„Das perfekte Dinner“Bereits vor der Vorspeise fließen die ersten Tränen – „ein emotionales Ding heute“

Ulli kommen die Tränen, als Julia nach dem Dessert von ihrer Mutter erzählt.

Ulli kommen die Tränen, als Julia nach dem Dessert von ihrer Mutter erzählt.

An Tag 3 bleibt in Münster kein Auge trocken: Julia (40) machte von Anfang an kein Geheimnis daraus, dass sie ihr „perfektes Dinner“ ihrer verstorbenen Mutter widmet. Das nimmt auch die Gäste emotional mit ...

„Mein Menü heißt ‚Vergiss mein nicht‘ in Anlehnung an meine Mutter, dass sie mich dort oben im Himmel nicht vergisst“, stellt Julia ihr Motto und ihren Herzenswunsch vor. „Die steht auch in der Küche immer heute dabei. Ich mache sie stolz heute auf jeden Fall.“ Tränen kommen hoch: „Wird ein bisschen sentimental.“

Denn Mutter und Tochter haben bis kurz vor Mamas Tod „Das perfekte Dinner“ zusammen angeschaut. „Sie hat gesagt: Du musst unbedingt da mitmachen vor eineinhalb Jahren. Da habe ich mich auch angemeldet, aber durch ihren Tod konnte ich nicht mitmachen.“ Dafür ergreift Julia jetzt ihre zweite Chance und hat sich folgende drei Gänge vorgenommen:

„Das perfekte Dinner“: Bei Herrencreme besteht Diskussionsbedarf

  1. Vorspeise: Zweierlei Spargel / Brot / Butter
  2. Hauptspeise: Marinierter Lachs / Blumenkohl-Wasabi-Püree / Spargel-Kräuter-Pesto
  3. Nachspeise: Omis Herrencreme / Erdbeer-Basilikum-Eis / Schokostreusel

Die Friedhofsgärtnerin hat früher auf einem bekannten Münsteraner Spargelhof gearbeitet und kennt sich mit Qualität aus: „Für mich der beste Spargelhof im Münsterland. Die haben einfach einen geschmackvollen Spargel.“ Der soll die Gäste heute überzeugen.

Alles zum Thema Das perfekte Dinner

Auf die Herrencreme freut sich Wieland (32): „Ist ja auch ein Münsteraner Klassiker.“ Ulli (50) wollte das Dessert schon selbst für ihr Menü wählen: „Ich hätte mir auch vorstellen können, dass es fünfmal Herrencreme gibt, in verschiedenen Varianten.“ Manuela (59) weiß: „Herrencreme machen alle Menschen anders.“ Christian (36) nickt: „Da scheiden sich wirklich die Geister.“

Julia hat ihr Menü ihrer verstorbenen Mutter gewidmet, die in Form eines Fotos dabei sein darf.

Julia hat ihr Menü ihrer verstorbenen Mutter gewidmet, die in Form eines Fotos dabei sein darf.

Doch zuerst reicht Julia ihren Gästen eine Stange grünen Spargel, der roh angeblich nach Zuckerschote schmeckt. Die schauen das ungekochte Gemüse etwas irritiert an und beißen dann mutig hinein. „Fehlt ein bisschen Süße zur Zuckerschote, aber schon mal in die Richtung“, urteilt Wieland, der eigentlich gar keinen Spargel mag. Dann serviert Julia Spargelcremesuppe und einen lauwarmen Spargelsalat, Tomaten-Knoblauch-Butter und Kräuterbutter. Auch die Suppe überzeugt Wieland nicht: „Sie war stückig, aber nicht cremig.“

„Perfektes Dinner“-Gäste erheben die Gläser: „Auf deine Mama“

Es folgt: marinierter Lachs, Blumenkohl-Wasabi-Püree und Spargel-Kräuter-Pesto. Die Soja-Marinade hat einen asiatischen Touch, den Julia sehr gerne mag: „Ich habe tatsächlich auch schon in Thailand einen Kochkurs gemacht, schön am Strand.“ Manuela würde dem Lachs 10 Punkte geben: „Der Gargrad war perfekt.“ Nur Ulli mag auch nach der Hauptspeise keinen Lachs, obwohl er „ganz toll angerichtet“ war. Christian bräuchte kein Wasabi im Püree: „Hat für mich nicht gepasst.“

Ein Hoch auf den in Sojasoße marinierten Lachs mit Blumenkohl-Wasabi-Püree und Spargel-Kräuter-Pesto, von links: Christian, Ulli, Julia, Manuela und Wieland.

Ein Hoch auf den in Sojasoße marinierten Lachs mit Blumenkohl-Wasabi-Püree und Spargel-Kräuter-Pesto, von links: Christian, Ulli, Julia, Manuela und Wieland.

Den krönenden Abschluss bildet Omis Herrencreme mit Erdbeer-Basilikum-Eis: „Oma hat darauf Wert gelegt, dass der Rum wirklich Stroh Rum ist und aus Österreich eingeflogen wird.“ Julia erzählt weiter: „Die Herrencreme ist für mich ganz wichtig. Ich hatte auch mal vor, tatsächlich ein Patent anzumelden, im Joghurtbecher mit einem Milchhof hier in Münster.“ Für den Stroh Rum braucht es jedoch eine Schankerlaubnis, also legte sie das Projekt wieder auf Eis und macht die Creme nur noch für ausgewählte Gäste.

Christians Fazit: „Das emotionalste Dinner bis jetzt“

„Das Geschirr ist von meiner Mutter, die liebte Rosen“, holt Julia die Dessertteller raus. „Auf deine Mama“, erheben alle die Gläser. Die Herrencreme ist jedoch nicht nach Manuelas Geschmack: „Mir ist es zu viel Rum.“ Dafür nimmt sie vom Eis Nachschlag, obwohl sie sonst nie Eis isst.

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Als Julia abschließend noch mal von ihrer Mutter erzählt, kommen Ulli die Tränen. Julia nimmt sie in den Arm: „Wenn ein Elternteil geht, das ist halt schon blöd.“ Wieland fasst den Abend zusammen: „Es war ein emotionales Ding heute.“ Christian stimmt zu: „Es war definitiv das emotionalste Dinner bis jetzt.“ Und so setzt sich Julia mit 34 Punkten neben Manuela auf den vorerst zweiten Platz. (tsch)