Zu viel Geld für Raab bezahlt?RTL stampft gleich vier Sendungen ein

Schluss, aus, vorbei: RTL setzt gleich vier Sendungen ab – darunter auch die Live-Show von „Die Passion“. Mussten die Formate etwa für Stefan Raab und dessen neue Ideen weichen?

von Martin Gätke  (mg)

Es steht fest: Die RTL-Show „Die Passion“, die erstmals 2022 ausgestrahlt wurde und 2024 in neuer Besetzung von Kassel aus produziert wurde, wird im kommenden Jahr nicht mehr fortgesetzt.

Die Show inszenierte die letzten Tage Jesu Christus mit modernen Popsongs. Ein Sprecher von RTL erklärte der „Süddeutsche Zeitung“, dass „ein so aufwendiges Live-Musik-Event nicht jährlich stattfinden“ könne.

RTL stampft vier Formate ein: Was hat das mit Stefan Raab zu tun?

Doch die Sender-Gruppe stampft noch weitere Sendungen ein: Neben „Die Passion“ hat RTL weitere Entscheidungen getroffen. Die Sommerausgabe des Dschungelcamps wird keine Fortsetzung finden, da sie laut RTL nur zum zwanzigjährigen Jubiläum der Sendung einmalig geplant war.

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Auch die Reality-Show „Real Housewives of Munich“ wird nicht weiter produziert. Der Grund laut RTL: „Leider hat das Interesse unserer Streamer:innen am Leben der Real Housewives of Munich nicht über die ganze Staffel angehalten. Deshalb haben wir entschieden, das Format nicht fortzusetzen.“

Des Weiteren wird der Polittalk von Micky Beisenherz auf n-tv, das zur RTL-Gruppe gehört, ab 2025 nicht mehr fortgeführt. Dieser Schritt wiederum sei Teil einer Neuausrichtung des Senders im Rahmen seines „digitalen Transformationsprozesses“.

Aber haben die jüngsten Streichungen etwas mit Stefan Raab und seinen neuen Formaten zu tun, die sich der Sender einiges kosten lässt? Oder mit schlechten Quoten und der wirtschaftlichen Lage, etwa dem einbrechenden Werbemarkt?

Fest steht: RTL erhofft sich viel von Raab, 90 Millionen Euro soll der Sender für den Entertainer und seine Produktionen auf den Tisch geblättert haben, im kommenden Jahr soll es auch im linearen RTL mehrere „Stefan-Raab-Abende“ geben, so RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter. Unter anderem sucht Stefan Raab den deutschen ESC-Act für Basel.

Dass deswegen andere Sendungen weichen müssen, dementierten die Verantwortlichen. Trotz der jüngsten Absetzungen versichert RTL der „Süddeutsche Zeitung“, dass die Investitionen in Inhalte weiterhin bestehen bleiben. „Wir investieren bei RTL Deutschland weiter stark in unsere Inhalte, jährlich über eine Milliarde Euro“, hieß es. Entscheidungen bei n-tv hätten zudem nichts mit RTL oder RTL+ zu tun.