Kölner Ramadan-DiskussionSie ist zum Islam konvertiert: „Hausmeister hat mich bedroht“

Frau mit Burka. Das Gesicht ist nicht zu erkennen.

Angelika Haberer ist zum Islam konvertiert und lebt in Lindlar-Frielingsdorf. Die Burka trägt sie inzwischen nicht mehr.

Angelika Haberer lebt in einem Dorf im Bergischen Land – ca. 40 Kilometer von Köln entfernt – und sie ist zum Islam konvertiert. Warum sie das gemacht hat und was sie von der Ramadan-Beleuchtung hält ...

von Matthias Trzeciak  (mt)

Auf einem alten Foto, das uns Angelika Haberer zur Verfügung gestellt hat, ist ihr Gesicht verschleiert. Sie trägt eine Burka. Inzwischen zieht sie die nicht mehr an.

Angelika Haberer lebt seit zweieinhalb Jahren bei Lindlar im Bergischen Land – wie sie sagt, „einem katholischen Dorf“. Sie ist vor Jahren zum Islam konvertiert und heißt inzwischen Anjilika Habrir. Auch sie hat eine klare Meinung zur Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld. Und sie erzählt EXPRESS.de, warum sie aus der Kirche ausgetreten ist.

Zum Islam konvertiert: Sie findet die Ramadan-Beleuchtung großartig

„Ich finde diese Aktion (Ramadan-Beleuchtung, Anm. d. Red.) großartig. Meine Glaubensrichtung ist der Islam und das seit Jahren.“

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Dann wird sie konkreter: „Ich habe insbesondere was gegen Katholiken, wo Ministranten sexuell missbraucht wurden.“

„Ich bete fünfmal am Tag und lese die Sura Al-Kahf zum Freitagsgebet. Überzeugt vom Islam hat mich ein Mann, der jeden Tag zur Moschee ging. Daraufhin habe ich mir in einer Buchhandlung in Engelskirchen den Qur'an bestellt und angefangen, darin zu lesen“, beschreibt Angelika Harberer ihre ersten Schritte.

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„Was darin stand, gefiel mir besser als die Bibel“, sagt sie. „Um zum Islam zu konvertieren, muss man das Glaubensbekenntnis mit Überzeugung aussprechen, die Shahada, die erste Säule des Islam: ‚La ilaha illa Allah Mohammed rasul Allah‘ (‚Es gibt nur einen Gott und den Propheten Mohammed‘).“

Doch sie stößt immer wieder auf Probleme, ihren Glauben auszuüben. „Ich habe auch einen Gebetsteppich bei mir zu Hause“, erzählt die Frau. „Aber man hat mir in dem Haus, wo ich wohne, das Beten verboten. Da bin ich mit einem Anwalt gegen vorgegangen.“

Hausmeister soll sie mit einer Schneeschippe bedroht haben

„Vor einigen Wochen hatte mich der Hausmeister mit einer Schneeschippe bedroht, während ich das Gebet verlas. Es interessierte mich nicht. Ich betete weiter“, schildert Angelika Haberer einen Zwischenfall.

Herzlich aufgenommen wurde sie hingegen von den türkischen Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen des Dorfes. „Ich grüße weiter mit: Salam aeleykum. Sie grüßen auch zurück mit: Aeleykum salam.“