1. FC Köln im KrisenmodusStruber leitet Training vor Kiel – Druck von Sponsoren wächst

Krisenstimmung beim 1. FC Köln. Am Sonntagmorgen war eine Trainingseinheit angesetzt, sie begann mit großer Verspätung.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Wie geht es weiter beim 1. FC Köln nach dem Absturz auf Rang 12 der 2. Liga? Der gesamte Klub schaltet in den Krisenmodus. Am Sonntagmorgen hatte Trainer Gerhard Struber (47) eine geheime Einheit ab 10.30 Uhr angesetzt, sie begann mit großer Verspätung.

Auf Trainingsplatz 1 trainierte Luca Kilian nach seinem Kreuzbandriss alleine fürs Comeback. Die Kollegen blieben derweil erstmal hinter verschlossenen Türen. Co-Trainer Thomas Hickersberger war um 11.30 Uhr der Erste, der ins Franz-Kremer-Stadion ging. Struber folgte mit Bernd Eibler um 11.37 Uhr. Die Spieler trudelten dann um 11.42 Uhr auf dem Rasen des kleinen Stadions ein. FC-Boss Christian Keller erschien um 12 Uhr.

1. FC Köln: Personelle Konsequenzen wenn erst nach Pokal-Spiel

Nach dem 1:2 gegen den SC Paderborn ist eine Entlassung von Struber und Geschäftsführer Christian Keller (45) nicht mehr auszuschließen. Das Problem: Der FC spielt schon am Dienstagabend (29. Oktober) in der 2. Pokalrunde daheim gegen Holstein Kiel (20.45 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de).

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Am Sonntag und Montag sind davor nur zwei Einheiten angesetzt. Ein kurzfristiger Trainerwechsel sei da nicht zu erwarten, heißt es von einigen Beteiligten.

Im Hintergrund besprechen sich die Gremien allerdings intensiv. Der Druck der Sponsoren wächst, weil der Verein in der öffentlichen Darstellung kein gutes Bild abgibt.

Ein angedachter Plan: Trainerfuchs Friedhelm Funkel (70) könnte die Mannschaft stabilisieren und den Abstand auf die Aufstiegsplätze möglichst gering halten. Bis zur Winterpause soll dann ein neuer Trainer und ein Sportdirektor gefunden werden, die mit frischen Kräften neu angreifen.

Christian Keller am Geißbockheim.

Christian Keller am 27. Oktober 2024 auf dem Weg zum Geheimtraining.

Keller traut jedenfalls kaum jemand die nächste Transferphase zu, auch wenn einige Deals wohl schon eingefädelt sind. Auch FC-Legende Pierre Littbarski (63) ist da skeptisch, stellt die süffisante Frage, ob man sich Einkäufe spart und die Saison lieber zu Ende gurken soll. Schließlich fehle die Kompetenz, um auf dem schwierigen Transfermarkt tatsächlich Verstärkungen zu finden.

Es sieht aktuell danach aus, dass personelle Konsequenzen, wenn erst nach dem Kiel-Spiel umgesetzt werden. Unabhängig vom Ergebnis. Wichtiger als der Pokal sind die kommenden Spiele in der Liga. Am Samstag muss der FC bei Hertha BSC antreten, danach kommt Fürth vor der Länderspielpause. Diese Unterbrechung könnte ein neuer (Übergangs-)Trainer nutzen, um die Mannschaft intensiv kennenzulernen.

Die Absturzangst ist nach den letzten Spielen und dem Abwärtstrend jedenfalls groß. Der FC muss jetzt unbedingt vermeiden, Richtung 3. Liga zu schlingern.