Der 1. FC Köln leidet unter einer Führungsschwäche in der Mannschaft, die bereits in der Abstiegssaison als Problem ausgemacht wurde. Nun reißt sich ein Youngster immer mehr die Anführer-Rolle unter den Nagel.
Es ist nicht der KapitänER ist der heimliche Anführer beim FC – Profi lässt Worten Taten folgen
Der 1. FC Köln sucht Anführer, die in der Krise vorangehen. Diese Typen sind in der aktuellen Mannschaft rar gesät. Bereits in der vergangenen Abstiegssaison wurde Führungsschwäche von den Verantwortlichen als eines der (Kern-)Probleme für den Niedergang ausgemacht.
Florian Kainz (32) konnte den Erwartungen als Kapitän nicht gerecht werden, da die Binde an seinem Arm schwer wie eine Bleiweste hing. Und auch sonst tat sich niemand auf, der dieses Vakuum füllen konnte.
Eric Martel wird immer mehr zum Wortführer
Da sich die Kader-Struktur durch die Cas-Sperre nicht verändert hat, wurde dieses Problem nun auch mit in die neue Saison geschleppt.
Neuer Kapitän alte Probleme. Timo Hübers (28) ist auch kein klassischer Anführer, der eine stark verunsicherte Mannschaft mitreißen kann. Zudem hat er aktuell mit der Binde am Arm ebenso wie sein Vorgänger mit sich und seinen eigenen Leistungen zu kämpfen.
Also müssen andere in die Bresche springen und dabei kristallisiert sich immer mehr ein heimlicher Anführer heraus: Eric Martel (22). Nach EXPRESS.de-Informationen war er der Einzige, der nach dem desolaten Auftritt in Darmstadt das Wort in der Kabine ergriff, während alle anderen schwiegen. Und er war es auch, der die Heißmacher-Ansprache im Kreis beim Pokalerfolg gegen Holstein Kiel hielt.
Der Mittelfeldspieler wird immer mehr zum Wortführer. Damit setzt der Youngster das um, was er sich bei seinem Bekenntnis zum FC vor der Saison vorgenommen hat. Damals sagte er: „Ich möchte auf und neben dem Spielfeld mehr Verantwortung übernehmen, vorangehen und mich nicht verstecken.“
Das zeigt sich besonders in der Krise. Der Kapitän U21-Nationalmannschaft, der seit dieser Saison auch dem Mannschaftsrat des FC angehört, lässt seinen Worten Taten folgen und geht nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch neben dem Platz immer mehr voran.
In der Winterpause kommt dann endlich frischer Wind in das Gefüge. Unter den Neuzugängen sollen dann im besten Fall auch Spieler sein, die vom Profil her das Zeug haben, die Richtung vorzugeben oder eine Mannschaft anzuführen.