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„Beschwerde erreicht“Irrer Kölsch-Zoff enthüllt – zwei kurze Worte und ein Sex-Vorwurf

Fünf Bierflaschen von unterschiedlichen Marken stehen auf einem Tisch nebeneinander.

Das Foto aus dem Jahr 2022 zeigt die Flaschen der Kölsch-Marken Reissdorf, Gaffel, Dom, Mühlen und Früh. Alle waren auch Teil der aktuell diskutierten Werbeaktion.

Mit dieser Beschwerde hatte beim Kölner Brauerei-Verband wohl niemand gerechnet.

von Thomas Werner  (tw)

Kölsch – für viele Menschen in der Stadt das Pflichtgetränk in geselliger Runde. Und wohl durchaus regelmäßig auch die „Grundlage“ für die Storys, die man nicht vergisst.

Jetzt wurde das Kölner Traditions-Bier selbst zur Story! Und zum Mittelpunkt eines skurrilen Zoffs hinter den Kulissen. EXPRESS.de erzählt die Geschichte.

Kölsch-Kampagne vor fünf Monaten in Brauerei Päffgen gestartet

Im Mai 2024 hatte der Kölner Brauerei-Verband die neue hauseigene Werbekampagne vorgestellt. In der Brauerei Päffgen wurde der – eigentlich harmlose – Slogan „Kölsch verbindet“ präsentiert. In dem Verband sind u.a. mit Gaffel, Früh, Reissdorf, Sion oder Gilden einige der größten Marken des Kölner Bier-Markts vertreten.

Alles zum Thema Kölsch

Aber: Ganz so harmlos war der Slogan für eine Person aus Köln offenbar nicht – sie legte Beschwerde beim Deutschen Werberat ein. Und der meldete sich prompt beim Verband – ihn habe eine „Beschwerde erreicht“, die auf den Slogan abziele.

Hier lesen: Wie bitte? Bestes Kölsch der Welt ausgezeichnet, aber es kommt gar nicht aus Köln

„Die beschwerdeführende Person kritisiert, dass die Werbung signalisiere, das alkoholische Getränk könne enthemmend und als Hilfsmittel für Erfolg wirken“, heißt es in einer Mitteilung des Werberats an Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbands (liegt EXPRESS.de vor).

Zum Hintergrund: In den Verhaltensregeln des Deutschen Werberats für alkoholhaltige Getränke ist unter Ziffer 8 unter anderem vermerkt, dass kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke nicht den Eindruck erwecken soll, der Konsum fördere sozialen oder sexuellen Erfolg.

Heinrich Philipp Becker, Melanie Schwartz und Alexander Rolff an einem Pult in einer Kölner Brauerei.

Im Mai 2024 stellten Heinrich Philipp Becker (Gaffel), Melanie Schwartz (Mühlen) und Alexander Rolff (v.l., Früh) die neue Kampagne Kölsch verbindet vor.

Also: Kölsch als Geheimwaffe für mehr Erfolg, mehr soziale Kommunikation, mehr Sex? Ist es das, was „Kölsch verbindet“ suggeriert? Zumindest durchaus diskussionswürdig.

Dennoch: Mit Beschwerden dieser Art MUSS sich der Werberat beschäftigen, die Gegenseite um Stellungnahme bitten und dann entscheiden.

Und das ist mittlerweile passiert. Nach einer Stellungnahme des Kölner Brauerei-Verbands hat der Werberat jetzt entschieden, dass die Kampagne nicht gegen seine Verhaltensregeln verstößt.

Der Kölner Brauerei-Verband hatte in seinem Antwortschreiben Anfang Oktober überzeugend dargestellt, dass mit der Botschaft „Kölsch verbindet“ das Bewusstsein für Regionalität und Nachhaltigkeit gestärkt wird. Kölsch sei ein kulturelles Erbe, das die Menschen in und um Köln auf besondere Weise verbindet.