FC brutal geschwächt in UlmNach 86 Minuten Qualen: Waldschmidt sorgt für die Erlösung – Köln wieder spitze

Der 1. FC Köln hat am Samstag einen äußerst glücklichen 1:0-Sieg beim Tabellenvorletzten SSV Ulm landen können. Im Aufstiegsrennen war der Dreier brutal wichtig!

FC-Trainer Gerhard Struber (48) sagte vor dem Spiel beim Tabellenvorletzten Ulm: „Wir wollen unter Beweis stellen, dass es einen Unterschied gibt wischen dem FC und Ulm – nur wir müssen’s liefern!“

Geliefert hat seine Mannschaft spielerisch nicht viel, aber Herz und Leidenschaft führten am Ende zu einem glücklichen und brutal wichtigen Auswärtssieg. Luca Waldschmidt erlöste den FC am Samstag (8. März 2025) nach 86. Minuten Qualen mit dem Tor des Tages.

1. FC Köln pustet durch: nach drei sieglosen Spielen wieder ein Dreier

Nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen sprang der FC durch den Dreier wieder an die Tabellenspitze (44 Punkte nach 25 Spielen). Am Abend (20.30 Uhr) treffen aber noch Hamburg und Düsseldorf aufeinander, der HSV kann vorbeiziehen.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Köln konnte zunächst keine großartige Überlegenheit herstellen, viele kleine Fehler und Ungenauigkeiten im Passspiel sorgten nicht für Begeisterung bei Trainer Gerhard Struber (48).

Man sah keinen Unterschied, wer hier um den Aufstieg spielt und wer um den Klassenerhalt. Dann war es Luca Waldschmidt, der ein klares Chancenplus für den FC herausspielte. Doch nutzen konnte er zunächst keine seiner Gelegenheiten.

Erst scheiterte Waldschmidt nach Kainz-Flanke mit einem Kopfball wenige Meter vor dem Tor (daneben geköpft, 28. Minute), dann schoss Waldschmidt aus elf Metern knapp neben die Kiste (36.). Einen weiteren Versuch konnte Ulms Christian Ortag parieren (45.).

So ging es mit 0:0 in die Kabine. Die Statistik zur ersten Halbzeit: 8:6 Torschüsse für Köln, 54 Prozent Ballbesitz für den FC und 5:0 Ecken für die Gäste.

Nach der Pause dann erstmal Durchpusten beim FC: Ulms Batista Meier traf den Außenpfosten. Der FC tat sich immer noch schwer, Chancen zu kreieren. Struber brachte dann Dejan Ljubicic für Denis Huseinbasic in die Partie (62.). Doch die nächste Großchance hatte Ulm: Telalovic verzog nach einem Konter übers Tor. In dieser Phase glänzten nur die Kölner-Fans mit andauerndem Support.

Es sah nach einem erneuten Kölner Dämpfer aus, nach langen Qualen. Doch dann kam die 86. Minute und die Kölner spielten endlich mal einen Konter konsequent zu Ende: Max Finkgräfe auf Jan Thielmann, der bediente Waldschmidt – mit seinem linken Fuß schob er gekonnt zum 1:0 ein. Die Kölner hatten zwölf Torschüsse, acht davon kamen von Waldschmidt – mit seinem letzten traf er zum Sieg!

Riesen-Jubel und Riesen-Erleichterung beim FC! Da hüpfte auch Struber vor der Bank auf und ab. Waldschmidt sagte nach dem Spiel: „Ich hatte zwei, drei Abschlüsse, die waren nicht so gut, zwei waren knapp. Ich musste eigentlich ein Tor machen, aber ich wusste, ich komme in die Situationen. Da spürte ich, wenn noch einer kommt, dann sitzt er.“

Der FC ging mit großen Personal-Problemen ins Spiel: Das Trio Tim Lemperle (Muskelverletzung), Damion Downs (Handbruch) und Linton Maina (Sprunggelenk) fiel aus – die drei schossen alleine 20 der insgesamt 37 Kölner Saisontore in der 2. Liga.

Auch Dominique Heintz, Leart Pacarada (vorerst auf der Bank) und Mark Uth (nicht im Kader) sind mit einem Infekt geschwächt. Verteidiger Julian Pauli fällt nach seiner Gehirnerschütterung weiter aus. In Ulm standen auch die U21-Spieler Oliver Schmitt (24) und Emin Kujovic (20) im Kölner Kader.

FC-Trainer Gerhard Struber (48) musste teilweise improvisieren und baute kräftig um: Das System stellte er wieder auf Viererkette um. Für Sturm-Neuzugang Imad Rondic gab es eine Ohrfeige: obwohl zahlreiche Offensivkräfte fehlten, stand er nicht in der Startformation, Steffen Tigges bekam den Vorzug. Am Ende saß Rondic sogar 90 Minuten lang auf der Bank.

Die FC-Startelf in Ulm: Schwäbe – Gazibegovic, Schmied, Hübers, Finkgräfe – Thielmann, Olesen, Huseinbasic, Kainz – Tigges, Waldschmidt.