„Das perfekte Dinner“Vegane „Content Creation“ – Gastgeberin serviert Tüten-Gnocchi

Mutter Angie erklärt Kathy die Spritztülle.

Das „Hotel Mama“ hat seine Vorteile: Mutter Angie (rechts) erklärt Kathy die Spritztülle.

Tüten-Gnocchi mit Hafersahne und veganem Hack, dazu Bruschetta und Tiramisu: Bei „Das perfekte Dinner“ serviert Kathy ein Menü, das auch in jeder Studenten-WG aufgetischt werden könnte...

„Ich bin am Boden zerstört“: Das Kochen ist Kathy wahrlich nicht in die Wiege gelegt. Irgendwie will der Filterkaffee für das Tiramisu-Dessert nicht so recht durch die Tüte tröpfeln – aber halt: Das Wasser ist ja auch noch kalt! Dafür ist der Boden des Topfes, in den das Kochwasser für die Hauptspeisen-Gnocchi (aus der Tüte) fließt, glühend heiß – ups, Platte angelassen...

Aber Kathys (24) rund 390.000 TikTok-Fans werden es der Influencerin sicher verzeihen, dass an Tag 2 des LGTBQI+-Specials von „Das perfekte Dinner“ keine Gourmet-Sterne vergeben, sondern eher neue Followerinnen und Follower generiert werden.

„Das perfekte Dinner“: LGBTQIA+-Special – Tüten-Gnocchi und Poledance

Statt spannender Ingredienzen regnet es bunte Flaggen und Ermutigung für das kompromisslose Zu-sich-selbst-Stehen. Auch wenn es wie in Kathys Fall bedeutet, nach einigen Jahren Aufenthalten in Spanien und Neuseeland wieder ins „Hotel Mama“ nach Langenfeld bei Köln zurückzuziehen: „Inzwischen leben wir aber ganz gut nebeneinander her“, so Kathy zur WG mit Mutter Angie. Zumal es auch Vorteile bietet: „Heute ist sie fürs Spülen zuständig.“ Für die bodenständigen Gaumenfreuden sorgt Kathy selbst:

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  1. Vorspeise: Bruschetta Classica
  2. Hauptspeise: Italienischer Gnocchi-Auflauf
  3. Nachspeise: Tiramisu

Ein Menü, bei dem auf dem Papier nichts schiefgehen kann: „Ich hab mir die Rezepte ausgedruckt, damit ich auch nicht vergesse, was ich koche“, kommentiert Kathy ihre Vorbereitung. Die Gefahr, dass in der Erinnerung etwas verrutscht, ist nämlich durchaus gegeben: So darf zwischendurch eine kleine Einlage an der heimischen Poledance-Stange nicht fehlen.

Nachdem jedoch alles soweit vorbereitet ist und auch das Tiramisu im Kühlschrank „chillt“, dürfen die Gäste kommen: „Diversity-Berater“ Max (35), Partyschlagersängerin Josi (28), Influencer Steph (29) und der evangelische Pfarrer Tim (32).

Sie alle eint ihr grenzenloses Verständnis von Gender und Identität, und auch Kathy sieht sich „mal als Frau, mal als Mann, und meistens irgendwo dazwischen“.

„Das perfekte Dinner“: Kathy serviert vegane „Content Creation“

Ähnliches gilt, da macht sie sich selbst nichts vor, für ihre Kochkünste: Nicht Fisch, nicht Fleisch, sondern eine vegane „Content Creation“ aus Gnocchi, Hafersahne, Sojahack („Das beim Testkochen war besser, hat mehr nach Fleisch geschmeckt“) und Käse-Imitat. Immerhin verstäubt sie drumherum etwas italienisches Kräuterpulver („Das am Rand ist Deko, bitte nicht mitessen“), und auch auf den Bruschetta-Portionen findet sich ein Rosmarinzweig.

„Sichere Sache“, urteilt Steph, während Max zu viel Öl bemängelt: „Da ist der Lippenbalsam gleich mit dabei.“ Unbehagen bereiten allen die Fertiggerichte im Menü (auch das Brot ist nicht selbst gebacken), was Kathy („Ich weiß nicht, wie man Wein einschenkt“) allerdings stilistisch ausgleichen kann: Angerichtet wird in perfekt apartem Kellneroutfit.

Und so fasst Max nach der Gruppenvergabe von 28 Punkten zusammen: „Sie war auf jeden Fall sehr aufmerksam und hat uns das gegeben, was sie konnte.“ Passte vielleicht nicht zum üblichen „Perfekten Dinner“, aber um es mit den Protagonisten und Protagonistinnen dieser Woche zu sagen: „Was ist schon normal?“ (tsch)