Der 1. FC Köln kämpft sportlich um den Aufstieg in die 1. Liga. Unabhängig davon geht es im Hintergrund um die Macht beim FC – ein neues Präsidium wird gesucht.
Im FC-WahljahrErste Entscheidung gefallen: 1. FC Köln bekommt neues Präsidium

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Eckhard Sauren (FC-Vize, l.) und FC-Präsident Werner Wolf beim Mitgliederstammtisch in den MMC-Studios am 15. Januar 2025.
Der 1. FC Köln steht vor herausfordernden Wochen und Monaten: Während Trainer Gerhard Struber (48) mit der Mannschaft um den Aufstieg in die 1. Liga kämpft, sucht der Mitgliederrat ein neues Präsidium.
Im September 2025 stehen auf der Mitgliederversammlung Neuwahlen an. Nach Informationen von EXPRESS.de ist die erste Entscheidung im Wahljahr schon gefallen: Der FC bekommt ein neues Präsidium. Heißt: Das amtierende Trio mit Werner Wolf (68), Eckhard Sauren (53) und Carsten Wettich (45) hat in dieser Zusammenstellung keine Chancen mehr auf eine Wiederwahl.
FC-Mitgliederrat spricht mit vielen hochkarätigen Kandidaten
Die Findungskommission aus dem Mitgliederrat führt schon seit Anfang Januar Gespräche mit neuen potenziellen Kandidaten und Bewerbern. Der Mitgliederratsvorsitzende Fabian Schwab, seine Stellvertreterin Stacy Krott, Fritz Guckuk, Josef Derkum und Victor Robertz klopfen aktuell geeignete Kandidaten ab. Das Interesse von zahlreichen hochkarätigen Personen ist vorhanden, man ist sich also sicher, ein gutes potenzielles Präsidium präsentieren zu können.
Der amtierende Vorstand spielt bei der Auswahl aktuell keine Rolle mehr, auch weil sich das Trio noch gar nicht dazu geäußert hat, ob es nochmal antreten will. Zwar finden regelmäßige Treffen mit dem Mitgliederrat statt, doch dabei geht es meist nicht um eine erneute Kandidatur.
EXPRESS.de fragte beim FC nach: Tritt der aktuelle Vorstand in dieser Konstellation nochmals zur Wahl im Herbst an? Wenn ja, gab es diesbezüglich schon Gespräche mit dem Mitgliederrat? Wenn nein, gibt es Überlegungen, dass einzelne Vorstandsmitglieder in anderen Konstellationen zur Wahl antreten? Antworten gibt es nicht, es heißt vom Klub, dass sich der Vorstand momentan nicht öffentlich äußern will – man duckt sich weiter weg.
Der aktuelle Vorstand will offenbar auf Zeit spielen, einige glauben, dass mit einem Aufstieg doch noch Chancen auf eine Wiederwahl bestehen. Doch ein möglicher Aufstieg könnte erst nach dem letzten Spieltag (18. Mai) oder sogar erst nach der Relegation (27. Mai) feststehen. Hinter den Kulissen heißt es aber auch, dass Wettich nicht nochmal antreten will.
Bis dahin wird die Findungskommission schon viele und intensive Gespräche geführt haben und mit neuen Kandidaten weiter sein, zumal das Präsidium unabhängig von der Ligazugehörigkeit gesucht werden soll. Es besteht allerdings immer noch die Chance, dass einzelne Mitglieder aus dem aktuellen Präsidium in anderer Konstellation weiter eine Rolle beim FC spielen könnten. Gerüchte besagen, dass Sauren im Hintergrund entsprechende Pläne schmieden soll.
„Es ist unsere Aufgabe, den bestmöglichen Vorschlag für die Mitglieder des 1. FC Köln zu machen“, sagte Mitgliederrats-Boss Schwab schon Anfang Dezember 2024 beim informativen Stammtisch. Guckuk erklärte die Vorgehensweise: „Wir suchen ein Team. Dieses Team kann aber auch aus drei einzelnen Personen, die uns überzeugen, entstehen. Es muss untereinander stimmen.“
Das Verhältnis zwischen Mitgliederrat und Vorstand stimmte zuletzt dagegen gar nicht mehr: Wolf und Co. wurden auf der letzten Versammlung nicht entlastet. Auch mit dem neu zusammengesetzten Gremium kann der amtierende Vorstand nun nicht auf eine gemeinsame Zukunft setzen.
Wie geht es nun weiter? Nach der Vorauswahl durch die Findungskommission wird der gesamte Mitgliederrat die Vorschläge prüfen. Anschließend wird das Gremium ein Trio nominieren, den Aufsichtsratsvorsitzenden Lionel Souque und den Beiratsvorsitzenden Klaus Behrenbeck informieren und anhören.
Bis zum 15. August muss ein neues Präsidium dann bei der Wahlkommission eingereicht werden. Schwab sagte allerdings schon, dass man schneller sein will: „Es gibt keinen genauen Zeitpunkt, unser Ziel ist es aber, den Wahlvorschlag früher kommunizieren zu können.“