In vielen Ländern wird Kölsch gebraut, obwohl das eigentlich verboten ist. Eine Instagram-Seite zeigt kuriose Kreationen.
Von wegen Kölsch-KonventionWird überall geklaut und kopiert – dabei gibt es doch klare Regeln
Immer wieder versuchen andere Brauereien, unser Kölsch zu kopieren. Geschmacklich ist das nicht immer ein Volltreffer – das Original ist und bleibt einfach einzigartig.
Vor allem Brauereien in den USA sind da sehr kreativ. Inzwischen gibt es einen Instagram-Account, der versucht, möglichst viele Kopien aufzulisten. Unter „koelschstyleale“ findet man die ausgefallensten Kreationen. Unter anderem gibt es ein Kölsch in Alaska oder in Texas.
Kuriose Kölsch-Marken auf Instagram – auch Alaska dabei
69 Beiträge sind aktuell auf der Instagram-Seite von Timur zu finden. Ob er alle Kölsch-Varianten tatsächlich schon probiert hat, ist nicht bekannt.
Aber kuriose Rezepte sind auf jeden Fall dabei. Unter anderem auch ein Wassermelonen-Kölsch von den Philippinen oder ein Kölsch der ungarischen Brauerei Hajnali Sörfőzők mit dem Namen „pilisch“. Am weitesten aus dem Norden Amerikas kommt vermutlich das Kölsch der Brauerei Alaskan. Die ist in der Stadt Juneau in Alaska ansässig.
Aber Moment mal, warum darf sich ein Bier aus dem Ausland überhaupt Kölsch nennen? In der Verordnung des Kölner Brauerei-Verbands heißt es doch, dass sich nur Biere, die auch in Köln gebraut werden, Kölsch nennen dürfen.
Mit Ausnahmen von Brauereien außerhalb Kölns, „die bereits vor Inkrafttreten der Unterzeichnung der Kölsch-Konvention den Bierstil hergestellt haben“.
Hier den Instagram-Beitrag von „koelschstyleale“ anschauen:
Hier lesen: Welches Veedel trinkt welches Kölsch? Was dabei sofort auffällt
Das stimmt auch alles so, allerdings nur innerhalb der EU. Außerhalb der Europäischen Union ist der Begriff „Kölsch“ nämlich nicht geschützt, sodass das amerikanisches Bier oder Bier von den Philippinen den Namen tatsächlich auch weiterhin tragen dürfen. Die ungarische Variante könnte demnach abgestraft werden.
Die Kölsch-Konvention wurde 1986 vereinbart und anschließend vom Bundeskartellamt genehmigt. Bereits 40 Jahre zuvor hatte Hans Sion darauf gepocht, eine einheitliche Regelung für die Herstellung von Kölsch umzusetzen.
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„Zwei Brauereien, die außerhalb von Köln liegen, haben 1986 die Kölsch-Konvention unterschrieben und stehen somit unter Bestandschutz“, erläutert Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbands, auf EXPRESS.de-Nachfrage.
Dabei handelt es sich um die Erzquell Brauerei aus Bielstein und die Bischoff Brauerei aus Brühl. Erzquell produziert unter anderem Zunft Kölsch und in Brühl wird Bischoff Kölsch hergestellt.