Die größten FC-TalenteAuf wen europäische Spitzenklubs scharf sind – was gezahlt wird

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Justin Diehl ist eines der größten Sturm-Talente Deutschlands.

Köln – Ob die sportliche Achterbahnfahrt auf dem Platz oder der Dauerkarten-Zoff daneben – über zu wenig Baustellen kann sich der 1. FC Köln nicht beschweren. Bei einem Thema geraten rund ums Geißbockheim aber alle ins Schwärmen: die Nachwuchsarbeit.

EXPRESS blickt hinter die Kulissen und erklärt, wie der FC um seine Juwele kämpft.

Verlust von Florian Wirtz herbe Niederlage für den 1. FC Köln

Wo wäre der FC ohne seine Talente? Womöglich in der 2. Liga!

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Noah Katterbach (19), Ismail Jakobs (20) und Jan Thielmann (18) brachten in ihrem ersten Profi-Jahr ordentlich Schwung rein, entwickelten sich schnell zu Leistungsträgern. Neben dem Trio debütierten mit Darko Churlinov (20, jetzt Stuttgart) und Tim Lemperle (18) sogar noch weitere Eigengewächse für den FC in der Bundesliga.

Der große Wermutstropfen: Mit Florian Wirtz (17, Leverkusen) und Can Bozdogan (19, Schalke) betraten zwei Kölner bei Konkurrenten die Profi-Bühne. Vor allem der Verlust von Wirtz schmerzte. „Eine der größten Niederlagen der Saison“, gab Vize-Präsident Eckhard Sauren (48) zuletzt zu. Dabei hatte Ex-Scout Nils Schmadtke (31) bereits vor Jahren vor den schweren Folgen eines Wirtz-Wechsels gewarnt …

Inzwischen wird sein Marktwert nach acht Profi-Einsätzen auf zehn Millionen Euro (!) geschätzt. Auch wenn ein Talent wie Wirtz so schnell nicht wiederkommt – ein ähnlicher Fall soll künftig vermieden werden. Der FC kämpft nun noch härter um seine Eigengewächse! Die entscheidenden Eckpfeiler:

Mehr Wertschätzung: Verhandlungen sind jetzt Chefsache

Ob Wirtz in Köln geblieben wäre, wenn sich der FC unter der Regie von Ex-Sportboss Armin Veh (59) früher und intensiver um eine Vertragsverlängerung bemüht hätte, ist spekulativ. Fest steht: Der Klub hat es schlichtweg verpennt, sich ausreichend um ihn zu kümmern.

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Trainer Markus Gisdol, Kader-Planer Frank Aehlig sowie die Geschäftsführer Alexander Wehrle und Horst Heldt (v.l.) wollen die starke Nachwuchsarbeit nutzen. 

Leverkusen fuhr dagegen das volle Programm auf, ließ unter anderem Sportchef Rudi Völler (60) und Coach Peter Bosz (56) vorsprechen. In Köln sind die Verhandlungen mit den Ausnahmetalenten künftig auch Chefsache! Die Geschäftsführer Horst Heldt (50) und Alexander Wehrle (45) wollen dem Nachwuchs so mehr Wertschätzung entgegenbringen. „Wir haben Änderungen in der Abstimmung zwischen Lizenzspieler- und Nachwuchsabteilung vorgenommen“, bestätigt Wehrle.

Mehr Kohle für die FC-Bubis

Bereits in den U-Teams ist der Kampf um die besten Spieler eine Frage des Geldes. Sportboss Heldt dürfte sich nach seinem Amtsantritt über die niedrige Gehaltsstruktur im FC-Nachwuchs gewundert haben – schließlich kennt er aus seiner Schalker Zeit ganz andere Zahlen. Das Niveau muss angehoben werden. Wehrle kündigt an: „Die Gehaltsstrukturen im Nachwuchsbereich werden sich verändern, das werden wir mit Augenmaß behandeln.“

Was heißt das konkret? Nach EXPRESS-Informationen kassieren nationale Top-Spieler der U17 eine mittlere vierstellige Summe im Monat, in der U19 wird fünfstellig gezahlt. Daran muss sich der FC orientieren.

Bessere Perspektive: Klarer Weg zu den FC-Profis

Doch es geht nicht nur ums Geld, sondern auch darum, den Talenten einen klaren Weg zu den Profis aufzuzeigen. Kaum zu glauben, aber Wirtz fehlte diese Perspektive beim FC. Inzwischen haben die Bosse durch die Bundesliga-Debüts von Katterbach & Co. bessere Karten.

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Das sind die größten Talente des 1. FC Köln

Die Talente-Flut der vergangenen Saison soll nur der Anfang gewesen sein. Nicht umsonst wurden Tim Lemperle und Robert Voloder (19) schon mit Profi-Verträgen ausgestattet. Welche Juwele hat der FC, dessen U17 und U19 jeweils ihre Bundesliga-Staffel gewannen, noch in seinen Reihen? Der Fokus der Verantwortlichen liegt auf sieben bis acht Top-Spielern, denen man den Weg nach ganz oben ebenfalls zutraut.

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Der Österreicher Philipp Wydra zählt zu den größten Talenten des FC. 

Allen voran Ösi Philipp Wydra (17, offensives Mittelfeld), den der Leverkusen-Abgang seines Entdeckers und Ziehvaters Markus Daun (39) schwer getroffen haben dürfte, Torjäger Justin Diehl (15) und Sechser Jens Castrop (16). Hinter Diehl sind nicht nur die deutschen Top-Vereine her, sondern ähnlich wie bei Wirtz auch europäische Spitzenklubs. Sein Vertrag läuft 2021 aus, doch der FC befindet sich in guten Gesprächen mit ihm – genau wie mit Castrop.

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Jens Castrop (r.) war in der abgelaufenen Saison U17-Kapitän.

Auch Jonas Urbig (16), der als großes Torhüter-Talent und mögliche Nummer eins in der Bundesliga gilt, Stürmer Maximilian Schmid (17), Rechtsverteidiger Meiko Sponsel (18) und Rechtsaußen Marvin Obuz (18) haben sehr gute Perspektiven.