Der 1. FC Köln hat einen wichtigen 2:1-Sieg bei Eintracht Braunschweig eingefahren. Dabei feierte Oliver Issa Schmitt sein lang ersehntes Profi-Debüt, das kurioser kaum sein kann.
Abschied ist eigentlich besiegeltFC-Stürmer feiert kurioses Profi-Debüt – Potocnik nicht mal im Kader
Er hätte eigentlich schon nicht mehr beim 1. FC Köln sein sollen. Denn im Normalfall wäre Oliver Issa Schmitt (24) schon im vergangenen Sommer gegangen, doch die Transfersperre führte dazu, dass die Verantwortlichen seinen Vertrag nochmals um ein Jahr verlängerten.
Das hat sich nun für ihn ausgezeichnet: Beim 2:1-Sieg bei Eintracht Braunschweig (1. Februar 2025) feierte der Stürmer sein Debüt für die Profis. Es war eine Premiere mit einem ganz langen Anlauf.
Oliver Schmitt erhält Vorzug vor Jaka Cuber Potocnik
Denn obwohl Schmitt bereits seit viereinhalb Jahren bei den Senioren spielt, hat es in all der Zeit noch nicht für einen Einsatz in der 1. Mannschaft gereicht. Nach seiner Einwechslung in der 89. Minute durfte er nun immerhin schon mal ein paar Minütchen Zweitliga-Luft schnuppern.
Durchaus bemerkenswert und mehr als nur eine Randnotiz: Dabei erhielt er den Vorzug vor Jaka Cuber Potocnik (19), der zwar mit nach Braunschweig gefahren war, aber nicht mal im Kader stand. Statt auf den Slowenen zu setzen, auf dem im Verein in der Zukunft große Hoffnungen ruhen, bevorzugte Gerhard Struber (47) den Torjäger aus der Regionalliga (sieben Tore, drei Vorlagen).
„Olli war zuletzt nicht mehr so präsent bei uns im Lizenzbereich. Er war aber im Trainingslager dabei und hat die letzten Trainingseinheiten offenbar so gut gestaltet, dass das Trainerteam gesagt hat, den nehmen wir mit. Als Damion angezeigt hat, dass er platt war, hat das Trainerteam entschieden, dass wir Tempo brauchen und sich daher die Variante mit Olli gewählt“, erklärte Thomas Kessler (39).
Struber hatte Schmitt schon im Vorfeld der Partie ein Lob ausgesprochen, der Österreicher ihn einen „interessanten Stürmer“, der „bei uns immer wieder einen guten Eindruck hinterlässt“.
Doch wie nachhaltig war dieses Debüt? Wenn Tim Lemperle (22) nach seinen Oberschenkelproblemen zurückkehrt und die Verpflichtung von Stürmer Imad Rondic (26, Widzew Lodz) klappen sollte, dürfte kein Platz mehr für Schmitt sein.
Zumal vor der Saison besprochen wurde, dass es das letzte Jahr für Schmitt bei seinem Heimatklub, für den er seit der U8 das Trikot trägt, sein wird. Viereinhalb Jahre für den Sprung nach oben gekämpft und erst als der Abschied quasi feststeht, erfüllt sich der Traum – kurioser geht es wohl kaum.
Immerhin lässt Kessler dem Debütanten nach den neuerlichen Entwicklungen noch eine Hintertür offen: „Ich gehe bei ihm davon aus, dass er am 4. Februar immer noch hier ist. Dann spielen wir noch ein halbes Jahr Fußball und dann schauen wir mal weiter.“