er morgens unterrichtet, kann er abends auf der Bühne immer etwas erzählen. Zum Beispiel: „Kind fragt Mama, was der Klapperstorch macht, wenn er die Babys abgeben hat.“ Antwort: „Er legt die Füße hoch und schaut Bundesliga.“
Schopps hat sich in 14 Jahren Karneval nie in den Vordergrund gedrängt – jetzt kann er sehr gut damit leben, in einem Atemzug mit Marc Metzger, Guido Cantz oder Bernd Stelter genannt zu werden.