In einem möglichen Fall von Tierquälerei ermittelt jetzt die Polizei in Kerpen.
Tierquäler-Fall bei KölnKäfig mit Huhn sorgt für Polizei-Einsatz – jetzt droht sogar eine Haftstrafe

Copyright: Komitee gegen den Vogelmord e.V.
In Kerpen hat die Polizei eine illegale Lebendfalle für Wildvögel abgebaut, in der ein lebendes Huhn war.
Wenn ein Huhn für einen Polizei-Einsatz sorgt, ist es entweder ein besonders kurioser Fall – oder Tierquälerei. Mit Letzterem musste sich am Dienstag (18. Februar 2025) die Polizei in Kerpen beschäftigen.
Die Einsatzkräfte rückten zum Gelände eines Biohofes an – nach einem Hinweis aus der Bevölkerung hatte sich der Tierschutzverein Komitee gegen den Vogelmord e.V. an die Polizei gewandt und von einer verbotenen Lebendfalle für Greifvögel berichtet.
Lebendfalle in Kerpen wird abgebaut und abtransportiert
Denn: Fallen für den Fang von Habichten und anderen streng geschützten Greifvögeln sind verboten, sie stellen nach §44 des Bundesnaturschutzgesetzes sogar eine Straftat dar. Verstöße können mit hohen Geldstrafen und bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden.
Das lebende Huhn in der Falle machte den Fall nicht besser, ganz im Gegenteil: „Das Köder-Huhn wurde bei Frost sowie ohne Futter und Wasser in einem kleinen Käfig gehalten. Wer auch immer das getan hat, dem sind Tierwohl oder Ökologie offenbar gleichgültig“, so Komitee-Geschäftsführer Alexander Heyd. Der Vogelschützer kündigte an, den Fall dem zuständigen Anbauverband zu melden.
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So rückte die Polizei an, baute die Falle (einen sogenannten Habichtfangkorb) zurück und transportierte das improvisierte Gebilde ab.
Die Polizei in Kerpen hat mittlerweile ein Strafverfahren eingeleitet und ermittelt, vorerst noch gegen Unbekannt. Die weiteren Ermittlungen sollen nun zeigen, wer die Falle aufgebaut hat. „Der Schutz der Hühner vor dem Habicht ist eindeutig das Motiv für das Aufstellen der Falle“, ist sich Alexander Heyd sicher.

Copyright: Komitee gegen den Vogelmord e.V.
Von den Einsatzkräften der Polizei wurde die Falle abtransportiert.
In den vergangenen Jahren hatte es in Deutschland vielfach ähnliche Fälle gegeben, vielfach laufen die Ermittlungen allerdings auch ins Leere.
Der Verein Komitee gegen den Vogelmord e.V. hat sich den Schutz vor allem von Greifvögeln auf die Fahne geschrieben und gibt gemeldete Fälle an die Polizei weiter. Auch Steffi Lemke (57, Grüne), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Bundesrepublik Deutschland, unterstützt den Verein aktiv.