Im Fall um einen toten Säugling, der Anfang Februar in Köln-Riehl gefunden worden war, gibt es eine dramatische Wendung. Die Mutter des Jungen wurde aus der Psychiatrie entlassen.
Totes Baby in KölnDramatische Wende bei Ermittlungen gegen die Mutter

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Ermittler untersuchen im Februar 2022 die Fundstelle eines toten Säuglings am Rheinufer in Köln-Riehl.
In den Ermittlungen um den toten Säugling, der Anfang Februar in Köln-Riehl am Rheinufer gefunden worden war, hat es eine entscheidende Wendung gegeben.
Die Mutter (37) des Jungen sei aus der Psychiatrie entlassen worden, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger am Mittwoch (11. Mai).
Toter Säugling in Köln-Riehl: Mutter aus Psychiatrie entlassen
Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr wegen Totschlags durch Unterlassen gegen die 37-Jährige, so der Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen haben ergeben, dass der Junge ohne sofortige medizinische Hilfe keine Überlebenschance mehr hatte.
Er habe zwar direkt nach der Geburt noch gelebt, litt jedoch unter einer schweren Hypoxie, einer reduzierten Sauerstoffversorgung, berichtet Bremer. Die Mutter hätte das Kind umgehend in ärztliche Behandlung geben müssen. Das habe sie ohne medizinische Vorkenntnisse jedoch schwer erkennen können.
Kein Tötungsvorsatz im Fall um totes Baby in Köln nachzuweisen
Da die 37-Jährige während der Geburt unter dem Eindruck einer akuten Psychose gestanden habe, war sie für schuldunfähig erklärt worden. Daher kam sie nicht in Untersuchungshaft, sondern in eine psychiatrische Klinik. Die Ermittlungen gegen sie sollen nun eingestellt werden.
Die obdachlose Frau hatte im Februar das Kind nach der Geburt mit Matratze, Kissen und Decken unter einer Aussichtsplattform nahe der Jugendherberge abgelegt. Ihre Absicht bleibe bis heute unklar, ein Tötungsvorsatz sei ihr nicht nachzuweisen. (cab)