„Das perfekte Dinner“ feiert bei VOX die 4.000. Folge. Anlass genug für einen Blick in die Historie des Erfolgsformats. Vor allem zwei spektakuläre Küchen-Kastastrophen wurden legendär.
„Das perfekte Dinner“4000. Folge: Das waren die schlimmsten Küchen-Katastrophen aller Zeiten
Kleine Pannen am Herd tragen zum Charme der beliebten Vorabendreihe „Das perfekte Dinner“ bei. Schließlich treten in der traditionsreichen VOX-Sendereihe in aller Regel keine Gastro-Profis an, sondern Hobbyköche und Hobbyköchinnen.
Am Dienstag, 28. Juni, 19 Uhr, feiert dieses Erfolgsprinzip Jubiläum. Der Sender strahlt die 4.000. Folge aus. Womöglich wird auch bei Kandidat Marc (38) aus Düsseldorf, nicht alles glattgehen. Doch – kleiner Geschichtsexkurs zum Jubiläum – ein Küchenunfall wie jener vor elf Jahren ist wahrscheinlich nicht mehr zu toppen.
„Das perfekte Dinner“: „Mein ganzer Abend ist ruiniert“
Hobbyköchin Benson aus Essen erlebte im März 2011 ein Desaster, das so absurd anmutet, dass man fast einen Sketch dahinter vermutet. Die Kandidatin richtet gerade im Essbereich den Tisch her, als aus der Küche ein ohrenbetäubender Lärm hereinbricht. Die Gastgeberin erschrickt, sogar die Kamera wackelt. Dann wird klar: In Besons Küche ist der Hängeschrank von der Wand gefallen.
„Das hab ich schon kommen sehen“, ist die erste geschockte Reaktion. Offenbar hatte sie schon bei der Anbringung geahnt, dass die Bohrlöcher zu groß für die Dübel sein könnten.
„Das hab ich schon zu dem blöden W... - darf ich das sagen? - gesagt, dass die Scheiß-Dübel ... Ich kriege gleich einen Tobsuchtsanfall!“
In der kleinen Küchenzeile bietet sich dem VOX-Team ein Bild der Zerstörung. Das Geschirr liegt in Scherben, die Backofentür ist getroffen worden und zerborsten. Lakonischer Kommentar der Gastgeberin „Kartoffeln müssen beim Nachbarn gemacht werden. Suppe wird aus dem Topf gegessen.“ Krisenfester Pragmatismus in der Ruhrgebietsvariante.
Ähnlich legendär wurde nur 2014 das feuchte Desaster von Stefan aus Gummersbach. Während die Damen der Runde am gedeckten Tisch der Dinge harren, versuchen die beiden Männer in der offenen Küche, ein Bierfass anzustechen.
Das Fass öffnet sich nach wenigen Schlägen – mit einer sprudelnden Fontäne gen Decke. „Mein ganzer Abend ist ruiniert. Ich kann da nicht drüber lachen“, stöhnt der biergeduschte Gastgeber, nachdem die Gäste mit vereinten Kräften die Flut gestoppt haben.
„Ich kann noch zehn Jahre renovieren, aber das will kein Malermeister machen“, schwant dem Pechvogel. Am Ende rückt die Mama mit Wischmopp und Lappen an, um das Schlimmste zu beseitigen.
Zahlen, Daten, Fakten zu 4.000 Folgen „Das perfekte Dinner“
Von ähnlichen Katastrophen blieben die allermeisten der 4.036 bisherigen Dinner verschont. 2.093 Gastgeberinnen und 1.943 männliche Gourmets zählt die VOX-Datenbank. Im Durchschnitt sind die Teilnehmer 39 Jahre alt, die Sieger waren in der Mehrzahl männlich. 13 Hobbyköche schafften laut Sender den Sieg mit der maximal möglichen Ausbeute von 40 Punkten. Im Dezember 2006 war die 62-jährige Dagmar aus Bielefeld die erste Kandidatin, der dieses Kunststück gelang.
Im Schnitt reichten indes schon 34 Punkte für den Wochensieg bei „Das perfekte Dinner“. Und noch ein statistischer Superlativ: Die Sendung gastierte bereits in 120 Städten, internationale Metropolen wie New York, Los Angeles und Kapstadt inklusive.
Einen Erfolgstipp hat zum Jubiläumsanlass Katja Rieger, „Dinner“-Produzentin seit der ersten Stunde: „Gutes und überraschendes Kochen punktet immer – vor allem ein fulminantes Dessert. Aber man muss den Gästen auch eine Wohlfühlatmosphäre bieten, dann ist der Sieg in greifbarer Nähe.“
Über den Erfolg der Sendung selbst denkt Daniel Werner nach, der bei den Fans so beliebte Sprecher der Sendung: „Ich denke, das Format ist so erfolgreich, weil wir darin ganz normalen Menschen bei einer ganz grundlegenden Tätigkeit zusehen, der Essenszubereitung – aber auch bei einem kulturellen Ereignis, dem Speisen. Mit Ironie und Gutmütigkeit. Es gibt was zu schmunzeln, aber auch was zu lernen: übers Kochen und über Menschen.“ (tsch)