Trio für Heldt-NachfolgeDer FC setzt auf Lösung mit Vergangenheit und Zukunft

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Für Horst Heldt, hier am 20. April beim Heimspiel gegen RB Leipzig, endete am Sonntag (30. Mai) die Zeit als Sportchef beim 1. FC Köln.

von Alexander Haubrichs  (ach)

KölnEs ist ja eine der liebsten Reflexe in den vergangenen Monaten, auf den Vorstand des 1. FC Köln einzudreschen. Werner Wolf (64), Eckhard Sauren (49) und Carsten Wettich schienen aber auch gar nichts richtig machen zu können. Manche Kritik war sicher berechtigt. Aber bei der Ablösung von Sportchef Horst Heldt (51) ist diesem Präsidium wirklich kaum etwas vorzuwerfen. Ein Kommentar.

Höchstens, dass man allzu schnell im vergangenen Frühjahr in der Euphorie der gelungenen Rettung mit Heldt verlängerte und sich dann auch noch von dem zuvor schon in Hannover krachend gescheiterten Sportchef überreden ließ, den Vertrag mit dem im Grunde im letzten Sommer schon gescheiterten Trainer Markus Gisdol (51) zu verlängern.

Beim 1. FC Köln mehrten sich die Zweifel an Horst Heldt

Mit jedem Transfer aber von Horst Heldt wuchs der Zweifel an den Fähigkeiten des einstigen FC-Profis, spätestens, als er kurz vor dem Spiel bei Borussia Dortmund mit Thorsten Fink (53) als möglichem Nachfolger um die Ecke kam, ging der Daumen im Vorstand nach unten.

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Doch Wolf & Co. waren damals die Hände gebunden. Im Abstiegskampf auch noch Heldt vor die Tür zu setzen war zu riskant. Wäre das schief gegangen, man kann sich die Welle der Empörung bildlich vorstellen. So warteten sie bis die Rettung vollbracht war, zögerten aber keine Sekunde in ihrer Entschlossenheit.

Und was noch besser ist: Sie präsentierten eine Lösung, die ein Stück Vergangenheit hat, aber auch ganz viel Zukunft.

1. FC Köln setzt auf gute Mischung bei Nachfolge von Horst Heldt

Jörg Jakobs (50) hat den 1. FC Köln schon einmal durch schwere See geführt, er verpflichtete damals Holger Stanislawski (51), der in vielen Parametern dem neuen Coach Steffen Baumgart (49) gar nicht so unähnlich war, als er sich 2012 zum Schritt von St. Pauli zum 1. FC Köln entschloss.

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Jörg Jakobs, hier am 20. April beim FC-Heimspiel gegen RB Leipzig, hat seine Qualitäten schon mehrmals unter Beweis gestellt.

Ein Jahr später entdeckte Jakobs dann in Wien Trainer Peter Stöger (55) und überzeugte ihn vom Schritt nach Köln, er warb auch um Jörg Schmadtke (57) und war damit mitverantwortlich für den späteren FC-Erfolg. Auch waren bei Jörg Schmadtke zu Kölner Zeiten die Transfers wesentlich besser, als er sich noch nicht mit seinem langjährigen Weggefährten überworfen hatte.

Jakobs hat keine Ambitionen auf den Job, ist aber gut vernetzt und kann die Kaderplanung aber übernehmen, bis man einen geeigneten Nachfolger gefunden hat. Den zu suchen, während Heldt noch im Amt war und der FC ums Überleben kämpfte, wäre ungehörig gewesen. Auch die Zusammenarbeit mit Steffen Baumgart dürfte kein Problem sein: Jakobs war beim ersten Gespräch mit dem Coach dabei, die Chemie stimmt.

Thomas Kessler und Lukas Berg sorgen für gute Perspektiven beim 1. FC Köln

Zukunft hat sie vor allem durch Thomas Kessler (35) und Lukas Berg (27). Der neue Sportdirektor und der Mann für das Administrative sind jung und talentiert.

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Lukas Berg, hier am 22. Mai beim FC-Heimspiel gegen Schalke 04.

Schon früh wurde Kessler von Heldt als potenzielle Gefahr gesehen und klein gehalten. In einem Konstrukt mit einem neuen Geschäftsführer Sport könnten die beiden Talente aber einen passenden Unterbau geben, was der Interimslösung auch ein Stück Zukunftsfähigkeit gibt.

Thomas Kessler

Thomas Kessler am 12. September beim FC-Pokalspiel gegen Altglienicke. Der frühere FC-Keeper steht künftig vermehrt in der Verantwortung.

Das Fazit dieses Kommentars: Horst Heldts Ablösung war nicht nur nachvollziehbar, sondern sie war fällig. Die Nachfolgelösung scheint durchdacht und funktionsfähig. Man kann dem Vorstand des 1. FC Köln in den letzten Monaten einiges vorwerfen. Bei dieser Entscheidung aber könnte er richtig liegen.