„Das perfekte Dinner“„So lange, bis es weg ist“ – Klo-Spruch sorgt für schallendes Gelächter

Bei Larissas Klospülungsanweisung brechen die Gäste in schallendes Gelächter aus, von links: Tim, Nicole, Larissa, Julius und Lukas.

Bei Larissas Klospülungsanweisung brechen die Gäste in schallendes Gelächter aus, von links: Tim, Nicole, Larissa, Julius und Lukas.

In Berlin steht eine vegane „Dinner“-Woche an bei der Gastgeberin Larissa mit Erbsen-Püree und Blumenkohl-Steak punkten will. Besonders gut kommt jedoch ihre unverblümte Art bei den Gästen an ...

„Für mich steht Nachhaltigkeit an wichtiger Stelle“, deshalb ernährt sich Larissa (25) nicht nur vegan, sondern recycelt auch Klamotten und Möbel und macht auch sonst viel selber. Schon seit ihrer Jugend ist die Berliner Studentin Vegetarierin: „Der erste Gedanke kam, als ich zu Weihnachten ein Kaninchen gegessen habe.“ Danach befasste sie sich mehr mit dem Tier hinter dem Fleisch und beschloss, dass keine Tiere mehr auf ihrem Teller landen sollen.

Die Gerichte ihres „perfekten Dinners“, die Larissa mit dem Motto „Summer's coming!“ betitelt, sollen ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Außerdem will sie damit zeigen, wie vielseitig vegane Küche doch sein kann. Es gibt:

Das Wichtigste zuerst: die Klospülung

  1. Vorspeise: Erbse / Minze / Pilz
  2. Hauptspeise: Blumenkohl / Bohne / Kräuter
  3. Nachspeise: Schokolade / Beere / Mango

Neben Nicole (36) und Julius (26), die sich beide rein pflanzenbasiert ernähren, lassen sich auch Fleischesser Tim (29) und Pescetarier Lukas (26) auf die vegane Woche ein. Tim wünscht sich als Gastgeberin „die 60-jährige Angelika“, Julius hingegen tippt auf eine junge Person, „die kreativ ist und auch gerne mal mit Lebensmitteln experimentiert“.

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Dann klingeln die Gäste und Larissa stellt fest: Alle sind voll sympathisch. „Ich bin jetzt so erleichtert“, seufzt die Gastgeberin, die bisher ja nicht wusste, wer da heute in ihre Wohnung spaziert kommt. „Ich finde es voll schön, dass es eine gemischte Gruppe ist.“ Noch bevor sie die Vorspeise serviert, gibt sie einen wichtigen Tipp: „Bei der Klospülung richtig draufdrücken – und so lange, bis es weg ist.“ Die Gruppe bricht in schallendes Gelächter aus, spätestens jetzt ist das Eis gebrochen.

Die Blumenkohl-Steaks sind mariniert, der Rest der Vorbereitungen lief auch nach Plan - Larissa ist bereit für ihre Gäste.

Die Blumenkohl-Steaks sind mariniert, der Rest der Vorbereitungen lief auch nach Plan - Larissa ist bereit für ihre Gäste.

Es geht los mit eingelegten Kräuterseitlingen auf Erbsen-Minz-Püree. Dafür machte sich Larissa extra die Arbeit, alle Erbsen von ihrer Schale zu trennen – „drei Stunden, bis in die Nacht“. Der Grund: „Das Püree war für mich ein bisschen zu grob mit den Erbsen. Der Mixer hat es nicht ganz geschafft, das so geschmeidig zu machen.“ Der Aufwand hat sich für Tim gelohnt: „Die Vorspeise war der Hammer.“ Für Julius weniger: „Was mich so ein bisschen an dem Erbsenpüree selbst gestört hat, dass leider der Erbsengeschmack von einem Erbsenpüree aus welchen Gründen auch immer nicht da war.“

Fleischesser Tim ist begeistert: „Da fehlt mir kein Fleisch“

Beim Schmuckbasteln sollen sich die Gäste die Zeit bis zum Blumenkohl-Steak mit Bohnenpüree und Chimichurri vertreiben. „Ich finde jegliche Art von handwerklicher Tätigkeit furchtbar, und ich finde Basteln super schlimm“, hat Tim nur mäßig Lust. „Superliebe Idee, ich habe gar nichts gegen diese Idee. Ich finde es halt eine Katastrophe.“ Die Hauptspeise stimmt ihn dafür versöhnlich: „Da fehlt mir wirklich kein Fleisch.“ Sein Fazit: „Das hat jegliche Erwartung übertroffen.“

Tim hat beim Basteln zwei linke Hände, doch die anderen erfreuen sich an den bunten Schmuckperlen, die ihnen die Zeit bis zum Hauptgang vertreiben sollen.

Tim hat beim Basteln zwei linke Hände, doch die anderen erfreuen sich an den bunten Schmuckperlen, die ihnen die Zeit bis zum Hauptgang vertreiben sollen.

Der Schoko-Kuchen mit Erdbeer- und Mangospiegel ist ein optisches Highlight, das Tim auch geschmacklich wieder restlos begeistert: „Das war auf jeden Fall besser als 90 Prozent von den nicht-veganen Schokokuchen.“ Nicole findet jedoch: „Für mich war der Kuchen fast ein bisschen zu süß.“

Insgesamt hätte sich Julius von der Gastgeberin „bisschen mehr Präsenz bei uns am Tisch“ gewünscht. Tim vergibt trotzdem eine 10. Mit 35 Punkten legt Larissa die Latte für die Woche schon mal ziemlich hoch. (tsch)