Union Berlin geht mit Interimstrainer Marco Grote in das Duell mit dem 1. FC Köln. In Spielen nach einem Trainer-Wechsel schneiden die Geißböcke insgesamt positiv ab.
Union-Duell mit neuem CoachSo ist die FC-Bilanz nach Trainer-Wechsel – Schultz-Effekt verpufft
Ein Trainerwechsel kurz vor Saisonende ist oft die letzte Patrone, die einem Verein im Kampf gegen den Abstieg bleibt. Klassischerweise sollen es dann Feuerwehrmänner richten.
Auf diesen Effekt hofft auch Union Berlin vor dem Duell gegen den 1. FC Köln am Samstag (11. Mai 2024, 15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de). Der Hauptstadtklub trennte sich nach der desaströsen 3:4-Niederlage gegen Bochum von Coach Nenad Bjelica (52) – für die verbleibenden zwei Partien übernimmt Interimstrainer Marco Grote (51).
1. FC Köln trifft auf Union Berlin mit neuem Trainer
Für den FC und Trainer Timo Schultz (46) ist das Duell im Rhein-Energie-Stadion ebenfalls der allerletzte Strohhalm. Eine Statistik macht dabei aber Mut.
In den vergangenen zehn Jahren spielte Köln insgesamt sechs Partien gegen eine Mannschaft mit neuem Coach:
- Heiko Butscher (Interimstrainer) Bochum - 1. FC Köln 1:1 (22/23)
- Marco Kostmann (Interimstrainer) 1. FC Köln - Bielefeld 3:1 (21/22)
- Torsten Lieberknecht (Trainer) 1. FC Köln – Duisburg 1:2 (2. Liga 18/19)
- Alexander Nouri (Trainer) 1. FC Köln – Ingolstadt 2:1 (2. Liga 18/19)
- Huub Stevens (Trainer) 1. FC Köln – Hoffenheim 0:0 (15/16)
- Kosta Runjaic (Trainer) 1. FC Köln – Kaiserslautern 0:0 (2. Liga 13/14)
In diesen Duellen mussten sich die Geißböcken nur ein einziges Mal geschlagen geben. Trotz eines Treffers von Jonas Hector ging der FC am 8. Oktober 2018 gegen den MSV Duisburg im Rhein-Energie-Stadion als Verlierer vom Platz.
Gegen alle anderen Teams mit neuem Fußballlehrer gab es entweder einen Sieg oder einen Punkt. Der sagenumwobene Trainer-Effekt scheint gegen Köln keine große Wirkung zu haben.
1. FC Köln: Trainer-Effekt bei den Geißböcken wieder verpufft
Generell ist sich die Wissenschaft auch uneinig, ob es einen solchen Effekt wirklich gibt. Laut Sebastian Zart, einem Sportwissenschaftler an der TU Kaiserslautern, seien die durchgeführten Studien zu dem Thema zu unterschiedlich. Bei manchen wurde nur auf die Punkte geschaut, andere wiederum achteten hauptsächlich auf das Torverhältnis.
Einem Bericht des „Bayrischen Rundfunk“ zufolge, gibt es jedoch einen kurzfristigen Effekt, der für eine Leistungssteigerung sorgt. Auch nach dem Amtsantritt von Timo Schultz stabilisierte sich der FC. In den ersten fünf Spielen unter dem 46-Jährigen ging nur die Partie gegen Borussia Dortmund mit 0:4 verloren. Ansonsten holten die Geißböcke in dieser Zeit einen Sieg gegen Eintracht Frankfurt und drei weitere Unentschieden.
Der Schultz-Effekt ist mittlerweile jedoch etwas verpufft. Seit über einem Monat warten die Geißböcke auf einen Sieg in der Bundesliga. Insgesamt holte die Mannschaft in diesem Jahr erst zwei Dreier.
Am Samstag um 15.30 Uhr spielt all das jedoch keine Rolle mehr. Gegen Union Berlin zählt dann nur ein Sieg, der die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben halten würde.