„Das perfekte Dinner“Noch vor dem Servieren: Gast setzt sich einfach auf den Nachtisch

Stichflamme in Stuttgart: Amelie (30) flambiert grünen Pfeffer. (Bild: RTL)

Stichflamme in Stuttgart: Amelie (30) flambiert grünen Pfeffer.

Erst lodern beim Flambieren die Stichflammen, dann setzt sich auch noch jemand auf den Heidelbeer-Kuchen: Als wäre es bei Amelie, Gastgeberin an Tag 2 von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Stuttgart, nicht schon chaotisch genug, muss sie zum Nachtisch auch noch „Tarte mit Po“ servieren.

Amelie (30) sagt selbst von sich, dass sie „verpeilt“ sei, umrahmt jeden Satz mit nervösem Kichern, gibt zu, „immer zu kleckern“ und gilt in der Stuttgarter Runde als „lustiger, hibbeliger Sonnenschein“ (Silvana). „Ich versuche immer 'go with the flow', keine Ahnung“, beschreibt die „perfekte Dinner“-Gastgeberin an Tag 2 in Stuttgart ihr Lebensmotto.

Als Lehramts-Studentin für Gymnasien hat sie sich auf Ethik spezialisiert: „Da diskutieren wir über alte Philosophen und lernen, uns eine eigene Meinung zu bilden.“ Amelies Wohnform ist auf jeden Fall kreativ: Die herrliche Altbauwohnung im Lehenviertel („Hier gibt es viel Jugendstil, glaube ich, voll schön“) ist eine Vierer-WG: „Wir sind voll die 'Happy Family'.“ Für „Das perfekte Dinner“ wurde Mitbewohnerin Sylvie (23) kurzerhand aus ihrem Zimmer ausquartiert und als Schnibbelhilfe engagiert: „Das ist die WG-Mama, die hat alles im Griff.“

An ihr Menü geht Amelie mit Ambition und sympathischer Selbstironie: „I'm a professional“:

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  1. Vorspeise: Meeresgrüße mit einem Hauch von Safran - Jakobsmuschel / Fenchel / Orange
  2. Hauptspeise: Eleganz auf dem Teller - Filet au poivre - Rind / Spargel / Kartoffel
  3. Nachspeise: Baiser-Tarte mit erfrischender Note- Heidelbeere / Zitrone / Basilikum

Süßspeise zum Reinsetzen: „Sieht doch aus wie ein Kissen!“

Der Safran für die Jakobsmuschel-Vorspeise stammt vom Delikatessenhändler, der in Weinbrand eingelegte grüne Pfeffer für das Filet Mignon wird in der Pfanne angeröstet, mit Cognac abgelöscht und feierlich angezündet. Sofort züngeln veritable Stichflammen durch die schöne Altbau-Küche: „Ups, hätte auch schiefgehen können“, kichert eine von ihrem eigenen Wagemut überraschte Amelie.

Eher still sieht es bei ihrem Aperitif aus: Beim Gin Fizz vertut sie sich im Wasser, sodass es ihm an Sprudel fehlt. „Fake it till you make it“, gibt sie sich entspannt und freut sich an ihren von Vor- und Hauptspeise sehr angetanen Gästen. Bis eine Komponente ihres Desserts - Heidelbeertarte mit Baiserhaube - ein bedrückendes Schicksal ereilt. Bei einer kurzen Atempause auf dem Balkon setzt sich Silvana (53) aus Versehen auf das mit einem karierten Tuch bedeckte Gebäck: „Sieht doch aus wie ein Kissen!“

Gerettetes Dessert mit Heidelbeer-Tarte und Basilikum-Sorbet. (Bild: RTL)

Gerettetes Dessert mit Heidelbeer-Tarte und Basilikum-Sorbet.

„Ich hab sie in Form gebracht“, entschuldigt sich die fröhliche gebürtige Rheinländerin für ihre vermeintliche „Sabotage“, ergänzt von Shirin (30): „Jetzt ist es keine Tarte mehr, sondern ein 'Tarsch'.“ Immerhin war ein Tuch zwischen Süßspeise und Allerwertestem, sodass das Dessert mit Eischnee-Schicht problemlos unter den Bunsenbrenner kann – ohne weiteren Zwischenfall.

34 Punkte vergibt die Truppe an die glückliche, aber erschöpfte Amelie („Jetzt will ich nur noch ins Bett“). Und Silvana, deren weißes Kleid sie wohl für immer an Tag 2 des „Dinners“ erinnern wird, plant für den Folgetag ein anderes Outfit: „Morgen ziehe ich eine Hose an. Eine Jeans.“ (tsch)