Zeitdruck beim „Perfekten Dinner“?Gastgeberin greift zu simplen Trick: „Sind ja nicht auf der Flucht“

Andächtig widmet sich die Stuttgarter Dinner-Truppe Silvanas Vorspeise. (Bild: RTL)

Andächtig widmet sich die Stuttgarter Dinner-Truppe Silvanas Vorspeise. (Bild: RTL)

In die Annalen von „Das perfekte Dinner“ (VOX) wird Ur-Kölnerin und Wahl-Stuttgarterin Silvana eingehen, weil sie sich gemütlich auf die Blaubeer-Tarte ihrer Mitstreiterin Amelie niederließ. Auch Tag 4 in der Ländle-Metropole prägt sie auf ihre Weise - und schaltet einfach die Küchenuhr aus.

Ihrer Heimatstadt Köln entsprechend ist Silvana (53) eine wahre Frohnatur. „Ich lache gerne, rede viel, und Kölsch ist sooo lecker“, beschreibt die Notarfachassistentin und begeisterte Tennisspielerin den Kern ihres Wesens. Ihre Mit-Gourmets können da nur zustimmen: „Silvana kann man nur liebhaben“, zeigt sich Amelie (30) angetan.

Und das, obwohl sich Silvana an Amelies Abend nichtsahnend einen eindrucksvollen Fauxpas geleistet hat: Auf dem Balkon ihrer Mitstreiterin setzte sie sich gemütlich auf ein kariertes Kissen – oder was sie dafür hielt. In Wahrheit war es das abgedeckte Dessert, eine Blaubeertarte. „A...geil war das!“, kichert die Truppe noch an Tag 4.

Der Chef am Allerwertesten

Allerwerteste spielen doch auch in Silvanas Küche eine Rolle. Stolz präsentiert ihre Schnibbelhilfe und Kollegin Michaela (44) die Rückseite ihres T-Shirts, auf der alle Mitarbeiter der Kanzlei unterschrieben haben. „Und am Hintern ist der Chef“, freut sich die so Geehrte. Und als die Ladys beim Kochen an genau jenem Körperteil aneinanderstroßen, liefert Silvana gleich den kölschen Fachbegriff: „Stippeföttche“.

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Ihr Menü ist jedoch eindeutig schwäbisch geprägt – es wird wild, hochprozentig und Kirsch-Schoko-süß.

Motto: Das Lieblingsmenü aus meiner schönen Wahlheimat

Vorspeise: Bach und Feld - Forelle / Spargel / Salat Hauptspeise: Waidmannsfreuden - Reh / Spätzle / Bohnen Nachspeise: Schwarzwälder Kirschen

Liebe zum Detail und entspanntes Vorgehen sind Silvana beim Kochen wichtig. Und damit sowohl Gastgeberin als auch Gäste ohne jeden Zeitdruck werkeln und genießen können, hat die rheinische Frohnatur einen schlauen Trick auf Lager: Sie entnimmt einfach die Batterien aus der Küchenuhr: „Wir sind hier ja nicht auf der Flucht.“

„Hoffentlich schmeckt das Reh nicht so sehr nach Wild“

„Für mich steht bei dir auch total die Zeit still“, sagt auch Shirin (30). War sie zunächst angesichts des Hauptgangs mit Wild skeptisch (“Hoffentlich schmeckt es nicht so sehr nach Wild“), goutiert auch sie die Rehmedaillons mit – natürlich – hausgemachten Spätzle, die Silvana durch die antike Presse ihrer Großmutter schickt.

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Die grünen Bohnen sind Shirin jedoch etwas zu „basic“ gewürzt, doch das Schwarzwälder Kirschküchlein verputzt sie komplett: „Das will ich jetzt schaffen.“

„Ich wüsste nicht, was man hier besser machen kann“, zeigen sich die Fleisch-Fans Daniel (51) und Manuel (53) nicht nur vom Hauptgang überaus angetan. Der Lohn für Silvanas ihrem verstorbenen Vater, seines Zeichens Jäger und Fischteich-Besitzer, gewidmeten Menü: 38 Punkte und damit der momentane Spitzenplatz. (tsch)