„Newroz“-Fest in KölnPolizei auf Deutzer Werft im Großeinsatz – zwei Beamte leicht verletzt

In Köln fand am Samstag (22. März) eine Großveranstaltung auf der Deutzer Werft statt.

Das kurdische Neujahrsfest „Newroz“ (übersetzt: „neuer Tag“) wurde am Samstag (22. März 2025) auf der Deutzer Werft gefeiert.

Die Kölner Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Am Ende lief die Veranstaltung jedoch weitestgehend störungsfrei und auflagenkonform.

Kundgebung in Köln: Sperrungen und Riesenandrang

Eine Privatperson hatte für den Zeitraum von 13 bis 19 Uhr eine Kundgebung zum Thema „Newroz -Solidarität mit den Kurdinnen und Kurden in Nordsyrien“ angemeldet. Der Anmelder erwartete hierzu rund 10.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf dem Gelände der Deutzer Werft. Die Zahl wurde am Mittag bestätigt.

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Die Polizei Köln war zum Schutz der Versammlung sowie für Verkehrsmaßnahmen unter anderem mit Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei im rechtsrheinischen Stadtgebiet unterwegs.

Die Deutzer Brücke stadtauswärts und die Siegburger Straße wurde ab 14 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. „Ableitungen sind ab dem Auenweg, sowie aus südlicher Richtung ab der Kreuzung Poller Kirchweg/Im Hasental eingerichtet. Die KVB-Linie 7 wird zwischen den Haltestellen Heumarkt und Severinsbrücke getrennt“, teilte die Polizei dazu mit.

Um 16 Uhr erklärte die Polizei auf Facebook: „Aufgrund der stetig steigenden Zahl der Versammlungsteilnehmer ist die Versammlungsfläche derzeit so stark ausgelastet, dass die Polizei darum bittet, ab sofort den Versammlungsort nicht mehr aufzusuchen.“ Die Nachricht erschien auch auf Kurdisch. Gegen 19.30 wurde die Kundgebung dann schließlich beendet.


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Die Verkehrssperrungen rund um die Deutzer Werft bleiben daher weiter bestehen. Die Polizei warnte außerdem, dass es im Zuge der Abreisebewegungen zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann.

Die Polizei hatte vorsorglich im Bereich Grabengasse/Siegburger Straße eine Anlaufstelle für Angehörige eingerichtet, die während der Versammlung Kinder oder Senioren oder Seniorinnen verloren hatten.

Im Umfeld der Kundgebung achtete die Polizei auch auf mögliche Fahnen mit dem Konterfei des Führers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan. Diese dürfen bei Versammlungen grundsätzlich nicht gezeigt werden. Das hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht bereits im Januar 2024 entschieden.

Die Einsatzkräfte stellten vereinzelt Fahnen mit verbotener PKK-Symbolik sicher und fertigten Strafanzeigen. Darüber hinaus leiteten die Einsatzkräfte auch vereinzelt Ermittlungsverfahren wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ein. In einem Fall attackierte ein Teilnehmer (42) einen Beamten während einer Kontrolle. Zuvor hatte der 42-Jährige eine als verboten eingestufte Fahne auf der Kundgebung gezeigt. Insgesamt erlitten zwei Polizisten leichte Verletzungen.

PKK verkündet Waffenruhe nach Aufruf Öcalans

Die PKK ist in der Europäischen Union als terroristische Organisation eingestuft und für Deutschland gilt ein Betätigungsverbot.

Insgesamt herrschte am Nachmittag eine friedliche und ausgelassenen Stimmung auf der Deutzer Werft (siehe Fotogalerie oben).

Der inhaftierte Gründer Abdullah Öcalan hatte die PKK Anfang März dazu aufgerufen, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen.

Die Partei hatte daraufhin einen Waffenstillstand mit der Türkei verkündet, eine vollständige Umsetzung der Forderungen Öcalans aber an Bedingungen geknüpft. Für die erfolgreiche Implementierung des Aufrufs müsse Öcalan etwa „in die Lage versetzt werden, unter freien Bedingungen zu leben und zu arbeiten“. (mt)