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„Das perfekte Dinner“Kölsche Frohnatur wirft Gäste mit Fisch-Dessert „aus der Bahn“

Immer für einen Kalauer und eine kulinarische Überraschung gut: Rentner Felix (67) aus Brühl.

Immer für einen Kalauer und eine kulinarische Überraschung gut: Rentner Felix (67) aus Brühl.

„Eine Idee, die nicht von Anfang an absurd erscheint, ist keine gute Idee“, gibt Felix (67) an Tag 2 von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in und um Köln als Motto aus. Und setzt es in einem Dessert um, das die Gäste laut Karo (33) „aus der Bahn wirft“: mit Meeresbewohnern unter Vanillepudding.

„Ich weiß nicht, was Nervosität ist“, gibt sich Felix aus Brühl bei Köln zu Beginn seines „Dinner“-Einsatzes betont entspannt. Und schiebt noch hinterher: „Ich habe das Temperament von 20 Schlaftabletten.“

Seine Gäste wissen jedoch nur zu gut, wie seine kölsche Frohnatur gestrickt ist: „Er hatte bislang einen hohen Redeanteil“, beschreibt Dominik (34) die gleichmäßig dahinplätschernden, hin und wieder „grotesken“ Kalauer des Rentners, der sich selbst als „größten Märchenerzählers jenseits von Bagdad“ sieht.

Perfektes Dinner in Köln: Fischzubereitung mit Internet-Tutorial

Seinen „Unruhestand“ (Felix) macht sich der ehemalige Ingenieur in der chemischen Industrie so angenehm wie möglich: Mit Ehefrau Rosi verbringt er die Hälfte des Jahres auf Teneriffa. Dazu besitzt er insgesamt elf Oldtimer („fünf in Deutschland, sechs auf Teneriffa“): „Meine Frau meint, es sind zu viele.“

Alles zum Thema Das perfekte Dinner

Auch beim „Perfekten Dinner“ wird geklotzt, nicht gekleckert – da muss es neben Champagner zum Aperitif auch mal Kaviar sein – von frischen Trüffeln (100 Gram für 47 Euro) ganz abgesehen.

  1. Motto: How much is the fish?
  2. Vorspeise: Tapas Variationen vom Fisch - Kaviar / Austern / Shrimps / Lachs / Sardelle
  3. Hauptspeise: Wolfsbarsch - Salicornia Europaea / Trüffel / Drillinge
  4. Nachspeise: Süßer Fischcocktail - Pfirsich / Fisch / Quitten / Vanille

Bei der Basis seines Hauptgangs kommt der ach so entspannte Felix jedoch ganz schön in Schwitzen. „Ich dachte, dass der fertig ausgenommen ist“, jammert er über den Wolfsbarsch, der in seiner prachtvollen Gänze vor ihm liegt. Hilflos schnippelt der kulinarisch offenbar nur oberflächlich versierte Felix an ihm herum („Keine Ahnung, wie das geht“) und muss schließlich vor seinen Gästen zu Kreuze kriechen: „Ich brauche eure Hilfe.“

Ordentlich Vanillepudding über Lachs und Krabben: Felix wagt ein ungewöhnliches Experiment.

Ordentlich Vanillepudding über Lachs und Krabben: Felix wagt ein ungewöhnliches Experiment.

Die kommt in Form von Karo, die das Ganze immerhin schon einmal („mit meinem Papa“) durchexerziert hat. „Ich guck mal schnell im Internet“, weiß sie sich zu helfen und kann den Fisch mithilfe eines Tutorials von Kiemen, Flossen und Innereien befreien. Schade, dass er dann dennoch keinen Anklang findet: „Zu trocken und zu viele Gräten“ – da sind sich vor allem Daniele (40) und Daniela (43) einig.

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„Von den gelungenen Tapas ist es beständig bergab gegangen“, fasst Karo den Niedergang des protzig angelegten Fischmenüs zusammen. Die Anti-Klimax ist das mehr als merkwürdige Dessert: Wagemutig mischt Felix „Norwegischen Gourmetlachs“ und Eismeerkrabben mit süßen Früchten und Quittenlikör. Darauf kommt eine Haube aus Vanillepudding, Schokostreuseln und Mikado-Stäbchen: „Unfassbar“, fasst Dominik seinen Widerwillen zusammen. „Sei mir nicht böse, ist gar nicht meins“, entschuldigt sich auch Daniela.

Und so belohnt die Truppe Felix' Experiment mit eher durchschnittlichen 27 Punkten. Bleibt dem sichtlich desillusionierten Gastgeber nur noch ein erschöpftes Zitieren seines diesmal fehlgeschlagenen Lebensmottos: „Eine Idee, die nicht von Anfang an absurd erscheint, ist keine gute Idee.“ (tsch)