Der 1. FC Köln hat am Samstag einen brutal wichtigen Auswärtssieg beim SSV Ulm gefeiert. Matchwinner Luca Waldschmidt sprach danach über seine schwierige Zeit.
„Wohl temperiert“FC-Matchwinner Waldschmidt verrät Sieg-Motto und öffnet seine Seele – irre Statistik
Der 1. FC Köln hat sich beim Tabellenvorletzten sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert. Doch ein Spieler stach beim 1:0-Sieg beim SSV Ulm heraus.
Luca Waldschmidt war am Samstag (8. März 2025) DER Aktiv-Posten im Kölner Spiel. Zwölf Torschüsse feuerten die Kölner aufs Ulmer Tor ab, acht davon kamen von Waldschmidt – eine irre Statistik. Mit seinem letzten Schuss traf der Mittelfeld-Mann zum erlösenden 1:0!
Starker Waldschmidt: acht von zwölf Kölner Torschüssen in Ulm
Danach gab es kein Halten! „Das war wichtig für uns alle, das hat man am Jubel von uns allen zusammen gesehen. Das war auch das große Motto, was über dem Spiel stand: Extrem zusammenhalten, füreinander da sein und alle Widerstände zu bekämpfen“, sagte Waldschmidt nach der Partie.
Der 28-Jährige öffnete dann seine Seele nach zuletzt schweren Wochen. Er kam nur zu Kurzeinsätzen oder saß nur auf der Bank. Persönlich ist mit dem Tor eine große Last von ihm abgefallen:
„Das tut schon extrem gut. Es waren definitiv sehr, sehr schwierige Wochen, das kann ich nicht wegreden. Aber dafür bin ich zu ehrgeizig und weiß auch, was ich kann. Dass ich mich hängen lasse, kam nie infrage, ich gebe weiterhin Gas und will da sein, wenn ich gebraucht werde. Schön, dass ich in Ulm helfen konnte“, freute sich der Angreifer.
Dabei sah es eigentlich so aus, als ob sich die Kölner in Ulm blamieren. Doch dann die späte Erlösung. Waldschmidt schilderte die Situation so: „Das war einer der wenigen Momente, wo wir wirklich im letzten Drittel sauber geblieben sind. Jan Thielmann macht das sehr, sehr gut, nimmt den Kopf hoch und findet den freien Mann, legt ihn mir gut temperiert auf den Linken. Das sind Kleinigkeiten, die dann manchmal von außen nicht auffallen, aber mir das Leben erleichtern, dass er den Ball nicht hin knüppelt und ich ihn irgendwie ablegen muss.“
Hier seht ihr die FC-Noten beim Sieg in Ulm:
Zunächst brachte Waldschmidt die Fans aber zur Verzweiflung, denn er ließ zahlreiche dicke Dinger liegen. „Ich hatte zwei, drei Abschlüsse, die waren nicht so gut, zwei waren knapp. Das tut weh. Ich musste eigentlich ein Tor machen, aber ich wusste, ich komme in die Situationen. Da spürte ich, wenn noch einer kommt, dann sitzt er.“
Wie schwer fiel es ihm, nach den vergebenen Großchancen nicht komplett zu verzweifeln, zumal ja auch die letzten Wochen nicht gerade dafür gesorgt hatten, dass sein Selbstvertrauen riesig war?
Der Offensiv-Profi erklärte: „Vor sechs oder sieben Jahren hätte das wahrscheinlich noch bis in die Halbzeit an mir genagt. Das ist dann ein Prozess, den ich in meiner Karriere durchlaufen habe, da geht es um den Umgang mit Fehlern. Ich habe da dran gearbeitet, dass das nicht so hoch zu gewichten ist. Fehler passieren immer – ich bin Offensivspieler, ich muss Risiko gehen, ich spiele Fehlpässe, ich bleibe im Dribbling hängen. Wichtig ist, es immer und immer wieder zu probieren. Dann wird man auch belohnt.“
Und beim FC hoffen sie nun auf einen Luca in Bestform für die Crunchtime im Aufstiegsrennen. Trainer Gerhard Struber (48) sagte: „Jetzt gilt es konstant zu liefern, mit der Qualität, die er hat. Ich hoffe, dass er einen Push bekommt durch das Tor.“