Kreissparkasse hat ein EinsehenKölner Kultwirt vom Neumarkt bläst zum wilden Finale

Diner’s-Wirt Rainer Diederichs vor seinem Geschäft

Diner’s-Wirt Rainer Diederichs vor seinem Geschäft am Neumarkt, das demnächst schließen muss.

Das Diner’s am Kölner Neumarkt verschwindet. Wirt Rainer Diederichs hat schon neue Pläne.

von Ayhan Demirci  (ade)

Diner’s-Wirt Rainer Diederichs (70) und sein Zwangsabschied vom Neumarkt: Weil die Kreissparkasse den Geschäfts- und Bürokomplex, in dem er seit 30 Jahren sein Lokal führt, für einen Neubau niederlegen wird, steht der beliebte Gastronom vor dem Abschied. Aber kein Adieu ohne eine Party – oder sogar zwei.

Das Motto heißt: „Wir feiern, als gäbe es kein morgen…Teil 1“ – so steht es auf dem Plakat für die erste der beiden Diner’s Goodbye-Partys.

Diner’s am Neumarkt: Kult-Wirt lädt zur Goodbye-Party

Die gute Nachricht ist: Der Wirt hat in Verhandlungen mit der Kreissparkasse zumindest das Zugeständnis bekommen, drei Monate länger bleiben zu dürfen – sonst wäre schon Ende dieses Monats, also in etwa zehn Tagen, Schluss gewesen.

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Die zweite, dann die Abschluss-Party, die steigt am Samstag, den 29. Juni. Sonntag ist dann noch mal geöffnet.

„Montag sind wir dann nicht mehr da.“ Nicht mehr da sind schon jetzt beispielsweise die Baby- und Kindermodeboutique Petit Bateau und der Outletladen „Lieblingsstück“ (früher Habitat).

Die Zugabe für das Diner’s ist für Diederichs auch deshalb erfreulich, weil er so noch das Gastspiel des Zirkus Roncalli mitbekommen wird, der bald sein Zelt aufschlägt. Bernhard Paul und seine Mannschaft gastieren vom 12. April bis zum 26. Mai auf dem Neumarkt.

Paul gehört zu den vielen Gastronomen, deren Foto und Unterschrift man im Diner’s-Gästebuch findet. Beide Partys starten ab 18 Uhr, der Eintritt ist frei, das Ende ist offen – „DJ Musicfiler“ besorgt den nötigen Sound.

Diederichs will Lokal „Era“ übernehmen

Doch von der Bildfläche wird der Gastgeber damit nicht verschwinden – Diederichs will als Gastronom auf der wenige Fußminuten entfernten Kettengasse weitermachen und das Lokal „Era“ übernehmen.

„Ich freu mich auf den Laden, der ist wunderschön“, sagt Diederichs, Details seien noch zu klären. Beim Interieur denkt der Wirt an schwarze Ledermöbel, „was mich außerdem sehr reizt, ist eine kleine englische Bar, mit englischem Rot. Viele Leute sagen: ‚Wir freuen uns auf Sie. Sie sind der richtige Mann fürs Viertel‘.“