Rejek-NachfolgeKölns holprige Geschäftsführer-Suche: Uneinigkeit im Verein – jetzt äußert sich Keller

1. FC Köln, Mitgliederversammlung, 24.09.2024: Christian Keller und Markus Rejek.

Christian Keller (l.) und Markus Rejek (1. FC Köln) bei der Mitgliederversammlung am 24. September 2025. 

Der 1. FC Köln sucht einen neuen Geschäftsführer. Doch der Prozess gestaltet sich schwierig – auch weil im Verein Uneinigkeit herrscht.

Mitte Dezember 2024 machte der 1. FC Köln öffentlich, dass Markus Rejek (56) seinen im Juni 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Anfang Februar folgte dann die Trennung.

Der FC ist nun auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, dafür wurde vom Vorstand eine Personalberatungsagentur beauftragt. Doch der Prozess gestaltet sich schwierig. Nach Informationen von EXPRESS.de sollen einige Kandidaten abgesagt haben, weil sie nicht wissen, wer ab Herbst die Vorgesetzten sind. Dann wird ein neues FC-Präsidium gewählt.

Darf Wolf noch einen neuen FC-Geschäftsführer auswählen?

Der noch amtierende FC-Präsident Werner Wolf (68) will von Problemen bei der Suche nichts wissen – er beteuert, dass man voll im Zeitplan sei und die Gespräche gut verlaufen. Doch es gibt auch intern Gegenwind.

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In einigen Gremien des Vereins will man nach Informationen von EXPRESS.de verhindern, dass das Präsidium zum Ende seiner Amtszeit einen neuen Geschäftsführer auswählt. Personal-Entscheidungen, die die Zukunft beeinflussen, sollen später vom möglichen neuen FC-Vorstand getroffen werden.

Der FC hat aktuell zwei Geschäftsführer – für den Sport Christian Keller (46), für die Finanzen Philipp Türoff (48). Die beiden können die anfallenden Aufgaben noch gut bewältigen. Dennoch wünschen sie sich Unterstützung.

Keller räumt also im Gespräch mit EXPRESS.de mit dem Gerücht auf, dass er gar keinen weiteren Boss auf der Geschäftsstelle neben sich haben will: „Es ist ein klares Anforderungsprofil vom Gesellschafter skizziert, das mit den bestehenden Geschäftsführern abgestimmt ist. Auf dieser Grundlage läuft jetzt der Rekrutierungsprozess. Ich halte es schon allein aufgrund unserer diversen Insourcing-Maßnahmen (Anm. d. Red. u. a. Public-Catering im Stadion, Eigenvermarktung ab 2026) für notwendig, einen dritten Geschäftsführer zu installieren.“

Neben den anstehenden Herausforderungen, vor denen der Klub steht, gibt es einen weiteren Gedanken: Da die Position des Sportbosses auch ein Schleudersitz sein kann, muss der FC personell gut aufgestellt sein. Sollte Keller seinen Job verlieren, wäre Türoff plötzlich alleine verantwortlich.

Keller ist bald seit drei Jahren Sportchef beim FC, genau sind es 1086 Tage. Zum Vergleich: Horst Heldt war 559 Tage beim FC, Armin Veh 697 Tage. Jörg Schmadtke brachte es in dieser Funktion auf 1575 Tage.

Dem Vernehmen nach sollen mögliche Kandidaten auf die Rejek-Nachfolge beim Auswahlverfahren diesmal auch ausgiebig mit Keller und Türoff reden. Die Chemie muss stimmen, nachdem die Stimmung auf der Geschäftsstelle in der Konstellation mit Rejek nicht die beste war. Ob Präsident Wolf allerdings noch einen neuen Mann aussuchen darf, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.