„Das perfekte Dinner“ versucht Sabine (45) an Tag 2 in Wuppertal-Elberfeld zu kochen. Doch noch bevor der Herd überhaupt an ist, geht schon etwas ganz gewaltig schief: Das kalte Tatar nimmt eine seltsame Konsistenz und Farbe an.
„Das perfekte Dinner“Gäste von Vorspeise angewidert: „Was hat die bloß gemacht?“
„Meine Kinder und auch mein Mann, die sind der Meinung, dass ich nicht so richtig gut kochen kann“, begründet die Floristin, die in der Nähe des Botanischen Gartens von Wuppertal wohnt, ihre Motivation, beim „perfekten Dinner“ mitzumachen.
Jetzt sollen mal Unbeteiligte über Sabines Kochkünste urteilen. „Das ist natürlich eine Herausforderung und vor allen Dingen Anspruch an mich selber, dass ich meinen Kindern beweise, dass ich kochen kann.“
„Das perfekte Dinner“: Tatar hat „Konsistenz wie gemahlene Leber“
Am Vorabend verriet sie Sascha (36): „Sie probiert gerne was aus. Ihr schmeckt es dann oftmals, der Familie nicht.“ Jetzt überlegt er: „Taktik oder Wahrheit?“ Bei den Vorbereitungen läuft jedenfalls nicht alles nach Plan. Folgende drei Gänge kommen bei Sabine auf den Tisch:
- Vorspeise: Rindertatar mit Parmesanzauber
- Hauptspeise: Pfifferlinge mit Kalbsfilet auf Karotten
- Nachspeise: Champagnerwürfel mit Passionsfruchtschaum
Das Rinderfilet fürs Tatar zerkleinert Sabine im Küchenmixer: „Sieht interessant aus, oder?“ Dann streikt der Mixer. „Riecht auch etwas komisch“, scheint das Gerät überhitzt zu sein. Vor allem ist das Tatar ein leicht angegarter Fleischbrei geworden. „Ich hätte das auch ein bisschen grobkörniger haben wollen“, fügt sich Sabine ihrem Schicksal und würzt die Masse kräftig.
Zum Tatar gibt's flambierten Parmesan und Fenchelsalat. Rheila (38) probiert die erste Gabel: „Die Konsistenz von dem Tatar, die wolltest du genauso haben?“ Sabine gesteht: „Ich denke, dass ich es ein bisschen gröber haben wollte.“ Heike (60) ist ebenfalls wenig begeistert: „Bei diesem wunderbaren Rinderfilet habe ich gedacht, was hat die denn bloß mit dem Rinderfilet gemacht?“
Appetitlich war es nicht: „Das war grau. Das hatte eine Konsistenz wie gemahlene Leber.“ Sascha stimmt zu: „Für mich war es nicht wirklich Tatar, sondern mehr – ich weiß nicht, ob man Mousse sagen kann? Es war viel zu fein durch den Häcksler gedreht.“ Melina (54) bringt es auf den Punkt: „Die Vorspeise war würzig gut, aber leider tot.“
„Das perfekte Dinner“-Kandidatin Rheila ist „total in love“ mit den Champagnerwürfeln
„Ich glaube nicht, dass das medium sein wird. Dafür ist das schon zu lange drin“, zweifelt Sabine auch ihr Können beim Anbraten des Kalbsfilets an. „Für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr durch“, hätte es Melina lieber rosa gehabt. Rheila bemängelt außerdem die Optik: „Von der Anrichte her vom Komplexitätsgrad hätte ich tatsächlich mehr von Sabine erwartet.“
Mit dem Dessert kommt doch noch ein Highlight auf den Tisch. „Ich bin total in love mit deinen Champagnerwürfeln“, löffelt Rheila die Geleestückchen aus dem Passionsfruchtschaum. Melina schwärmt ebenfalls: „Champagner ist meins.“ Die Blätterteigstangen mit Matcha-Tee hätt's aber nicht gebraucht. Die hat Sabine zum allerersten Mal gemacht – ein Risiko, das sie sich hätte sparen können.
Saschas Fazit: „Die Erwartungen, die ich hatte, hat das Ambiente erfüllt.“ Melina drückt sich deutlicher aus: „Das Menü als solches hatte Schwächen.“ Mit 31 Punkten schiebt sich Sabine trotzdem auf den vorerst ersten Platz. (tsch)