„Bares für Rares“Verkäufer findet Lampe „hässlich“, doch Händler wird „zur Hyäne“

Das Sohn-Papa-Gespann Jaden und Julian brachte in der Montagsausgabe eine besondere Lampe mit zu „Bares für Rares“. (Bild: ZDF)

Das Sohn-Papa-Gespann Jaden und Julian brachte in der Montagsausgabe eine besondere Lampe mit zu „Bares für Rares“. (Bild: ZDF)

Im Händlerraum von „Bares für Rares“ trat „das hässliche Ding“ sogar ein Bietergefecht mit Beleidigungen los. Ein Händler war dabei die hinterlistige „Hyäne“ ...

Der Verkäufer war sich sicher: „Das hässliche Ding muss was wert sein“ und brachte die kuriose Leuchte in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ zu Horst Lichter. Er erkannte das Objekt als Igel-Auto für „große Jungs, die viel Geld haben“.

Und genau so einer saß im Händlerraum und lauerte wie eine „Hyäne“ auf das Designerstück ... Das Sohn-Papa-Gespann Jaden und Julian hatten es nicht weit ins Walzwerk, denn sie wohnten selbst in Pulheim. Mit im Gepäck: eine „ein bisschen zu farbige“ Tischleuchte nach Sohn Jadens Geschmack, die bereits 30 Jahre im Familienbesitz war und jetzt endlich wegmusste. Obwohl es laut Lichter ins „Kinderzimmer von kleinen Jungs“ passte ...

Designer-Stück verzückt „Bares für Rares“-Händler

Doch als Design-Leuchte war sie wohl eher „für große Jungs, die viel Geld haben“. Dem stimmte Detlev Kümmel zu und fügte noch „für große Mädchen“ hinzu. Immerhin hatte das Lichtobjekt mit dem bezeichnendem Titel „Super“ eine Frau entworfen: die französische Architektin Martine Bedin, die in den 1980ern mit der Gruppe Memphis-Design Erfolge feierte.

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Der Entwurf der „Super“-Lampe stammte aus dem Jahr 1981, die in Mailand gefertigt wurde. Doch das Modell aus der Sendung entstand Mitte der 1990er-Jahre. Denn die Tischleuchte aus lackiertem Fiberglas und Metall war der Expertise zufolge ein Riesenerfolg mit „viel Interesse“, die sehr lange produziert wurde. Der Zustand war auch top.

Für das lange gepflegte Familien-Objekt wünschte sich Julian 1.000 Euro, denn vor 30 Jahren hatte sein Vater auch einen vierstelligen DM-Preis bezahlt. „Was?“, fragte Lichter erstaunt: „Das haut mich aber echt um.“ Der Moderator hätte den Wert wohl weiter unten angesetzt. Doch auch Detlev Kümmel schätzte die Leuchte als gefragtes Sammelobjekt ein. Der Experte taxierte den Wert immerhin auf 800 bis 900 Euro. Auch dafür wollten die beiden Verkäufer die „hässliche und zu farbige“ Lampe loswerden und so nahmen sie die Händlerkarte dankend an. Im Händlerraum fand die besondere Tischleuchte großen Gefallen - vor allem bei einem Händler, der ganz erpicht vom 80er-Jahre-Design schien.

„Sehr, sehr schön“, schwärmte Jan Cizek, der die dimmbare Lampe sofort als Memphis-Design erkannte. Auch sein Kollege Wolfgang Pauritsch mochte das Igel-Design, und Elke Velten rief den beiden vom hinteren Rang ein entzücktes „toll“ entgegen. Walter Lehnertz sah das Objekt auch eher im Kinderzimmer ... „Das ist ein Designklassiker“, erwiderte Cizek sogleich: „Einfach super.“ Ihn faszinierten vor allem noch die „wunderschönen Memphis-Farben, die sind einfach toll“. Doch das erste Gebot kam von Pauritsch mit 150 Euro, die von 180 Euro von Lehnertz gleich getoppt wurden. Danach mischte auch Cizek mit – und Velten und David Suppes auch noch.

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Nachdem jede und jeder im Händler-Team mitgeboten hatte, landete der Preis schnell bei 500 Euro von Cizek. Denn der Händler wollte die „schön bunte“ Leuchte selbst nutzen – vielleicht doch im Kinderzimmer seines Sohnes. „Ich stell das nicht ins Kinderzimmer“, raunte Lehnertz, wollte die Leuchte aber auch unbedingt haben und erhöhte auf 550 Euro. Doch Cizek ließ nicht locker und bot letztlich 600 Euro.

„Wenn der so komische Lampen sieht, wird er zur Hyäne und lässt nicht locker“, meckerte Lehnertz über Cizek. Der fühlte sich angegriffen und konterte beleidigt: „Danke, schöner Vergleich: Ich als Hyäne.“ Doch am Ende war Cizek glücklicher Neu-Besitzer, denn bei 600 Euro bekam er den Zuschlag.

Enttäuschung im „Bares für Rares“-Händlerraum: Verkäufer nimmt Ring wieder mit

Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Taschenuhr aus 750er-Gold von der Genfer Luxusuhren-Manufaktur Patek Philippe von Expertin Wendela Horz um 1905 bis 1908 datiert. Der Wunschpreis lag bei 6.500 Euro, doch Horz schätzte nur 5.000 Euro. Im Händlerraum bot Wolfgang Pauritsch dann nur 4.000 Euro, und so nahm der Verkäufer die Uhr wieder mit.

Ein Kirchenfenster mit Erzengel Raphael im Glasbild datierte Colmar Schulte-Goltz datiert um 1880 bis 1900. Gewünscht wurden 5.000 Euro, doch der Experte schätzte das Fenster aus einer süddeutschen Kapelle auf 3.500 bis 4.000 Euro. Grund: „Der sehr begrenzte Sammlerkreis“. Am Ende zahlte Walter Pauritsch 1.500 Euro. Drei Werbeplakate der Deutschen Bundesbahn mit Märchen-Motiven von Grafiker Heinz Grave-Schmand datierte Experte Kümmel in die 1950er-Jahre. Der Wunschpreis lag bei 300 Euro. Kümmel erhöhte auf 300 bis 400 Euro, und David Suppes zahlte 220 Euro.

Ein Aquamarin-Ring aus 750er-Gold stammte laut Wendela Horz aus den 1950er-Jahren. Die Verkäuferin wünschte sich den Messepreis in Höhe von 5.300 Euro zurück. Doch Horz schätzte den aktuellen Verkehrswert auf 3.500 bis 4.000 Euro. Am Ende zahlte Elke Velten 3.000 Euro. Fünf alte Flachmänner aus Glas, Britanniametall und Sterlingsilber datierte Colmar Schulte-Goltz in den Zeitraum von 1900 bis 1930. Für die englischen Objekte wünschte sich der Verkäufer 50 bis 90 Euro. Schulte-Goltz bewertete höher: 400 bis 500 Euro. Und Jan Cizek zahlte 500 Euro. (tsch)