„Wahrscheinlich schon entlassen“WDR-Moderator mit harten Worten an FC-Boss – Kritik auch von Funkel

Hörfunkmoderator Sven Pistor beim FC-Fairways auf dem Golf Club Gut Lärchenhof.

Sven Pistor, hier am 5. September 2022 beim FC-Golfturnier für einen guten Zweck, hat Christian Keller scharf kritisiert.

Trotz grausamen Fußballs darf sich der 1. FC Köln weiter Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Radio-Moderator Sven Pistor zeigt sich aber frustriert – und schießt scharf gegen Christian Keller.

von Antje Rehse  (are)

Der 1. FC Köln ist zwar voll dabei im Aufstiegsrennen, doch spielerisch überzeugte der Bundesliga-Absteiger zuletzt viel zu selten. Daran änderte auch die Transferphase im Januar nichts – die Kölner Neuzugänge entpuppten sich noch nicht als Verstärkungen.

WDR-Moderator Sven Pistor fällte nun ein vernichtendes Urteil über Sportboss Christian Keller. Im Podcast „Thekenphilosophen“ von Ralf Friedrichs fand der Radio-Mann harte Worte.

Funkel über Keller: „Kompetenzen in anderen Bereichen“

„Der Flaschenhals beim FC ist für mich die Personalie Christian Keller“, so Pistor. „Das habe ich ihm selber auch schon face to face gesagt: Wenn das ein Verein wäre, der normal funktionieren würde, hätten sie dich wahrscheinlich schon entlassen.“

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Die Einkaufspolitik des FC, der im Winter zum ersten Mal seit der Transfersperre wieder normal Spieler verpflichten und registrieren durfte, kann Pistor nicht nachvollziehen: „Wenn ich sehe, der FC hat anderthalb Jahre, um sich auf die erste Transferperiode vorzubereiten und kann dann einen Stürmer verpflichten (...) und dann sehe ich Imad Rondic …“

Der Bosnier hat bislang noch nicht für den FC getroffen. Bei Pistor hat er auch davon abgesehen keinen guten Eindruck hinterlassen. „Wenn ich sehe, wie der auf dem Feld rumläuft, frage ich mich ernsthaft: Was kann der eigentlich besser als Tigges?“

Pistor weiter: „Ich finde, wenn man so viel Zeit hat und es der Hauptberuf ist, Leute auszusuchen, die vielleicht direkt funktionieren sollten und du kommst zu diesen Ergebnissen, dann sitze ich da – privat bin ich FC-Fan – und bin total frustriert.“

Keller hatte die Verpflichtung von Rondic zuletzt verteidigt und die Erwartungen an den Stürmer eingeordnet. „Mit Imad haben wir einen Stürmer verpflichtet, der uns in der Breite eine zusätzliche wichtige Option gibt. Wir müssen eine realistische Erwartungshaltung an ihn haben und dürfen keine Wunderdinge von ihm erwarten“, hatte Keller gegenüber EXPRESS.de gesagt. Andere Kandidaten waren dem Klub aus verschiedenen Gründen durch die Lappen gegangen.

Kritik kommt aber nicht nur von Pistor und vielen Fans, sondern auch von einem Ex-FC-Trainer. „Die Zugänge müssen Soforthilfen sein, die aber natürlich auch mittelfristig der Mannschaft weiterhelfen sollen. Sind sie es nicht, hätte man auch nicht so viel Geld investieren müssen“, sagte Friedhelm Funkel im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Christian Keller kommt auf den Rasen.

Wegen seiner Transfers in der Kritik: Christian Keller, hier am 15. März 2025 beim Spiel gegen Darmstadt.

Er äußerte Zweifel daran, ob der frühere Regensburger beim FC der richtige Mann als Sportboss sei. „Christian Keller ist ein sehr intelligenter Mann. Ich glaube, dass seine Kompetenzen vor allem in anderen Bereichen liegen“, sagte Funkel.

Keller sei ein „guter Zahlenmensch und Verkäufer“, aber „woher sollte er die Expertise und Erfahrung haben, um bei einem großen Klub wie dem FC auch sportlich die richtigen Entscheidungen zu treffen?“, fragte Funkel.

Pistor macht sich derweil Sorgen um den FC – selbst im Falle eines Aufstiegs. „Es ist ja eigentlich ein Wahnsinn, dass du Zweiter bist mit dem grausamen Fußball, den der FC spielt“, so der WDR-Reporter. „Wie soll das denn in der ersten Liga werden?“