„Ich habe heute Morgen festgestellt, dass der hier einen Fehler hat“, verkündet Lukas (26) an seinem „Dinner“-Tag, dass ausgerechnet heute sein Herd nicht funktioniert. Jetzt ist Improvisieren angesagt. Schnibbelhilfe Ann-Marie (25) hätte vielleicht Kochplatten: „Ich muss sie gleich anrufen und fragen, ob sie die mitbringen kann. Weil das wäre dramatisch.“

Der Berliner Vorstandsreferent schüttelt ungläubig den Kopf: „Wir haben gestern noch drüber gesprochen, was alles passieren kann beim ‚perfekten Dinner‘.“ Trotzdem verliert Lukas nicht die Motivation: „Wir machen das Beste draus.“

„Das perfekte Dinner“: Entsetzte Gesichter beim Aperitif

Als Pescetarier isst er gerne mal Fisch, kocht im Alltag aber überwiegend vegan: „Es ist oft eine schöne frische Küche, eine regionale Küche, man kann sehr gut saisonal vegan kochen.“ Deshalb ist seine Teilnahme an der veganen Woche keine große Herausforderung – wäre da nicht das Küchendrama. Mit Ann-Marie und ihren Herdplatten kommt die Erleichterung, denn trotz katastrophalem Start kommt Lukas mit den Vorbereitungen gut durch. Unter dem Motto „50 Shades of Red“ gibt es:

1. Vorspeise: „Red Hot Bell Peppers“-Salat und seine tiefrote Stulle - Paprika / Kichererbsen
2. Hauptspeise: Tortelloni „Bella Ciao“ - Aubergine / Nuss / Himbeere
3. Nachspeise: Barbaras Rhabarber-Tarte

„Ich glaube, er ist nicht entspannt. Ich glaube, er ist richtig im Stress“, vermutet Larissa (25) – ohne zu wissen, wie Recht sie damit hat. Tim (29) bemerkte schon die angespannte Verabschiedung am Vorabend – und da ging Lukas noch davon aus, sein Menü in einer funktionierenden Küche kochen zu können ...

Beim roten Aperitif passend zum Motto verrät Lukas den Gästen die Widrigkeiten des Tages. Blankes Entsetzen in vier Gesichtern. „Wie hoch ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass dir das genau an diesem Tag passiert?“, leidet Nicole (36) mit dem Gastgeber. „Mir tat es total leid“, stimmt Larissa zu. „Ich war erstaunt, dass er doch so gefasst ist.“

Dann gibt es Paprikasalat mit Kichererbsen, Tahini-Dressing und Sauerteigbrot mit Zwiebel-Chutney. „Paprika ist eine wesentliche Zutat gewesen in der Küche meiner Großmutter“, und die stammte aus Rumänien. Seine Vorspeise präsentiert Lukas mit einem Lied der Red Hot Chili Peppers.

Tatsächlich schmeckt die gegrillte Paprika Julius (26) am besten, „ansonsten hat es mich leider nicht so überzeugen können“. Tim nickt: „Mich auch gar nicht. Es sah echt schön aus, aber da war gar kein Gewürz oder keine Geschmacksrichtung.“

Den Gästen fehlt der Pep: „Hat nach nichts geschmeckt“

Als Entertainment-Programm hat sich Lukas Hula-Hoop überlegt, bevor es mit zweierlei Tortelloni mit Aubergine-Walnuss-Füllung in Salbeibutter und Himbeer-Coulis weitergeht. „Mir hat es leider gar nicht geschmeckt“, gibt Larissa zu. „Ich hatte das Gefühl, dass die Tortelloni noch nicht so ganz durch waren.“ Tim honoriert die Arbeit, aber: „Hat nach nichts geschmeckt. Hat nicht schlecht geschmeckt, aber nach nichts.“ Das findet auch Julius: „Die Füllung war auch relativ neutral.“ Wenigstens hebt das Lied „Bella Ciao“ die Stimmung am Tisch.

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Hoffentlich kann die Rhabarber-Tartelette mit Vanillepudding-Creme punkten. „Die Nachspeise ist eine Hommage an meine Zeit in Frankreich“, wo Lukas studiert hat. Wenigstens hier machen sowohl der Song „Barbaras Rhabarberbar“ als auch das Dessert Freude. „Der Nachtisch hat alles wettgemacht, was davor gefehlt hat“, findet Tim. Diesmal hat jedoch Nicole einen Verbesserungsvorschlag: „Mir hat tatsächlich so ein bisschen eine feuchtere Komponente gefehlt.“

Lukas hat sein Dinner trotz aller Umstände gut über die Bühne gebracht: „Heute Morgen habe ich es noch nicht kommen sehen, dass ich heute Abend ein Lächeln im Gesicht habe.“ Für seinen sehr schönen, aber nicht perfekten Abend bekommt er 28 Punkte. (tsch)