Mit „sieben bis zehn Bier“Hector verfolgte Drama-FC-Sieg im Stadion – und berichtet von Uth-Anekdote

onas Hector (r.) am 30. September 2023 mit Mark Uth im Rhein-Energie-Stadion.

Jonas Hector (r.) am 30. September 2023 mit Mark Uth im Rhein-Energie-Stadion. Auch den FC-Sieg gegen Bochum am Samstag (6. April 2024) verfolgte er live vor Ort.

Der 1. FC Köln hat durch den Drama-Sieg gegen Bochum die Chancen auf den direkten Klassenerhalt gewahrt. Ex-Profi Jonas Hector verfolgte die Partie auf der Tribüne – und wurde emotional.

von Tobias Schrader  (tsc)

So richtig verarbeitet, was da am Samstag (6. April 2024) im Rhein-Energie-Stadion zwischen 17.20 Uhr und 17.22 Uhr passiert ist, hat wohl noch niemand, der es mit dem 1. FC Köln hält.

Nach dem 2:1-Drama-Sieg in der Nachspielzeit durch zwei späte Tore innerhalb von 95 Sekunden gegen Keller-Konkurrent VfL Bochum versank eine ganze Stadt im Freudentaumel.

Jonas Hector über Drama-Sieg des FC: „Es war eine Ekstase“

Statt zehn sind es nun nur vier Punkte Rückstand auf den am Ende rettenden Platz 15, statt Abstiegs-K.o.-Stimmung herrscht weiter Rettungs-Hoffnung im Klub und in der Stadt. Sinnbildlich dafür: Der FC-Fan, der nach dem Siegtreffer durch Luca Waldschmidt (27) einen Jubellauf startete, in Tränen ausbrach und von den TV-Kameras dabei eingefangen wurde.

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Ex-FC-Kapitän Jonas Hector (33) hat das Spiel zwar live im Stadion verfolgt, den Fan aber in den Zusammenfassungen später gesehen. „Der ist aufgesprungen, hat fast geweint. So krass hat der sich gefreut, das war unfassbar. Das war bezeichnend für alle im Stadion“, erzählte Hector in der neuen Folge des Podcasts „Schlag & Fertig“, den er zusammen mit Fabian Köster (28) führt.

Es war das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass der FC ein Spiel durch zwei Tore in der Nachspielzeit komplett gedreht hat, auch für Hector war es deshalb eine spezielle Situation auf der Tribüne: „Beim 2:1 bin ich wie ein Flummi rumgesprungen, einfach ausgeflippt, habe geschrien und jeder um mich herum hat das Gleiche gemacht. Es war eine Ekstase.“

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Zuvor habe eine „Man nimmt es jetzt hin, man spielt es zu Ende und geht dann nach Hause“-Stimmung im gesamten Stadion geherrscht: „Dann fällt das 1:1 und jeder dachte ‚Boah, gut, aber eigentlich müssten wir gewinnen‘. Dann fällt das 2:1 und es war wirklich krank. Das ganze Stadion, plus Spieler und Ersatzbank: alle komplett ausgeflippt.“

Jonas Hector erzählt Uth-Anekdote: „Hat seinen Papa geschlagen“

Überall seien „Bierbecher rumgeflogen, es war der pure Wahnsinn. Da als Fan dabei gewesen zu sein, war wirklich geil.“ Hector verfolgte die Partie zusammen mit Mark Uth auf der Tribüne, hatte bis zur Schlussphase „sieben bis zehn Bier“ getrunken, war nach dem 95-Sekunden-Wahnsinn aber „stocknüchtern, weil das so krass euphorisierend war.“

Uth habe dann zu Hector gesagt: „‚Ich habe meinen Papa geschlagen in der Loge.‘ Der hat sich so gefreut, der hat einfach seinen Papa geschlagen. Ich glaube, dem war es dann auch egal.“ Alles komplett gaga!

Jonas Hector und Marc Uth verfolgen das FC-Spiel gegen Bochum gemeinsam in der Loge.

Jonas Hector und Marc Uth verfolgten das FC-Spiel gegen Bochum am Samstag (6. April 2024) gemeinsam in der Loge.

13 Jahre spielte Hector beim FC, absolvierte 347 Pflichtspiele für die Profis und erlebte in dieser Zeit einige emotionale Siege mit. So etwas wie gegen Bochum sei aber auch für den 33-Jährigen etwas Neues gewesen.

Zusammen mit dem Wetter – es war der erste richtige sommerliche Tag mit rund 25 Grad in Köln – sei es ein perfekter Tag gewesen: „Alle haben nach diesem Tag gelechzt, die ganze Stadt war so voll. An diesem Tag hat in Köln alles gepasst. Es war schön.“

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Auch die Szenen, die sich nach dem 2:1-Treffer auf dem Platz abspielten, hat Hector noch genau vor Augen: „Es wusste niemand, wie er mit der Situation umgehen soll. Die Jubelszenen auf dem Platz – da hat keiner mit dem anderen gejubelt, die sind alle kreuz und quer gelaufen. Auch die, die von der Bank auf den Platz gelaufen sind, da wusste keiner wohin mit sich. Das war Wahnsinn.“

Die FC-Legende kann sich vorstellen, dass dieser hochemotionale Sieg den Klub im Abstiegskampf beflügeln kann: „Die Jungs sind drangeblieben und haben es am Ende gedreht. Das kannst du in die restlichen Spiele mitnehmen, das Gefühl, dass du das Spiel hinten raus immer noch drehen kannst, wenn es knapp ist. Du darfst nicht aufgeben und das ist im Abstiegskampf extrem wichtig. Dieses Gefühl hat die Mannschaft auch transportiert, dass sie nicht aufgibt.“