Die Fans des 1. FC Köln zeigten beim furiosen 3:2-Sieg gegen Union Berlin ein Skandal-Plakat. Sportboss Christian Keller verurteilte die Geschmacklos-Aktion.
Oberbürgermeisterin beleidigtFC-Boss verurteilt Geschmacklos-Plakat: „Mit Werten des FC nicht vereinbar“
Dieser Protest ging unter die Gürtellinie!
Während des Wahnsinns-Sieges des 1. FC Köln gegen Union Berlin am Samstag (11. Mai 2024) sorgte ein Plakat in der Süd für Kopfschütteln. Auf einem Banner, das in der 22. Minute entrollte wurde, war zu lesen: „Henriette ist zwar keine GILF, aber wir f***en sie trotzdem“.
Christian Keller: „Man muss anständig bleiben“
Eine fiese Beleidigung gegen die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (67). Denn „Gilf“ bedeutet im Englischen „Granny I’d like to f**.“ Also wohlwollend übersetzt: eine Oma, mit der man gerne Geschlechtsverkehr hätte.
Ein geschmackloses Banner, mit dem die Proteste um den Geißbockheim-Ausbau ihren (negativen) Höhepunkt erreicht haben. FC-Geschäftsführer Christian Keller (45) sagte dazu nach der Partie: „Grundsätzlich hat jede Form der Diskriminierung nichts beim 1. FC Köln verloren. Das ist mit den Werten des FC nicht zu vereinbaren. Auch wenn es ein Kampf für ein heres Ziel ist, muss man anständig bleiben und die richtigen Mittel für den Protest wählen. Das war hier nicht so. Ich möchte mich im Namen aller Verantwortlichen des FC bei Henriette Reker für dieses Banner entschuldigen.“
Reker reagierte am Sonntag (12. Mai) auf das Skandal-Plakat: Kölns Oberbürgermeisterin hat Anzeige bei der Polizei wegen sexueller Beleidigung erstattet.
Bereits seit Jahren schwelt ein Streit zwischen dem Klub und Kölns OB um den dringend nötigen und seit Jahren geplanten Ausbau.
Die Fans sind von der Stadt und der Politik inzwischen mehr als enttäuscht: „Den 1. FC Köln nach über zehn Jahren im Regen stehenzulassen, so fühlt es sich zumindest an, erachten wir als keinen konsequenten Weg“, war zuletzt auf Protestzetteln zu lesen, die vor dem Freiburg-Spiel auf jedem Platz lagen.
„Wir fordern nach Jahren des Stillstands auch für den Ausbau am Geißbockheim eine belastbare Perspektive für die Zukunft unseres Vereins. Diesbezüglich nehmen wir die Verantwortlichen der Stadt Köln und des 1. FC Köln gleichermaßen in die Pflicht. Für den Erhalt des Geißbockheims als Heimat des 1. FC Köln“, hieß es weiter.
Dass Reker zunächst den FC beim Geißbockheim-Ausbau unterstützen wollte, dann aber ihre Meinung änderte, stößt vielen Fans übel auf. Dann gab es den Vorschlag, dass der FC umzieht und woanders neu baut, dies nehmen die Fans Reker, die im Übrigen im FC-Beirat sitzt, so richtig krumm und reagierten nun mit dem Geschmacklos-Banner. Eine völlig unangemessene Aktion, die FC-Geschäftsführer Christian Keller verurteilte.
Oliver Seeck (49), Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln, sagte zuletzt im Interview mit EXPRESS.de: „Ich will Frau Reker da gar nicht so sehr in den Mittelpunkt stellen. Sie hat eine von 91 Stimmen im Rat. Sie wollte ursprünglich den FC unterstützen, hat dann beim Stichwort Klimawandel ihre Position gewechselt, das lasse ich mal so stehen. Viel schlimmer ist die Rolle der CDU, die eigentlich den FC unterstützen wollte und dies auch immer wieder behauptet, und sich dann am Tag der Wahl mit den Grünen zusammenschloss und eine 180-Grad-Drehung machte. Das war die Hauptursache für die Wende beim Geißbockheim-Ausbau. Seitdem haben wir bald fünf Jahre Stillstand.“
Insgesamt ist Seeck (SPD-Mitglied) entsetzt von der Situation: „Diese jahrelange Hinhalte-Taktik der Stadt Köln ist völlig inakzeptabel und für eine selbsternannte Sportstadt völlig unwürdig.“